SPD: Clement quatscht Ypsilanti in den Sieg

Man muss dem alten Dummschwätzer wirklich dankbar sein. Erstens macht er klar, warum er bisher in der SPD war, zweitens warum er bisher nichts dagegen hatte dass sie gewählt wird und drittens dass die Sozens sogar dazu zu blöde sind, EINE EINZIGE Internetzeitung zu ihrer Verteidigung zu betreiben. Bei den Rechten heisst es eben, „Kamerad, geh Du voran“ und in unseren Kreisen, „wo bleibt eigentlich der Neun wieder?“. Na gut, ihr Penner, das habt ihr jetzt davon.

EUER WOLFGANG

Wolfgang Clement hat nichts zu tun und zuviel Geld. Als er dank Gerhard Schröder (Dank euch, Sozens, Kanzler) noch Superminister für Wirtschaft und die nicht vorhandene Arbeit war, musste er sich wenigstens noch rausreden. Jetzt aber, im Aufsichtsrat des Energie-Konzerns, der u.a. mit 3.5 Milliarden Euro vom Verzicht auf den Atomausstieg profitieren würde (1), tut er so dermassen konsequent seine Pflicht, dass es sogar einem bisher in Überzeugungs-Koma liegendem Wesen auffällt: dem „SPD-Stammwähler“.

Das ist kein gutes Zeichen für den Status Quo. Denn die Kontinuität der Dummbatzrepublik Deutschland baute seit Jahrzehnten auf diesen stablien Faktor, von seinem kleinen Bruder DGB mal abgesehen. Dazu angetan, noch in Jahrhunderten ausgebuddelt und pulverisiert in der Lage zu sein als Trinkwasserzusatz ganze Grossstädte in Tiefschlaf zu versetzen, hat das Wesen „SPD-Stammwähler“ so seine Eigenschaften und geschriebenen Gesetze: es will belogen und betrogen werden – und zwar unbedingt. Auf überhaupt gar keinen Fall darf man ihm einmal die Wahrheit sagen, dann will er nämlich wieder – wählen.

Das Wesen „SPD-Stammwähler“ zeichnet sich nämlich durch die Eigenschaft aus, dass er verflucht noch mal nicht wählen geht, und das ist auch gut so, Kameraden und Kameradinnen, so bleibt alles beim Alten, nämlich beim Kapital. Sollte aber jemand so dumm sein und dem Wesen „SPD-Stammwähler“ auch nur einmal plausibel zu machen, dass seine Stimme ausnahmsweise mehr wert ist als eine Hundeköttel, könnte es kritisch werden mit dem Autopiloten der Deutschland GmbH, die seit ihrer Existenz Schulden macht bei den Banken denen eh der ganze Krempel hier gehört (wenn sie mal aus dem Fenster gucken, ja genau, das da, danke, setzen, weiterlesen).

Das Onkel Clement jetzt mit Hilfe aller, naja, fast aller Zeitungen unwidersprochen seine Blödelorgie los wird („das führt jetzt zu einer deutlichen Kräftigung der Linken“, 2, „Selbstbescheidung und mehr Bürgernähe sind geboten“, 3) lässt natürlich so ziemlich jede bisher weggelachte These über die unterwanderte und von oben fremdgesteuerte SPD in einem recht plausiblen Licht erscheinen. Genauso wie die der fremdgesteuerten Demokratie.

DIE ENERGIEMAFIA UND DIE SPD

Der Posten des „energiepolitischen Sprechers der SPD-Bundestagsfraktion“ ist das Zentrum, der Dreh- und Angelpunkt für die Einflussnahme des Energie-Oligopols von E.ON, RWE, EnBW und Vattenfall auf die Verfassungsorgane der Republik. Exekutive (Regierung, Ämter, Behörden, Militär, Polizei, usw) werden ja nicht vom Volk gewählt, auch nicht die 3.Staatsgewalt, die Justiz. Beherrscht man das Parlament, dann beherrscht man den Staat, beherrscht man den Staat, beherrscht man das Volk.

Nun gab es 2002 ein Gerangel um diesen – auch „nebenberuflich“ – nicht uninteressanten Posten zwischen zwei SPD-Abgeordneten: eben Rolf Hempelmann, der am 18.August 2006 in der „Financial Times Deutschland“ eine staatliche Preiskontrolle abgelehnt hatte, und SPD-„Mittelstandspolitiker“ Reinhard Schultz. Auch er hatte sich für das Oligopol in die Bresche geschmissen:
„Eine staatliche Regulierung der Strompreise könnte eine Idee von Günter Mittag sein, dem letzten Wirtschaftsminister der DDR.“

Schultz war nicht nur Angestellter von Vattenfall. Er hatte sich 2002 konsequenterweise detaillierte Vorschläge zur industrienahen Politik nach den Bundestagswahlen gleich direkt aus der RWE-Kommunikationszentrale faxen lassen, um Vorschläge der Grünen zu unterlaufen.
Auch Hempelmann musste sich bereits Fragen bezüglich seiner Nähe zu RWE gefallen lassen. RWE ist das größte Unternehmen in Hempelmanns Wahlkreis Essen.Auch gibt es persönliche Verbindungen zwischen Hempelmann und Volker Heck, Cheflobbyist bei RWE, über den Fussballverein Rot-Weiss Essen. Heck galt damals als rechte Hand vom 2005 geschassten Gerd Maichel im RWE-Vorstand. Konsequenterweise sitzt Hempelmann auch noch – bitte festhalten! – im Beirat DER BUNDESNETZAGENTUR…

Mächtigster Lobbyist in Sachen Energie – so wurde offenbar unter Abgeordneten gemunkelt – soll allerdings ein Anderer sein: der E.on-Generalbevollmächtigte und ex-Energiereferent der SPD-Bundestagsfraktion Gert von der Groeben.

Vor dem einflussreichen Düsseldorfer Wirtschaftsrat hatte von der Groeben schon zu Zeiten des Bundeskanzlers Gerhard Schröder deutlich gesagt, was er von seiner Partei hält: er hielt der SPD „Inseldenken“ vor.
Man hätte noch immer nicht verstanden, dass Energiepolitik global zu sehen sei. Daher forderte er auch von Deutschland und Europa eine Energiepolitik wie die USA, nämlich unter geostrategischen Gesichtspunkten (!) zu betreiben.
Die fossilen Energievorräte seien endlich und immer mehr Marktteilnehmer, wie China und Indien, würden ihren Energiebedarf auf dem Weltmarkt decken, so von der Groeben.

Die Juso-Vorsitzende Franziska Drohsel hatte nach ihrer Wahl eine Menge Ärger bekommen. Oder sagen wir mal, was man eben bei Sozens so „eine Menge Ärger“ nennt. Dies hatte nicht wirklich mit ihrer Mitgliedschaft in der „Roten Hilfe“ zu tun, aus der sie sich dann auch flux untertänigst verabschiedete.
Vielmehr mag es daran gelegen haben, dass sie eine Vergesellschaftung der Energie- und Wassermafia gefordert hat, die dank Kohl und Schröder seit Jahrzehnten skrupellos Allgemeingut und Daseinsvorsorge zur Ausplünderung des Volkes benutzen um die eigenen Profite noch höher zu schrauben.

Zur Erklärung, da Onkel Clement ja heute ausgerechnet auch noch mit dem Grundgesetz (3) kommen musste: wer lesen
kann, der hat auch Ideen.

Artikel 14
(1) Das Eigentum und das Erbrecht werden gewährleistet. Inhalt und Schranken werden durch die Gesetze bestimmt.
(2) Eigentum verpflichtet. Sein Gebrauch soll zugleich dem Wohle der Allgemeinheit dienen.
(3) Eine Enteignung ist nur zum Wohle der Allgemeinheit zulässig. Sie darf nur durch Gesetz oder auf Grund eines Gesetzes erfolgen, das Art und Ausmaß der Entschädigung regelt. Die Entschädigung ist unter gerechter Abwägung der Interessen der Allgemeinheit und der Beteiligten zu bestimmen. Wegen der Höhe der Entschädigung steht im Streitfalle der Rechtsweg vor den ordentlichen Gerichten offen.

YPSILANTI WIRD GEWINNEN: ABER FÜR WEN?

Andrea Ypsilanti wird die Wahl gewinnen. Ob es für rot-grün in Hessen reicht, entscheiden die Hessen.
Aber eins muss jetzt klar sein, werte Sozens, und zwar ein für allemal.
1. Wenn ihr zu doof seid euren Vorsitzenden gegen eine mittelmässige Intrige aus Berlin (4,5,6) zu beschützen, dann seht das nächste Mal selbst zu wie ihr klar kommt.
2. Wenn ihr 2 Superblogger für mehrere Hunderttausende von Euro einstellt, um eure schicke Webseite http://www.meinespd.net/ zu schmeissen, weil ihr jetzt wisst, dass es Internet gibt, aber gleichzeitig zu doof oder zu bräsig seid EINE EINZIGE INTERNETZEITUNG ZU BETREIBEN DIE AUF EURER SEITE IST, dann zum Geier..

…dann wählt euch doch selber.


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Quellen:
(1)
http://de.wikipedia.org/wiki/Wolfgang_Clement
(2)
http://www.focus.de/politik/deutschland/hessen-wahl_aid_235099.html
(3)
http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDENEI65031120080126
(4)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=897&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=9
(5)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=1009&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=10
(6)
http://www.radio-utopie.de/archiv.php?themenID=1014&JAHR_AKTUELL=2007&MON_AKTUELL=10

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