Deutschland voll auf Kriegskurs!

Von Ulrich Tilgner, ZDF-Nahost-Korrespondent, heißt es in der SZ (6), dass die Medien zu regierungsfromm geworden seien, seit die deutsche Freiheit angeblich am Hindukusch verteidigt wird. Und weiter, dass ein geschlossener Kreislauf entstanden sei, in dem Journalisten die Adressaten symbolischer Politik sind und die Wahrheit auf der Strecke bleibt.

Wie sehr er recht behält zeigt sich gerade in dem Top-Thema der SZ Internetpräsenz, die da lautet: „USA fordern Kampfeinsatz deutscher Soldaten“ (1). Weiter Artikel dieses Themas sind betitelt wie

Mehr Ehrlichkeit (2)
Nato bittet um deutsche Kampftruppe (3)
Regierung: Einsatz deutscher Kampftruppen kommt (4)
Hier endet die Bundeswehr als bewaffnetes THW (5)

Schon immer war es opportun, von sich anbahnenden inneren Krisen, wie die derzeit sich immer deutlicher und verheerender abzeichnende Finanzmarktkrise, durch Kriege nach außen zu übertünchen. Wir sind nicht auf dem Wege dahin, wir sind mitten drin. Und weil wir so treu sind, springen wir über die Klippen, weil es unser „Freund und Verbündeter“ so verlangt. Und unsere so genannte Regierung schreitet wohlwollend dem Abgrund entgegen, in den viele Deutsche Soldaten fallen werden, weil es unseren Politi(c)kern an Charakter mangelt.

Mehr „Ehrlichkeit“ wird verlangt, wirkt diese Forderung ob der martialischen Aufmachung des darüber stehenden Artikel samt Bild doch nicht anders als ein Feigenblatt. Besser, das Blatt eines Feiglings. Regierungsfromm, wie es Ulrich Tilgner passend beschreibt, und bei der die Wahrheit wirklich auf der Strecke bleibt.

Auch scheint es so, als seien die Parteien zu sehr damit beschäftigt, sich bei den Nokia-Mitarbeitern lieb Kind zu machen, oder sich die Karten legen zu wollen, wer nun mit wem koalieren mag.

Aber nein, kein Aufschrei demokratischer Kräfte! Kein in Erinnerung rufen des Grundgesetzes, das die Bundeswehr als Verteidigungsarmee manifestierte! Diese Demokratie ist am Ende und zu einer fremdbestimmten Verwaltungsdiktatur verkommen, an der sich noch ein paar wenige über die Maßen bereichern und den Rest in Armut und in den Krieg schicken.

Da passt es doch irgendwie schon, dass Nokia den Menschen hier deutlich macht, wer über die Arbeitsplätze bestimmt! Da kommt es schon passend, dass eine durch Zocker verursachte Weltfinanzkrise und Wirtschaftskrise heraufbeschworen wird, die den Menschen ihre Hilflosigkeit suggeriert. Da passt es um so mehr, ihnen gleich auch mit zu suggerieren, dass man vielleicht doch etwas machen kann, nämlich hier und da einen Taliban zu töten – natürlich mit einkalkulierten Kollateralschäden, wie es im Fachjargon fast liebevoll umschrieben wird.

Na ja, dass dabei auch ein paar deutsche Söhne und Töchter draufgehen, ist halt Schicksal, oder?! Muss man mit leben können, und das immer mehr! Wie heißt es, es wird kaum ein Sohn oder eine Tochter eines Politi(c)kers oder eines unserer gut verdienenden Manager sein!

(1)
http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/deutschland/artikel/7/155600/

(2)
http://www.sueddeutsche.de/,tt2l1/deutschland/artikel/990/155584/

(3)
http://www.sueddeutsche.de/,tt2l2/ausland/artikel/383/154980/

(4)
http://www.sueddeutsche.de/,tt2l3/ausland/artikel/560/154163/

(5)
http://www.sueddeutsche.de/,tt2l4/ausland/artikel/152/152763/

(6)
http://www.sueddeutsche.de/kultur/artikel/605/155201/

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