Süddeutsche Zeitung – und weiter mit der Kriegstreiberei

Ein Kommentar zum ‚Top-Kommentar’ von Stefan Kornelius in der SZ „Das böse Wort vom Kampfeinsatz“ (4)

„Der Herr Kornelius scheint auf einem Kreuzzug zu sein.“, heißt es in einem Kommentar zu einem seiner Beiträge (1), der nur mittelbar etwas mit der heute platzierten Kriegstreiberei zu tun hat. Aber der heutige Kommentar in der Süddeutschen Zeitung scheint diesen Eindruck zu bestätigen!

Vielleicht ist es seine Ausbildung in England (2), vielleicht seine Tätigkeit als US-Korrespondent oder der stellvertretenden Leitung des Büros der SZ in Berlin, die ihn so kommentieren lassen. Was immer ihn bewegen mag, er ist auf jeden Fall auf ‚Kurs’.

Dabei sprach er noch am 11. September 2006 (3) davon, dass die Amerikaner den ‚Kampf der Ideen’ verloren hätten, denn „Nicht die Tat selbst richtet die Zerstörung an, sondern die Reaktion auf die Tat. Sie erst verändert, revolutioniert, führt zum Umsturz…“ Nun ja, seinerzeit bezeichnete er den von Bush erklärten ‚Krieg gegen den Terror‘ als Amerikas strategisch schlimmsten Fehler und rhetorische Dummheit.

Der Tenor heute ist ein ganz anderer und ist vielleicht Resultat eines Menschen, der im Grunde keine Meinung hat oder sich im jeweiligen Umfeld beeinflussen lässt. Käuflich und charakterlos, hieße es anderer Orts.

Heute will er den Menschen dieses Landes vor Augen führen, dass der Kampf eine normale und unabdingbare Konsequenz der deutschen Aktivitäten sei. Er malt den Teufel nicht minder farbenfroh an die Wand, wie es Herr Bush selbst nicht hätte besser machen können und begeht selbst eine rhetorische Dummheit, die seinesgleichen sucht! Dabei unterschlägt er wohl wissend die Tatsachen, wer letztendlich die Taliban stark gemacht hatten. Wer sie schulte und bewaffnete. Wer ihre Festungen ausbaute, die dann wiederum Milliarden USD verbrennend zerstört werden sollen. Er unterstützt jene, die diesen Krieg heraufbeschworen haben, und das ist nicht erst seit der Invasion Afghanistans der Fall!

Dabei grenzt es an eine sehr böse Form des Zynismus, dass er den Einsatz deutscher Truppen in Somalia 1993 als Legitimation für alle weiteren und zukünftigen Ursachen herbeizieht. Gerade so als wären sie „Twin Towers“ schon davor geschehen.

Nicht weniger zynisch ist die Bewertung des Engagements z.B. der Kanadier mit der Höhe ihrer gefallenen Soldaten. Als sei das ein Maß der Notwendigkeit. Will er denn auch unbedingt deutsches Engagement mit Blutzoll aufwiegen. Ist das die Qualität der Politik, deutscher Außenpolitik, für die er als Spezialist gehandelt wird.

Ein Bündnis funktioniere nach einem einfachen Prinzip, wie er meinte, und das er da als ‚gleiche Lasten und gleiche Pflichten‘ lapidar abtut. Wenn das denn so einfach wäre, wofür brauchten wir dann die Politik. Und er tut gerade so, als hätten nur die Deutschen von dem Bündnis profitiert. Er sollte die Amerikaner kennen – sie tun nichts ohne Eigenprofit, aber auch gar nichts! Und am allerwenigsten führen sie Kriege ohne eine solche Prämisse! Sagte er, Herr Kornelius, nicht, dass der ‚Krieg gegen den Terror‘ Amerikas strategisch schlimmster Fehler gewesen sei! Warum redet er dann Deutschland in den selben hinein? Was hat sich seit 2006 geändert?

Einiges! – Es ist schlimmer geworden und wird noch mehr Blut kosten, wenn man diesen Wahnsinn nicht beendet – auch den Wahnsinn der Kriegstreiberei und ‚ rhetorische Dummheiten‘ in den Medien!

(1) http://www.stefan-niggemeier.de/blog/kornelius-und-das-internet-folge-ii/

(2) http://www.euro.de/europaforum/experten/kornelius.html

(3) http://www.eurotopics.net/de/presseschau/autorenindex/autor_kornelius_stefan/

(4) http://www.sueddeutsche.de/,tt2m1/deutschland/artikel/990/155584/

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