Das „Handelsblatt“ machte heute mit einer Story unter dem Titel „Geheimen Konten droht Enttarnung auf“, die sich auf Insider-Informationen aus „Ermittlerkreisen“ beruft und „Hunderte“ von Razzien „in ganz Deutschland“ gegen Promis, Oberschichtler und Reiche ankündigt. Den Sinn einer angekündigten Razzia müsste man noch genauer definieren. Fest steht: hier haben wieder einmal korrupte Ermittlungsbeamte aus Staatsanwaltschaft oder Polizei der Presse Informationen zukommen lassen. Selbstverständlich ganz umsonst. Aus reiner Nächstenliebe. Für sowas ist noch nie Geld geflossen, in unserer sauberen, abendländischen, ehrenwerte Presse, die sich immer so gerne „Medien“ nennt und in der Korruption noch nie eine Rolle gespielt hat.
Laut Angaben des Handelsblatts hätten sich die Fahnder erst zum „Zugriff“ gegen die Steuerhinterzieher entschlossen, als das ZDF von der Aktion gegen Zumwinkel erfuhr. Nur ist dieser „Zugriff“ nicht erfolgt. Sondern er wird heute angekündigt.
Eine Ermittlungstaktik kann ausgeschlossen werden. Geld kann verschwinden, und zwar an einen beliebigen anderen Schattenplatz weltweit für weisses Kapital, irgendeinen Inselstaat mit „schlankem Staat“ und „Bürokratieabbau“, für mehr weltweites „Wachstum“ ohne überflüssige „Beschäftigung“, „im Zuge der Globalisierung“.
Der Gipfel: in der Meldung des „Handelsblattes“ heisst es dann am Ende noch generös: „Die Fahnder hoffen nun auf zahlreiche Selbstanzeigen.“
Ist das nett.
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http://www.handelsblatt.com/News/Recht-Steuern/Meldungen/_pv/_p/204872/_t/ft/_b/1391394/default.aspx/geheimen-konten-droht-enttarnung.html