"Al Kaida in Iran trainiert": Der Heuchler John McCain

USA: Gestern wunderten sich nicht nur die Medienwächter von „Media Matters“, warum bei der NBC-Sendung von Chris Matthews in einer Runde der Presseelite zwar ausführlich über die aussenpolitische Befähigung des Präsidentschaftskandidaten der „Republikaner“, John McCain, diskutiert wurde, aber nicht über seine jüngst bei einer Nahostreise aufgestellte Behauptung, dass „die Al Qaeda zurück in den Iran“ gehe, „dort Training erhält und dann zurückkommt in den Irak aus dem Iran“.

Der „Chicago Tribune“ Kolumnist Clarence Page, die „New York Times“ Korrespondentin Elisabeth Bumiller, MSNBC Chef-Korrespondentin in Washington Norah O‘Donnell und Co-Herausgeber des New York Magazine John Heilemann ignorierten die während einer Pressekonferenz in der jordanischen Hauptstadt Amman am 18.März zweimal aufgestellte Behauptung, welche erst nach Rückfragen durch Journalisten auf obskure Art und Weise korrigiert wurde.

Zuerst stellte McCain die Behauptung in einem flüssigen Vortrag auf (Videomitschnitt hier).
Über seinen Besuch im Irak sagt er wörtlich:

„Wir verstehen sehr gut, dass Al Qaeda auf der Flucht ist, sie sind nicht besiegt.
Eine grosse Schlacht wird stattfinden und weitergehen in der Stadt Mosul und..viele von uns glauben dass..dies eine der.. entscheidensten Herausforderungen ist die in vielerlei Hinsicht wichtig ist, aber genauso wichtig ist, dass das irakische Militär die Führung in diesem Kampf übernimmt mit der Unterstützung amerikanischer Truppen führt, was den Erfolg der Angriffswelle („surge“) zeigt und ebenso das Trainieren und Ausrüsten von irakischem Militär und Polizei.
Wir sind weiterhin sehr besorgt über den iranischen Einfluss im Irak und in der Region.
Erst in den letzten Tagen wurde ein Lager mit Waffen entdeckt, welches viele, ich glaube 56, von diesen Coppern enthielt, Sprengsätze, welche das tödlichste Mittel sind um junge Amerikaner und Dienstleister („service members“) töten, wir sind weiterhin besorgt über Iraner, die Al Qaeda in den Iran bringen, sie trainieren und dann zurücksenden, wir sind weiterhin besorgt über iranischen Einfluss und Unterstützung für die Hizb-Allah (Hisbollah), genauso wie über den iranischen Versuch an Nuklearwaffen zu gelangen.“

Keine Spur einer Verwirrung oder eines Versprechers zu bemerken. Ein dramaturgischer Bogen rundum.
Nachdem aufmerksame Reporter nachfragen, stellt McCain die Behauptung noch einmal auf.

„Es ist allgemeines Wissen und es wird in den Medien berichtet, dass..äh..dass Al Qaeda zurückgeht in den Iran und Training bekommt und zurückkommt in den Irak aus dem Iran.“

Dann passiert folgendes:
der mitgereiste US-Senator Joe Lieberman, immer noch Mitglied der „Demokraten“, beugt sich zu ihm herüber und flüstert ihm etwas ins Ohr.
Daraufhin John McCain zur Presse:

„Es tut mir leid, die Iraner trai..tranieren Extremisten, nicht Al Qaeda.“

Sowohl die Nachrichtenagentur „Associated Press“, als auch der US-Sender „CNN“ ignorieren am 18.März diesen Vorgang in Amman und McCains zweimal aufgestellte Behauptung.
Am 19. März gibt John McCain, zurück in den USA, dem US-Sender MSNBC ein Interview. (Videomitschnitt hier)In diesem erwähnt er wieder die Stadt Mosul, diesmal als „eine der letzten Hochburgen von Al Kaida in Irak“.

– SCHNITT –

Aus einem Artikel der „Jungen Welt“ vom 1.März 2003:

„Das 250 Kilometer nördlich von Bagdad noch außerhalb der kurdischen Autonomiezone in der Nähe des Zagros-Gebirges liegende Kirkuk mit rund 900 000 Einwohnern bildet das Zentrum der irakischen Ölindustrie. Die Ölfelder von Kirkuk verfügen über mindestens zehn Milliarden nachgewiesene Barrel Öl. Täglich werden bis zu einer Million Tonnen gefördert. Das ist die Hälfte der gesamten irakischen Ausfuhrmenge.
Die türkische Regierung als Schutzmacht der irakischen Turkmenen sieht Kirkuk als turkmenische Stadt an und erhebt immer offener Ansprüche auf das ehemalige osmanische Vilayet Mosul mit den Erdölgebieten von Kirkuk und Mosul..“

– SCHNITT –

John McCain fährt in dem MSNBC-Interview fort:

„Die iranische Spur bleibt gross, die Iraner trainieren weiterhin Extremisten und senden sie zurück in den Irak“.

Verständnisvolles Nicken der Reporterin.
Dann geht es um den Irakkrieg und seinen Verlauf. McCain beschreibt ein Szenario von „Chaos und Genozid“, wenn die US-Truppen sofort nach Hause kämen wie die Senatoren Hillary Clinton und Barack Obama dies wollten und nicht „in Ehre nach Hause kämen“, so wie er dies wolle.
Auf die Frage, wie lange denn der Sieg dauern könnte so wie er sich ihn vorstellt, sagt er zunächst:“nicht so lange“.

Dann weisst er aber daraufhin, dass die USA schliesslich immer noch Truppen in Deutschland und Japan habe, genauso wie in Bosnien, Kosovo und Kuwait.
Er zieht daraus den Schluss, dass die US-Truppen vielleicht bald nicht mehr kämpfen müssten im Irak und die „Iraker für sich selbst Verantwortung tragen“.
Dann kommt die Reporterin auf seinen „Ausrutscher“ von gestern bei der Pressekonferenz in Amman zu sprechen.
Sie fragt ihn angesichts von Kommentaren, er könne wohl zwischen dem schiitischen Iran und der sunnitischen „Al Qaida“ nicht unterscheiden, ob seine Kompetenz in kulturellen Fragen genauso gross sei wie seine Kompetenz in militärischen Fragen.
Daraufhin sagt John McCain:

Al Kaida ist Militär. Al Qaeda ist..ist ein..bringt Amerikaner um während wir sprechen. Islamische Extremisten werden im Iran trainiert. Und..sie werden zurückgesandt in den Iran, ich meine in den Irak…
Ich habe mich einfach versprochen, als ich El Kaida sagte…

(Nach einer weiteren Nachfrage bezüglich der Unterschiede zwischen Sunniten und Schiiten:)

„Bei allem nötigen Respekt, dies ist mein achter Besuch im Irak. Ich werde kontinuierlich gebrieft. Ich bin kontinuierlich engagiert in dieser Sache.
Ich bin in jede Herausforderung der Nationalen Sicherheit involviert, der sich diese Nation in den letzten 20 Jahren gegenüber sah.

(Auf die Bemerkung, dass den Leuten dieser „Versprecher“ aufgefallen sei:)

„Ich habe es sofort korrigiert.“
(Reporterin leise:“Okay)
„Ich habe meinen Kommentar sofort korrigiert“.

Das ist eine Lüge.

MCCAIN STELLTE DIE BEHAUPTUNG ÜBER UNTERSTÜTZUNG DES IRAN FÜR „DIE AL-QAIDA IM IRAK“ BEREITS VOR SEINEM BESUCH IM IRAK AUF

In einem Radio-Interview in der Hugh Hewitt Show “ am 17.März sagte McCain wörtlich (Original):

„As you know, there are al Qaeda operatives that are taken back into Iran, given training as leaders, and they’re moving back into Iraq. I think Americans should be very angry when we know that Iran is exporting weapons into Iraq that kill Americans.“

„Wie sie wissen, gibt es da al Qaeda Agenten die zurück in den Iran gebracht werden, Training als Führer beziehen und sich dann zurückbewegen in den Irak. Ich denke, die Amerikaner sollten sehr wütend sein, wenn wir wissen dass Iran Waffen in den Irak exportiert die Amerikaner töten.“

Laut der „Washington Post“, die als einzige US-Zeitung über diesen Vorgang in Amman während der Pressekonferenz berichtete, hat der republikanische US-Präsidentschaftskandidat John McCain, der auch bei bürgerlichen Blättern in Deutschland grosse Sympathien geniesst, vor seiner Reise bereits mehrere Male („several times“) diese Behauptung aufgestellt.

Vor drei Tagen sagte McCain nach einem Treffen mit dem französischen Präsidenten Nicolas „Der Schreckliche“ Sarkozy:

„Wenn ich Präsident der Vereinigten Staaten wäre, würde ich heute als eines der ersten Themen darüber sprechen, was in Tibet vorgeht. Das ist nicht korrekt.“

Die Menschen in Tibet müssten „Misshandlungen“ erdulden, sagte er. Die Menschenrechte müssten immer geachtet werden – „sei es in China oder an jedem anderen Platz in der Welt„.

Vor 5 Jahren wurde der Irakkrieg begonnen, mit den Lügen über Massenvernichtungswaffen und einer Verbindung zur „Al Kaida“. Eine Million Iraker starben.
In Deutschland verhinderten 6.000 Wählerstimmen eine deutsche Verwicklung in die Invasion, welche die jetzige mit SPD-Stimmen im Bundestag gewählte Kanzlerin Merkel damals unterstützt hatte.

US-VETERANEN ÜBER JOHN MCCAIN

Unter Vietnam-Veteranen von „Vietnam Veterans against John McCain“ und „U.S. Veteran Dispatch“ wird John McCain der „Manchurian Candidate“ genannt.
Er soll als „Singvogel“ während seiner Gefangenschaft nicht nur priviligierten Status als Sohn eines Admirals genossen, sondern den Nord-Vietnamesen auch umfangreiche Informationen gegeben haben. Weder sei er jemals gefoltert worden, noch habe er heldenhaft sich zum Bleiben in Gefangenschaft entschlossen.
Vielmehr sei er nicht mit der ersten Welle von Gefangenen zurückgekehrt damit er nicht als Kollaborateur auffliege.
Seine Verletzungen habe er sich nur dadurch geholt, dass er während des Absturzes nicht vorschriftsmässig seine Arme und Beine angezogen habe.
Der FBI-Unterhändler Jack McLamb, selbst Vietnam-Veteran, nannte McCain deshalb in der „Alex Jones Radio Show“ ein „lügendes Stinktier“.
Es gibt umfangreiches Material und Mitschriften über diese Vorgänge, die samt und sonders durch das Pentagon als geheim klassifiziert wurden.
Es existieren 32 Tonbänder mit Aussagen von John McCain während seiner Gefangenschaft.
Die Vorwürfe und Angaben bezüglich John McCains und seine Rolle in vietnamesischer Gefangenschaft stammen aus dem konservativen Spektrum von US-Senatoren und hochrangigen Beamten, darunter Senator Bob Smith (R-NH), Senator Bob Dornan (R-CA), Al Santoli (parlamentarischer Stabschef des US-Rates für Aussenpolitik), Dr.James Lucier (ehemaliger Stabschef des US-Senats).

EPILOG

Vor sehr langer Zeit, der Sage nach..
Der griechische Seher Kalchas vor Troja zu den griechischen Soldaten:
“Unterziehet euch nicht ferner den Mühseligkeiten eines gewaltsamen Kampfes, denn auf diesem Wege kommt ihr nicht zum Ziele: besinnet euch vielmehr auf irgendeinen ANSCHLAG, der euren Schiffen und euch selber zum Heile gereichen mag.”

Kassandra von Troja zu ihren hellen Landsleuten:
“Ihr Elenden, sehet ihr nicht, daß wir die Straße zum Hades hinunterwandeln? Daß wir am Rande des Verderbens stehen?
Ich schaue die Stadt mit Feuer und Blut erfüllt, ich sehe es aus dem Bauche des Rosses hervorwallen, das ihr mit Jauchzen auf unsere Burg hinaufgeführt habt.
Doch ihr glaubet mir nicht, und wenn ich unzählige Worte spräche.

Dazu der Mittelstand von Troja:
“..Bist du ganz irre geworden in deinem Geiste, daß du dich öffentlich auf den Straßen herumtreiben magst und nicht siehest, wie die Menschen dich verachten, törichte Schwätzerin? Kehre zurück in dein Haus, daß dich nicht Schlimmes treffe!”

(…)

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