Der BND, die Bundesregierung und der Krieg in Afghanistan.
Kabul: 6 Jahre Besatzung und kein bisschen sicher. Sieh an. Ein afghanischer Minister hat Angst, in der afghanischen Haupstadt „morgen auf der Straße erschossen werden.“
Aber von wem eigentlich?
Die „Taliban“ werden´s schon nicht sein, die wussten ja schon vorher dass er Minister ist. Bleiben nur noch die „Feinde“ der „Taliban“. Die könnte man, mal ganz allgemein formuliert, als Freunde der Besatzungsmächte bezeichnet werden, mithin der US-Militärs.
Also hat Amin Farhang Angst, von Freunden der US-Militärs auf offener Strasse erschossen zu werden.
Aber warum?
Nun, der Bundesnachrichtendienst wusste zu jedem Zeitpunkt der „Geiselaffäre“ um „Rudolf Blechschmidt“ wo der sich fast um sein Leben hustete („wärry,wärry sick“, man halte sich herzkrank die rechte Brust).
Wie, das glauben Sie nicht? Der SPD-Obmann Oppermann hat dies nach der PKG-Sitzung selbst zugegeben. „Mit Genehmigung des zuständigen Gremiums“ sei das Handy des „in Afghanistan entführten Deutschen Rudolf Blechschmidt abgehört worden. Dies sei in dessen Sinne geschehen, um seine Freilassung zu erreichen“, so die Pressemeldung.
Nun ist für den Deutschen an sich 2 und 2 immer noch vier. Soll heissen: ein Handy, das abgehört wird, wird auch geortet. Das wissen 82 Millionen Deutsche spätestens seitdem sie selbst geortet werden und die Daten über ihren Aufenthaltsort (noch) legal in der Vorratsdatenspeicherung landen.
Nochmal: der BND ortete die „Geisel“ Blechschmidt.
Bei dieser Ortung/Abhörmassnahme durch den BND während der „Geiselaffäre“ in Afghanistan wurde auch gleich Ulrich Tilgner (ZDF) abgehört. Er hatte sich mit der kranken, schwer kranken, schwerstkranken, allerschwerstkranken, nach der Freilasssung in „in erstaunlich guter geistiger und körperlicher Verfassung“ befindlichen und nach der Heimreise wieder schweeeer kranken und deshalb von der Öffentlichkeit abgeschirmten „Geisel“ am Ort des Verbrechens via Telefon unterhalten.
Nun fragt sich: warum hat Farhang nun so eine Angst, von Freunden der US-Militärs erschossen zu werden?
Nun, Farhang war sowohl in die Geiselaffäre von Blechschmidt also auch die vom in Deutschland steckbrieflich gesuchten „Harry K.“ verwickelt. Er telefonierte diesbezüglich mit den „Taliban“, dem allgemeinen Sammelbegriff für Leute in Afghanisten, die etwas zu verbergen haben und nicht „Militär“ genannt werden dürfen, aus, öhöm, ästhetisch-philosophisch-wachstums-und-beschäftigungsmässigen Gründen des allgemeinen Abendlandes.
Nun stellt sich die Frage: wann kam denn der BND zu der Einsicht, dass der afghanische Minister Amin Farhang keine „verdächtigen“ Kontakte mehr zu den „Taliban“ hat? Wann verliert man denn den Status eines „Gefährders“ z.B. von deutschen Soldaten, im weltweiten Kampf gegen den Terrorismus?
Denn wennnnnnnnnnnn Farhang nicht nur von Juni 2006 bis November 2006 durch den BND beobachtet, abgehört und überwacht wurde, dann wusste der BND vielleicht etwas über Farhang, was im Nachhinein natürlich peinlich für Freunde der Amerikaner sein könnte. Oder für die EU.
Schlimm ist das, mit der Presse. Bücherverbrennung im Internet ist da so eine Sache, das funktioniert irgendwie nicht.
Auch mit den britischen Zeitungen nicht.
Hatte doch wenigstens die just im Dezember folgendes berichtet…
DEZEMBER 2007: DER EU-VIZE UND DER DRITTHÖCHSTE UN-BEAMTE IN AFGHANISTAN WERDEN WEGEN FINANZIERUNG UND BEWAFFNUNG VON „TALIBAN“ AUSGEWIESEN
Der EU-Missionchef in Afghanistan, Michael Semple, und der hochrangige UN Beamte Mervyn Patterson wurden damals nicht nur aus Afghanistan ausgewiesen weil sie britische MI6-Agenten sind, sondern weil sie (laut Quellen aus dem britischen Geheimdienst-Spektrum selbst) sich mehrfach mit Milizionären der “Taliban” in einem von der britischen Armee bewachten Camp getroffen haben, um diese zu “beraten” (”The British would also provide ‘mentoring’ for the Taliban“).
Und: laut afghanischen Behörden versorgten der EU-Missionschef in Afghanistan, Michael Semple, und der hochrangige UN-Beamte Mervyn Patterson in ihren bescheidenden nebenberuflichen Tätigkeit als britische Geheimagenten ausserdem noch Söldner und Terroristen in Afghanistan (”Taliban”) mit Waffen und Geld.
Übrigens mit Unterstützung der irischen Botschaft im Iran, in Kooperation mit EU-Beamten, allesamt in Verbindung mit Semple.
Aufgeflogen war das durch Überwachungen des afghanischen Geheimdienstes – sagt man. Die unterstützten Terrorlager waren sogar extra durch einen „Kordon“ von britischer Infantrie vor unerwünschtem Besuch gesichert.
Und so weiter.
Sicher sehr unwahrscheinlich, dass der afghanische Held im Handels- und Industrieministerium (der 20 Jahre lang in Deutschland lebte) oder gar der deutsche BND irgendetwas von der EU-Finanzierung der Taliban mitbekam.
Auch völlig absurd anzunehmen, der deutsche Auslandsgeheimdienst hätte irgendwelche Agenten in irgendwelchen Regierungen, wenn sie z.B. direkt aus Deutschland (wohlwollend begleitet durch das einmarschierende deutsche Militär) direkt in eine solche befördert würden.
Nicht doch.
Übrigens: Seit kurzem werden nachts die Handynetze von den Kommunikations-Konzernen in Afghanistan ausgeschaltet.
Von den Com-Firmen dazu: keine Erklärung, Ausflüchte, Weggerede.
Im Februar hatte es geheissen, „Taliban“ hätten Sendemasten gesprengt. Auf das Angebot afghanischer lokaler Warlords („Behörden“) an die Konzerne, doch in der Nähe ihrer Posten die Sendemasten aufzustellen: nichts. Keine Antwort der Konzerne.
Wer jetzt nicht den eigenen Kopf sich völlig wo reingestopft hat, der begreift, dass das die NATO und die US-Militärs angeordnet haben. Weil da offenbar jemand rumortet und die das nicht mögen, weil, da könnte ja sonst jemand auf der Strasse erschossen werden.
Dann erzählt uns die deutsche Bundesregierung – aber nur auf Anfrage – dass mal eben irgendwie in den letzten 2 Jahren 189 Computer, 328 Laptops, 38 Speicher-Medien und 271 Mobiltelefone verdunstet sind, u.a. mit hochgeheimen Daten aus dem Verteidigungsministerium.
Und es geht einfach weiter wie bisher. Die Republik schafft sich selbst ab, alle halten´s Maul oder reden wirren Zeugs daher.
Schlimm genug, dass es hierzulande jeder nachlesen kann und es immer noch nicht glaubt.
Aber wer kann noch irgendetwas glauben wenn er sich selbst schon nichts mehr glauben kann, weil er sich und die eigene Seele längst verrraten und verkauft hat.
(…)
weitere Artikel:
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26.12.2007
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