Die bizarre Presse-Posse um SPD-Kandidatin und „Königsmörderin“ Gesine Schwan ist der Abgesang auf das vorletzte Jahrhundert
Berlin: Man weiss ja – die SPD ist dazu da dumm auszusehen, gegen das Bürgertum auf dem demokratischen Spielfeld jämmerlich zu verlieren oder gleich deren Arbeit zu machen. Diese Grundvoraussetzung des politischen Ablaufs der Bonner Republik schleppt sich nun als hartnäckige Gewohnheit bald 20 Jahre nach deren Ende immer noch als Plage durch Deutschland.
Manche sagen: seit 120 Jahren.
Falls es sich – wovon solange nicht auszugehen ist, bis es ist – einmal anders darstellen sollte, wäre dies der Beginn einer ganz normalen Demokratie in einem ganz normalen Land.
Und eine Menge Lobbyisten, Heuchler, Hasenfüsse und elitären Schwatznasen in der beinkorrupten, transatlantisch beherrschten Journaille der Berliner Republik im Jahres 2008 scheinen, im wahrsten Sinne, eine Heidenangst genau davor zu haben.
Die von der Netzeitung in diesem Zusammenhang zusammengestellten Pressezitate sind das Armutszeugnis einer autoritären Spiessergesellschaft, deren Protagonisten schon anfangen zu weinen wenn jemand ihren Chef beleidigt. Sie haben die Unterwürfigkeit in 16 Jahren unter der Machtmaschine Helmut Kohl so in ihr Knochenmark einsickern lassen, dass sie mit jedem Wort das von Preussen bis 1871 zusammeneroberte Kaiserreich vermissen lassen, auf deren 47 Jahre Existenz die Jahrtausende alte Kulturgeschichte der Deutschen, neben den 12 Jahren Faschismus, immer noch reduziert wird.
Wie würdig ist das, herumzuflennen wie eine Bande mickriger Muttersöhnchen, nur weil da einmal gewählt wird?
Wie republikanisch, wie demokratisch, wie publizistisch ist das im Lande von Schiller, Hölderlin, Rainer Maria Rilke und Kurt Tucholsky?
Und wie beseelt, ja besessen vom Geist der Freiheit waren solche Persönlichkeiten wie Friedrich Hecker, Thomas Müntzer und Erich Mühsam im Gegensatz zu diesen krummen Jammerlappen die in diesen Tagen durch die Lande schleichen, um sich schon ins Hemd zu machen wenn sie mal einen eigenständigen Gedanken fassen müssen, von der eigenen Wahl mal ganz zu schweigen?
Diese Angst der Elenden vor der Wahl derer im Elend, das ist der grösste Genuss den man im Proletariat der Publizisten haben kann.
Und sie wird, einmal ganz abgesehen von der Wahl oder Nichtwahl von Gesine Schwan in der Bundesversammlung durch Prominente, Funktionäre und Abgeordnete zur Bundespräsidentin, ab jetzt auf unabsehbare Zeit mit jedem Tag wachsen.
Denn in dem Augenblick, wo ein Volk irgendwo den Durchbruch durch die Schallmauer des Topfdeckels einer völlig realitätsfernen Oberschicht auf der Gesellschaft durchbrochen hat – und seien es nur wenige, sei es nur ein Riss im antifantastischen Schutzwall unter den Füssen der auf dem Oberdeck ihre Parties feiernden Elite – in diesem Augenblick wird die Betonpyramide zum Mikado-Spiel.
Genau dies ist geschehen. Wie der Buchdruck die Welt verändert hat, so verändert das weltweite, kostenlose Lexikon, Kommunikationsmittel und Informationsnetz Internet dieses Jahrhundert und sämtliche publizistischen, wirtschaftlichen, kulturellen, gesellschaftlichen und damit auch politischen Abläufe.
Sogar die deutschen Kaiserlichen werden dies irgendwann merken.
Und so sehr sie auch jammern, so sehr sie auch flehen…
Keine Gnade, kein Mitleid und kein Zögern –
JETZT WIRD ABGEWÄHLT!