Es ging wirklich noch schneller als ich es vorausgesagt habe. Die INSM will Oswald Metzger als ihren offiziellen Mann im Bundestag und dort wohl auch für höhere Aufgaben, da man ja schon jetzt davon ausgehen kann, das es einen grandiosen Sieg von CDU/CSU und FDP geben wird.
Das dafür mit harten Bandagen und sicher auch ohne Absicht auf den Fairnesspokal gekämpft wird, war klar. Trotzdem ist der Bericht des suedkurier.de ein echter Hammer:
Er galt bislang als der aussichtsreichste Kandidat für den 19. September, an dem die CDU im neuen Wahlkreis Bodensee einen Bundestagskandidaten wählt: Markus Müller, Vorsitzender der CDU im Bodenseekreis, hätte im Fall seiner Nominierung ein als sicher geltendes Mandat im Bundestag errungen. Der Architekt aus Meckenbeuren erklärte jedoch am Dienstag überraschend seinen Verzicht auf eine Kandidatur. In einer E-Mail an die Vorsitzenden der CDU-Ortsverbände, die dem SÜDKURIER vorliegt, schreibt er: „Durch ein privates Ereignis am Sonntag vor zwei Wochen sehe ich mich gezwungen, mein politisches Engagement zu überdenken und mich klar zwischen den verschiedenen Lebensperspektiven zu entscheiden.“ Er sei zu der Erkenntnis gelangt, dass er sein Familienleben nicht zugunsten der Politik hintanstellen darf. Seine Konsequenz sei es, auf eine Bewerbung um das Bundestagsmandat zu verzichten. „Meine Entscheidung wird Sie vielleicht enttäuschen“, schreibt Markus Müller an seine Parteifreunde. „Ich hoffe aber, dass die Mehrheit meinen Entschluss nachvollziehen kann und mir glaubt, dass mein Verzicht auf die Bewerbung nicht leichten Herzens erfolgt.“
Nun gut das kann vorkommen, auch wenn ein sicheres Bundestagsmandat natürlich immer besser ist als eine doch gefährliche Existenz als Architekt. Entgegen anders lautender Berichte sind die Abgeordneten auch viel öfter zu Hause, als zugegeben wird. Natürlich sind die Sitzungswochen in Berlin Zeiten der Trennung von der Familie, aber das haben viele andere sogar Woche für Woche und schon seit Jahren.
Die Familie zuerst. Das wäre schön wenn es wahr ist und man kann nur hoffen, das die Gründe des Herrn Müller stimmen. Natürlich nagt dann schon ein kleiner Wurm am fragenden Herzen, wenn weitergehend berichtet wird, das Herr Müller auch gerne bei der Wahl eines Ersatzkandidaten behilflich sein wird und dann ohne Nennung der vorhandenen örtlichen Kandidaten solche Sätze produziert:
…, schreibt Müller in seinem Brief an die CDU-Ortsverbände: „Wir brauchen eine überzeugende Kandidatur für diesen vielfältigen, christlich-konservativ geprägten und unglaublich wirtschaftsstarken, in bundesweiten Vergleichen führenden Bodensee-Wahlkreis. Wir müssen die Bewerbungen an den Themen messen: Sind sie für diesen besonderen Wahlkreis Außerordentliches zu leisten imstande?“ Ein weiterer Bewerber könnte Oswald Metzger aus Bad Schussenried heißen. Der frühere Haushaltsexperte der Grünen, der in CDU übertrat, beim Nominierungsparteitag in Biberach vor einer Woche aber scheiterte, scheint im Bodenseekreis neue Hoffnungen zu schöpfen. „Nicht unsympathisch“ findet er laut Medienberichten diese Vorstellung.
Das ist schon etwas seltsam. Wenn jemand aus persönlichen Gründen nicht kandidieren will, kann er sicher bei der Findung eines anderen geeigneten Kandidaten mitwirken. Normalerweise kennt er seine früheren Gegner gut und könnte den Besten von ihnen benennen. Er benennt aber weder Christine Kiefer aus Überlingen, Kreisvorsitzende der CDU-Frauenunion, noch Lothar Riebsamen, Bürgermeister aus Herdwangen-Schönach.
Warum nicht? Hat er sich mit denen so sehr überworfen? Sind sie nicht geeignet? Warum mischt er sich überhaupt ein, wenn er nicht einen anderen stärken will? Statt dessen kommt dieser Hinweis auf Oswald Metzger. Nicht aus wörtlicher Rede, aber als deutlicher Wink mit dem Zaunpfahl.
Noch ist niemand berechtigt die persönlichen Gründe von Herrn Müller wirklich in Frage zu stellen, aber man wird sehr genau beobachten müssen, ob sich in nächster Zeit bei ihm deutliche wirtschaftliche Verbesserungen einstellen oder er gar zu höheren Weihen in Verbänden und ähnlichem berufen wird.
Oswald Metzger ist nicht zu verhindern. Das ist klar. Dazu ist die Macht der INSM einfach zu groß und auch Mohn/Bertelsmann hat ein Interesse an derartigen Abgeordneten. Der Bürger wird wohl weniger Freude empfinden, aber das bleibt dann eben auch sein Problem. An der Gestaltung Deutschlands ist er ja schon seit einigen Jahren nicht mehr beteiligt. Wozu braucht er da noch Politiker, die seine Positionen vertreten?
Es reicht wenn er arbeitet und Steuern zahlt. Den Rest machen dann schon andere.