ERDBEBEN IN BABEL IV: Ein bisschen zuviel USA

„Börsen“ und Wettbetrug, Zusammenbruch und Verstaatlichung, Bank of America und AIG: der Kapitalismus frisst seine eigenen Gläubigen in einer inszenierten Schmierenkomödie. Derweil befinden sich weltweit Billionen Dollar auf Konten von Inselstaaten und Basen der Finanzpiraten, über die durch New Yorker Banken Drogengelder aus Südamerika in verdeckte Schattenkriege mit terroristischen Mitteln im Mittleren Osten geschleust werden.

Während man in Deutschland im Zuge einer „Enteignungs-„Debatte derzeit bald 60 Jahre nach Inkraftsetzung zum ersten Mal das Grundgesetz liest, ist man im Flaggschiff des weltweit herrschenden Wirtschaftssystems Kapitalismus nun offen zur Planwirtschaft übergegangen. Dabei handelt es sich offenbar um einen militärisch exakt ausgeführten Plan zur Vernichtung von überflüssigem Luftreichtum samt angehäuften Schulden, welche durch neues Gelddrucken aufgefangen werden.
Gleichzeitig werden Hunderttausende real existierender Häuser ahnungsloser Amerikaner durch den Staat billig aufgekauft und die Arbeits- und Lebenszeit von 6 Milliarden ausgeplündeter Erdlinge in einem monströsen Haifischbiss verschluckt, während die noch nicht einmal begriffen haben, was ihr Leben lang mit ihnen eigentlich gemacht wird.

AMERICAN INTERNATIONAL GROUP (AIG): DIE SCHMIERENKÖMÖDIE

Die gestrige achtzigprozentige Übernahme des nutzlos gewordenen „Versicherers“- und Derivaten-Inhabers AIG durch den Staat USA, Geschenk von 85 Milliarden Dollar inklusive, macht nach der Verstaatlichung der Immobilienbanken Fannie Mae und Freddie Mac – bei denen sich bloss 5.5 Billionen Dollar Kapital in Luft auflösten – deutlich, was auch die deutsche Innen-, Aussen-, Wirtschafts- und Parteienpolitik innerhalb der US-Hegemonie geworden ist: ein Irrenhaus, mit einer grell beleuchteten Theaterbühne zur Ablenkung der Patienten, auf der sich Schauspieler (kreischend um Aufmerksamkeit bemüht) ständig nach neuen Taler-Bergen aus dem Zuschauerraum bemühen, die man ihnen auch brav in regelmässigen Abständen zuwirft.

Der gestrige Spannungsbogen wurde wieder einmal über Tage dramaturgisch gut in Szene gesetzt.

AKT 1: DIE FORDERUNG DER AIG UND DIE ANGEKÜNDIGTE KRISE BIS 2009

Sonntag, 14.September:
Der „zweitgrößte Erstversicherungs-Konzern der Welt“ (so der Wikipedia-Eintrag), die American International Group, Inc. (AIG), geht zur US-Notenbank und will, dass diese ihr Geld druckt, 40 Milliarden Dollar.

Um das zu verstehen, muss man wissen, dass „Notenbanken“ schlicht Gelddrucker sind und jederzeit unbegrenzt Geld erfinden können. Wenn man aber den Banken Hunderte von Milliarden an erfundenem Kapital schenkt, wird diesbezüglich in Konzern- und Staatsmedien gern von „Finanzspritzen“ geredet. Offiziell heisst es dazu dann, das Luftgeld würde durch die Notenbanken „verliehen“. Die Bedingungen dieser „Kredite“ werden aber geheim gehalten, aus gutem Grund: sie müssen nie zurückbezahlt werden.
Im Falle eines Falles wird einfach mehr Geld erfunden und den Banken abermals „geliehen“, damit die dann ihre alten Schulden „zurückzahlen“.

Allein die EZB schenkte so den Banken innerhalb von nur zwei Tagen 100 Milliarden Euro.

Ebenfalls am Sonntag, dem 14.September, geschieht etwas äusserst Ungewöhnliches: der immer noch einflussreiche und weltweit bekannte ehemalige US-Notenbank-Chef Alan Greenspan gibt ein Interview.
In diesem kündigt er nicht nur praktisch den am Montag folgenden weltweiten Börsencrash an – er befeuert ihn überhaupt erst richtig. Wörtlich sagt er:

„Ich kann nicht glauben, dass wir eine Jahrhundert-Finanzkrise („once-in-a-century type of financial crisis“) ohne global signifikanten Einschlag („impact“) in die reale Wirtschaft haben können, und ich denke, dass ist in der Tat, was in diesem Prozess sichtbar wird.“

Ausserdem definiert Greenspan auch gleich die Dauer und die Bedingungen für ein Ende der nun kommenden Finanzkrise und Umwälzungen: bis Anfang 2009 (Amtsübernahme des neuen US-Präsidenten), wenn die Immobilienpreise wieder gefallen sind.

„In der Tat wird sich dies als zerstörerische Kraft fortsetzen, bis sich die Preise für Häuser („homes“) in den Vereinigten Staaten stabilisiert haben“.

AKT 2: DRAMATISCHE LAGE UND RUF NACH RETTUNG

Montag, 15.September:
Die Bank of America schluckt eine der „bedeutendsten globalen Investmentbanken“ namens Merrill Lynch, für immerhin 44 Milliarden Dollar. Beobachter des Geschehens sehen schon dies in Zusammenhang mit geheimen Schutzabsprachen mit der US-Notenbank Fed.

Die bisher als „untouchable“ geltende „Investmentbank“ Lehman Brothers erklärt den Bankrott, nachdem sie am 10.September verlautbart hatte, innerhalb von drei Monaten, im dritten Quartal 2008, 3.9 Milliarden Dollar Schulden zu machen.

Peanuts. Lehman Brothers hat insgesamt 613 Milliarden Dollar Schulden. Das hätte bereits lange vorher auffallen müssen.

Was in der Öffentlichkeit nicht erwähnt wird: im Mai 2007 hatte Lehman Brothers zusammen mit dem Immobilieninvestor Tishman Speyer den zweitgrößten börsennotierten Wohnungseigentümer der USA, Archstone-Smith gekauft. Der damalige Preis betrug 22 Mrd. Dollar.
Was bedeutet das nun für die real existierenden Häuser mit real existierenden Menschen darin? Wer bekommt die eigentlich?

Weltweit fallen nun am Montag die Börsenkurse, ungeheure Mengen an nominellem Kapital lösen sich in Luft auf. Sofort nach der Übernahme von Merrill Lynch und dem Bankrott von Lehman rückt AIG in den Mittelpunkt. Es heisst nun ganz öffentlich, AIG brauche dringend Geld.

Am gleichen Tag macht der US-Präsidentschaftskandidat der „Demokraten“, Barack Obama, die Politik der „Republikaner“ und deren Kandidat John McCain für die Krise verantwortlich.

Auf CNN heisst es dramatisch: „Schmeisst AIG vom Dow“. Die Credit Suisse sieht eine „erhöhte Chance, dass AIG bankrott geht„, in London fällt der FTSE-index auf ein Drei-jahrestief und in Tokio steigt der Yen auf ein Zwei-Jahres-Hoch gegenüber dem Euro (!) wegen der dramatischen Abwertung der wertlosen AIG-Aktien, die aber nicht vom Markt genommen werden. Sogar in Frankreich fallen derweil die Immobilienpreise.

Derweil bestreitet seltsamerweise der 2005 wegen Börsenbetrugs zurückgetretene Maurice R. Greenberg öffentlich, in den plötzlichen Niedergang von AIG verwickelt zu sein. Greenberg ist bis zu diesem Zeitpunkt immer noch grösster Anteilseigner von American International Group Inc (AIG).
Erst diesen Juni hatte er den damaligen Chef von AIG, Martin Sullivan, nach Verlusten von 30 Milliarden Dollar zum Rücktritt gezwungen.

– SCHNITT – MAURICE GREENBERG, 1968 – 2005 CHEF VON AMERICAN INTERNATIONAL GROUP INC. (AIG)

Der seit 1968 amtierende Chef von AIG, Maurice R. Greenberg, welcher 1987 seinen guten Freund und Kollegen Henry Kissinger zum Chef seines internationalen Beraterstabes machte, musste 2005 wegen einer Affäre um Börsenbetrug zurücktreten.
Ihn erwartet zur Zeit eine Strafe von 100.000.000 Dollar, im Rahmen eines Vergleichs mit der New Yorker Staatsanwaltschaft.

Der in der US-Finanzindustrie alteingesessene Greenberg war nicht nur Chef, Berater oder Beteiligter an diversen Unternehmen, Universitäten und weltweit operierenden Konsortien.
Er war ausserdem Teil der „Trilateralen Kommission“, welche vom Schattenmann des US-Präsidentschaftskandidaten Barack Obama, Zbigniew Brzezi?ski, um 1970 herum gegründet worden war.
(Über Brzezi?ski schrieb Hauke Ritz letzten Monat den bemerkenswerten Artikel „Die Welt als Schachbrett“.)

Desweiteren war der bisherige AIG-Hauptanteilseigner Maurice „Hank“ Greenberg im „Club der Weisen Männer“, im „von Legenden umwobenen Council on Foreign Relations„, wie es Hermann Ploppa in „Telepolis“ in zwei hervorragenden Artikeln umschrieb (Teil I, Teil II).

Die Geschichte des „Council on Foreign Relations“ ist nicht die einer Weltregierung, die gibt es nur dann, wenn es auch ein Weltparlament und eine allgemein anerkannte Weltverfassung gäbe.
Es ist die Geschichte einer Schattendiktatur innerhalb des US-Imperiums, welches seit Jahrzehnten die Menschheit auf´s Heimtückischste betrügt und ausbeutet, angeführt und strategisch gelenkt von elitären Denkfabriken, Hintermännern, Möchtegern-Genies und Spinnern, im Auftrage von Superreichen, Handelskammern, Kriegsfürsten, Militärs und Geheimdiensten.

Ausserdem war der ex-Chef und Hauptanteilseigner von AIG, Maurice Greenberg, selbst einmal Vorsitzender, Vizevorsitzender und Direktor der US-Notenbank, die so gerne auf den Kosenamen „Fed“ hört.

Und genau zu diesen alten Kollegen von der „Fed“ rannte nun Greenberg ganz öffentlich und dramatisch und verlangte von dieser am Sonntag, dem 14.September, 40 Milliarden neue, frisch gepresste Dollarnoten.

AKT 3: VERSTAATLICHUNG AUS „NATIONALEM INTERESSE“

Dienstag, 16.September:
Nun setzt sich Greenberg zu CNBC ins Fernsehen und verkündet, um seiner öffentlichen Forderung gegenüber der US-Notenbank und Regierung noch mehr Sinn und Zweck zu verleihen, die „Rettung“ von AIG, also die seit Urzeiten als sowjetisch bezeichnete Subventionierung seiner gescheiterten und überflüssigen Firma mit allerlei Anteilen hi und da, sei „im nationalen Interesse“.
Wörtlich sagt er:

„Es ist keine Rettung aus finanzieller Not; es ist ein Cash-Problem…Es ist ein nationaler Schatz. AIG niedergehen zu lassen wäre ein tragischer Fehler“

Gleichzeitig steht nun seinerseits wiederum der Kandidat der „Republikaner“, John McCain, vor der Presse und sagt mit anderen Worten, „lasst AIG doch vor die Hunde gehen“.

Das Drama ist auf dem Höhepunkt. Überall sitzen die Menschen, die Gläubigen, die Gemeinde der goldenen Kälberherde zusammengekauert und mit grossen Augen vor den Bildschirmen. Was wird der Grosse Hirte, der Grosse Retter, der Grosse Fürst des Weissen Hauses tun? Wird er uns alle zur Pleite schicken?

Doch nein: der enge Parteifreund John McCains, der ausscheidende US-Präsident Bush und das Weisse Haus mit seinem ehemaligem Goldman & Sachs-Chef Henry Paulson als Finanzminister, sie retten AIG, sie retten die Wett-Börsen, sie retten die Welt und pumpen nicht wie verlangt 40, sondern gleich 85 Milliarden Dollar in den „Versicherer“ AIG.
Und wieder verstaatlichen sie gleich die ganze Bank. Nach den Immobilienkonglomeraten mit den lustigen Namen „Fannie Mae“ und „Freddie Mac“ (so netten Leuten muss man doch helfen) gehört nun dem Staat USA auch zu 80 Prozent der Verein mit dem unerkannt witzigen Namen „American International Group“ (AIG). Beiläufig wird erwähnt, dass als Sicherheit das gesamte „Vermögen“ von AIG unter Kontrolle der US-Bundesregierung im „Weissen Haus“ fällt.

Die Kurse steigen. Es ist eigentlich gar nichts passiert. Aber Abertausende von Häusern und Immobilien haben den Besitzer gewechselt – weltweit, aber vor allem in den Vereinigten Staaten von Amerika.

JE GRÖSSER DIE ZAHLEN, DESTO WENIGER MENSCHEN GLAUBEN SIE

Die USA, die „Führungsnation der westlichen Welt“, haben in diesem Augenblick zahlungswirksame Verbindlichkeiten (also Schulden) in Höhe von 9,68 Billionen Dollar.

Aber bei wem eigentlich? Bei den Banken.

Gleichzeitig gibt es derzeit weltweit (Stand April) ausstehende Kreditderivate (also Luftbuchungen, die zur Auszahlung fällig werden) in Höhe von 50 000 000 000 000 Dollar.
50 Billionen Dollar, ohne realen Wert, die nie erarbeitet wurden, aber als Zahlen irgendwo vorhanden sind und immer noch als „Geld“ anerkannt werden.

Wie kommt das? Das kommt daher, das Zins nie erarbeitet wurde. Jeder Zins ist Raub und volkswirtschaftliche Illusion. So simpel ist das.
Deshalb es gab es von sozialistischen Wirtschaftsforschern, in zeitlich möglichen Freiräumen vor der Zerschlagung, ja auch immer wieder Entwürfe eines zinslosen Geldsystems.
Und mehr noch: den Entwurf eines Negativ-Zinses auf Geldvermögen. Anstatt noch eine Schippe draufzulegen, nahm man dem Reichen etwas und zwang ihn so nicht etwa zu Armut und Elend, keinesfalls, sondern zu dem, was normale Menschen mit Geld den ganzen Tag machen: es auszugeben.

Dazu muss man natürlich begreifen, dass Reiche per Definition Menschen sind, die ihr Geld nicht ausgeben wollen.

Wer jetzt nach „Enteignung“ ruft, wie die intellektuelle Witzfigur Oskar Lafontaine, kommt damit erstens zwar grob drei Jahre alten Forderungen der WASG nach, hat aber zweitens keine Ahnung, dass 4 Billionen Euro Geldvermögen in Deutschland gar nicht mehr ausgegeben werden können, da hierfür gar nicht genügend Produkte oder real existierende Wertgegegenstände vorhanden sind, die man kaufen könnte. Ein Versuch würde sofort in einer Hyperinflation enden.

Ein populistischer Anfall bringt nichts. Das gesamte Finanzsystem muss grundlegend verändert werden. Aber eben vorsichtig, umsichtig und im Einklang mit unserer seit fast 60 Jahren notorisch unterschätzten Verfassung Grundgesetz.

Enteignungen nützen als Symptombekämpfung gar nichts, wenn man nicht die Banken und den Wahnsinn der zinslichen Geldvermehrung stoppt. Hierzu braucht es erst einmal eine real extistierende Kleinwirtschaft, mit Kleinunternehmern, die zinslose Kleinkredite bekommen, damit sie Kleinunternehmen gründen können, und ganz nebenbei auch noch leben und Kinder in die Welt setzen.

Welche Organisationsform diese Kleinunternehmen dann wählen, ob eine kapitalistische oder z.B. eine Genossenschaft, in welcher der Gewinn unter den Beteiligten aufgeteilt wird, kann man getrost einem fairen Wettbewerb überlassen.

Für diese Art der allgemeinen Wirtschaftspolitik aber braucht es einen starken Staat. Einen starken Staat erkennt man daran, dass er fähig ist, sich gegenüber dem Starken durchzusetzen und nicht mit ihm im Bett liegt, um dann zur allgemeinen Befriedigung der Eliten auf Minderheiten und letztlich nacheinander auf dem ganzen Volk rumzutrampeln.

Einen starken Staat erkennt man an seiner legislativen, legislativen Verankerung in der Gesellschaft. Wenn ein Parlament (wie der „Bundestag“) nur 20 Wochen im Jahr überhaupt tagt, ist es ein teurer Witz, nicht mehr. Wenn es dann jedoch auch noch nichts als die Selbstauflösung und den Ausverkauf der eigenen Republik betreibt, durch die Bank weg von allen Parteien, dann ist es ein Ort des Finanzverbrechens und des Verrats an der Allgemeinheit.

DIE PLÖTZLICHE KRISE: EINE GANZ NORMALE, PROFITABLE INTRIGE

Diese „plötzliche Krise“ war angekündigt, die Dauer absehbar und sie dient offenkundig einem Zweck: dem massenhaften Aufkauf von Häusern, welche von ihren verarmten ehemaligen Besitzern zu Schleuderpreisen wieder verkauft werden müssen oder gleich zum Eigentum der Immobilienbanken wurden, welche nun wiederum zusammenbrechen und vom Staat oder anderen Banken aufgekauft werden.

Erst schwatzt man den US-Bürgern (und nicht nur denen) durch die Banken unter Kollaboration des Staates ihre gesamten Ersparnisse ab, dann nimmt man ihnen alles wieder weg, was sie dafür gekauft haben und dann verurteilt man sie durch das unmenschliche, verbrecherische, „magisch“ geldvermehrende und gleichzeitig besitzfressende Zinssystem des Kapitalismus praktisch zu lebenslanger Zwangsarbeit und Leibeigenschaft, um die so produzierten Schulden bei den Banken abzuzahlen, was natürlich niemand schafft, da diese durch die Schuldzinsen rechtzeitig immer wieder mehr und mehr und mehr werden.

DIE BANK OF AMERICA: UMSCHLAGPLATZ VON DROGENGELDERN AUS SÜDAMERIKA FÜR SCHATTENKRIEGE IM MITTLEREN OSTEN

Nun kaufte die Bank of America (BofA) nun vorgestern die „Investmentbank“ Merrill Lynch.
Wer aber ist die BofA eigentlich und wem nützt sie?

In „Erdbeben in Babel II“ schrieb ich am 23.Mai 2006 (noch für andere Zeitungen):

„Es war den deutschen Medienmonopolen keine Nachricht wert, als der New Yorker Staatsanwalt Robert Morgenthau im Februar dieses Jahres diverse Konten der Bank of America sperrte, laut der New York Post vom 3.4.06 mit den Worten:“Ich kann zwar Bin Laden nicht fangen, aber ich kann seine Finanzquellen trocken legen.“

Auch die Tatsache, daß bereits gegen eine andere Bank, die Israel Discount Bank of New York, von Morgenthau wegen genau dieses unglaublichen Vorgangs, nämlich des offensichtlichen Transfers von Milliarden Dollar Drogengewinnen aus Südamerika an Terrorgruppen in den Nahen Osten, ermittelt worden war und die entsprechenden Kanäle gegen Bußgelder in Höhe von $ 25 Millionen stillgelegt wurden, war in der deutschen Presse kein Thema.
Wie aber war das überhaupt möglich?

Die Bank of America, die zweitgrößte Bank der USA, hatte laut Staatsanwalt Morgenthau über einen Zeitraum von 2 Jahren ca. $ 3 Milliarden an Gewinnen aus Drogen- und Schwerstkriminalität im de facto staatenlosen und von Kartellen regierten „Tri-Border“ Gebiet Südamerikas an Gruppen wie Hamas, El Kaida und Hizbollah über ihre Zweigstellen und Konten geschleust.
John Moscow, der frühere Assistent von Robert Morgenthau, sagte gegenüber dem Kongreßausschuß für internationale Beziehungen, Abteilung Aufsicht und Kontrolle, Ende März aus, daß es weltweit Hundertausende von zwielichtigen Banken gäbe, die, so Moscow wörtlich,“Kontoeinzahlungen von Leuten annehmen, welche sie nie getroffen haben sowie von Witzfirmen, ohne Substanz außer der Kontonummer, Gelder akzeptieren und sie in das weltweite Finanzsystem schleusen.
Das meiste Geld dabei sind Dollars, und das Meiste fließt über New York“, so Moscow gegenüber der New York Post.

Diese ungeheuerlichen „Lücken“ im US-Finanzsystem sind nicht neu. Bereits am 21.Juli 2004 hatte Staatsanwalt Robert Morgenthau vor dem Senatsausschuß für Finanzen wörtlich ausgesagt:
„Zum Beispiel hatten wir im Dezember 2003, allein auf den Kamaren-Inseln, ein Guthaben von einer Billion Dollar…
Diese Summe ist das Doppelte von dem, was gerade auf New Yorker Banken liegt und mehr als das Doppelte des (offiziellen) jährlichen Etats des Verteidigungsministeriums (Pentagon).
Die Kamaren prahlen damit, daß 2003 Ende des Jahre 349 Banken bei ihnen lizensiert waren, davon 43 der 50 größten Banken der Welt.
Es überrascht nicht, daß ein Großteil des Geldes in Tochtergesellschaften und Firmenzweige in den USA angelegt sind.
Obwohl da manche Summen in den Kamaren und anderen Steueroasen für legitime Zwecke liegen, gibt es keinen Zweifel, daß das meiste Geld dort liegt, um sich jeder Steuer und jeder Kontrolle durch staatliche Stellen zu entziehen“, so Staatsanwalt Morgenthau vor dem US-Senat. Und weiter:
„Es ist kein Zufall, daß die Kamaren in vielen der großen Finanzskandale aufgetaucht sind.
Die Enron Corporation, z.B., nutzte 441 Konten der Kamaren um 2.9 Milliarden Dollar an Verlusten zu kaschieren.
Parmalat Finanziaria nutzte Tochtergesellschaften auf den Kamaren, um 4.9 Milliarden Dollar an Guthaben vorzutäuschen, welches es nicht hatte.
Die Kamaren waren ebenfalls der Firmensitz von Long Term Capital, dem gigantischen Hedge Fond, der 1998 kollabierte“.

Morgenthau…war der Bank of America und der Israel Discount Bank of New York durch Spuren auf die Schliche gekommen, die von der Leadenhall Bank & Trust auf den Bahamas über die Beacon Hill Service Corporation führten, welche, ohne Lizenz und mit nur einem Dutzend Angestellten aus dem 7.Stock eines Manhattaner Büros, innerhalb von 6 Jahren 6.5 Milliarden Dollar aus dem Drogengebiet Südamerikas über 40 Konten einer der größten Banken New Yorks schleuste.
Welches diese Bank war, benannte Morgenthau damals im Juni 2004 vor dem Senat nicht.
Auch konnten die Auftraggeber und die genauen Empfänger der Zahlungen nicht ermittelt werden, da es keine Unterlagen gab.

Die Bank of America jedenfalls steht, so US-Medienberichte, kurz vor einem Vergleich mit dem um Diskretion bemühten US-Justizministerium. Die Rede ist von 25 Millionen Dollar.
Ein kleiner Preis dafür, was die Empfänger mit 3 Milliarden Dollar anrichten können.“

Nun, am Ende wurden es dann September 2006 nur 7.5 Millionen Dollar „Strafe“. Staatsanwalt Morgenthau konstatierte noch einmal, dass allein zwischen 1997 und 2006, und nur aus brasilianischen Geldern der Organisierten Kriminalität, knapp 19 Milliarden Dollar (damals 15 Milliarden Euro) durch die Hände der Banker in Manhattan ging, ohne das bis heute bekannt wurde, von wem diese Gelder kamen, wohin diese Gelder überhaupt flossen und wer sie letztlich am anderen Ende der Leitung in Empfang nahm.

Allein drei Milliarden Dollar aus brasilianischen Konsortien verschob die Bank of America (BofA) über „Freihandelszonen“, also rechtsfreie Räume (klingelt´s da bei Ihnen?) und moderne Finanzpiraten-Inseln vor der britischen Monarchie in den Nahen und Mittleren Osten.

Die Bank of America, sie schwieg natürlich, genau wie alle anderen Banken auch. In Deutschland wurde dieser ungeheuere Skandal einfach totgeschwiegen, geschweige denn, dass dies irgendeine „Sicherheitsbehörde“ interessiert hätte.

Dabei liegen die Vergleiche zur mittlerweile vergessenen „Iran-Contra-Affäre“ auf der Hand. Damals hatten Anfang der 80er die CIA, das US-Militär und hochrangige Beamte der US-Regierung (angeblich ohne Wissen des Präsidenten Ronald Reagan und ohne Wissen des ehemaligen CIA-Chefs und Vizepräsidenten George Bush senior) zugelassen, dass rechtsgerichtete Milizen in Nicaragua tonnenweise Kokain in die USA eingeschmuggelt, diese auf den Strassen an die US-Bürger verkauften, um dann bei der US-Regierung Waffen für den eigenen Guerillakrieg zu kaufen.

Aber nicht nur das: ausserdem lieferte die US-Regierung u.a. über Israel Waffen an den Iran und den Irak, damit sich diese beiden Länder weiter einen blutigen Golfkrieg lieferten. Mit dem Schattengeld aus diesen illegalen Waffenverkäufen kaufte die Bundesregierung der USA dann wiederum am (ebenfalls angeblich unwissenden) Parlament vorbei Waffen für die „Contra“-Söldner in Nicaragua.

Als die Affäre rauskam, gab es natürlich keinerlei Konsequenzen. Bisschen schwätzen, dudu, weiter machen.

Wer aber sitzt seit Dezember 2005 im Direktorium der Bank of America?
Niemand anderes als der ehemalige Kommandeur der US-Militärs beim Einmarsch in Afghanistan 2001, Oberbefehlshaber bei der Invasion im Irak 2003 und Chef des US-Zentralkommandos über den gesamten mittleren Osten:
General Tommy Franks.

Von Franks, einem engen Mitarbeiter und Verbündeten Donald Rumsfelds, sind mehrere denkwürdige Zitate überliefert. Eines lautet:

„Niemand war überraschter als ich, als wir im Irak keine Massenvernichtungswaffen fanden“.

Ein anderer Ausspruch des neuen Mitbesitzers von Merrill Lynch ist ganz allgemein gehalten und wirklich herzallerliebst. Am 21.November verlautbarte General Tommy Franks, dass, falls es in den USA einen „terroristischen Angriff“ mit chemischen, biologischen oder atomaren Massenvernichtungswaffen (also z.B. Atombomben kommt,

„…die westliche Welt, die freie Welt, dass verliert was ihr am meisten bedeutet, und das ist Freiheit und Ungezwungenheit, die wir für einige hundert Jahre in diesem grossen Experiment gesehen haben, was wir Demokratie nennen“

Nun aber wird es ein Ende des grossen Experimentes „Kapitalismus“, welches uns seit einigen Hunderten von Jahren all das geraubt hat, was uns am meisten bedeutet: die Freiheit und Ungezwungenheit, aber nicht nur für Reiche, nicht nur für Ausbeuter, nicht nur Militärs, Handelskammern, Lügner und Plutokraten, sondern eben für jedes menschliche Wesen auf dem Planeten Erde.

So ändern sich die Zeiten.

(…)

update:

Nach Informationen des „Handelsblattes“ rollt auf den Einlagensicherungsfonds des Bundesverbandes Deutscher Banken (BdB) der bislang größte Schadensfall der deutschen Wirtschaftsgeschichte zu. Die deutsche Tochter von Lehman Brothers ist der Entschädigungseinrichtung deutscher Banken mit einer Deckungssumme in Höhe von 6 Milliarden Euro angeschlossen. Dieses Geld ist offenbar verloren.

Insgesamt sollen die Schulden des deutschen Ablegers von Lehman Brothers ganze 14. 3 Mrd Euro betragen.

(…)

die alten Artikel der Reihe ERDBEBEN IN BABEL:

26.06.2006
Erdbeben in Babel III
Der Kapitalismus, SWIFT, die Handelskammer des Schreckens, der Terrorkrieg , das transatlantische Heimatland oder was machen eigentlich 10,5 Billiarden Dollar?

23.05.2005
Erdbeben in Babel Kapitel II
Das Kapital, die Al Qeada oder was machen eigentlich eine Billion Dollar auf den Kamaren?

09.05.2006
Erdbeben in Babel
dreiteilige Artikelserie zum Zusammenbruch des US-Imperiums

(PSssst:…kennen Sie den noch?)

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