Sarkozys Paulson-Plan : 3 % vom BIP der EU-Staaten für Bankenschulden / Grossbritannien: Brown beauftragt Rothschild und UBS bei 1.9 Billionen Pfund Steuerzahlung für Banken zu helfen
Paris: „Hier brennt die Hütte“. So sagte es ein guter, alter Bekannter gestern in der Sendung „Hart aber Fair“ zu den plötzlich aus allen Partei- und damit Himmelsrichtungen eintreffenden Heulern der Bourgeoisie an die deutsche Republik und die Völker Europas.
Jeweils 3 Prozent des gesamten Bruttoninlandsproduktes (BIP) der EU-Staaten sollen laut den bekannt gewordenen Plänen aus dem Elyseé-Palast für die Schulden verkrachter Bänker und Kapitalisten geopfert werden – 300 Milliarden Euro.
Wieviel wären das nochmal in D-Mark? Naja, lassen wir das.
SARKOZYS FORDERUNG AN DIE DEUTSCHEN: TRIBUT VON 73 MILLIARDEN EURO FÜR BANKEN UND ZINSKARTELLE
Nun ist Michael Rogowski, der gestern in jener ARD-Talkshow auffällig demütige Lacher zwischen seinen Reichtums- und Ausbeutungssubventionsvorschlägen produzierte, als ehemaliger Berater der „Carlyle Group“ immerhin in der gleichen Firma wie US-Präsident George Bush Senior tätig gewesen. Rogowski war nebenbei auch noch Boss des „Bundesverbands der Deutschen Industrie“ (BDI) während der Schaffung der Hartz-Gesetze 2001 – 2004.
Er war schon immer ein mitleidiger und extrem sozialer Mensch. Er hätte eigentlich noch was verdient dafür. Finden Sie nicht auch?
Dabei ist er mit seiner Kampagne „Flennen und Fordern“ für die Banken wahrlich nicht alleine. Man zähle jetzt einfach mal auf, wer heute allein im „Handelsblatt“ für eine Übernahme der Schulden eines kaputten, korrupten Banken- und Finanzsystems durch die Steuern der arbeitenden und produzierenden Klassen in Deutschland und Europa plädierte:
– die französische Finanzministerin Christine Lagarde, rein zufällig auch Vorsitzende des EU-Finanzministerrats.
– das lebende Siegeszeichen Josef Ackermann, Firma Deutsche Bank e.V. (kennen Sie den noch..?)
– der geschäftsführende Direktor des „Internationalen Währungsfonds“ (IWF), Dominique Strauss-Kahn (was war doch gleich die Aufgabe des IWF? Wie war die nochmal? Und wo ist der IWF eigentlich, wenn er mal nicht die Hand aufhält und den deutschen Bundespräsidenten stellt?
– und natürlich der 7-jährige König Frankreichs, Nicolas Sarkozy. Er hat für Samstag einen „Mini-EU-Gipfel“ der Staats- und Regierungschef von Italien, Grossbritannien und Deutschland in Paris einberufen. Sarkozy verlangt allen Ernstes von jedem einzelnen EU-Staat die Abgabe von 3 Prozent des gesamten Bruttoinlandsproduktes für die Schulden hiesiger Finanzmonopole und Banken.
Deutschlands Bruttoinlandsprodukt (die Summe aller Waren und Dienstleistungen) betrug im Jahre 2007 laut statistischem Bundesamt 2.423 Billionen Euro.
Das heisst: Frankreichs Präsident Sarkozy fordert von den Deutschen einen Bankentribut von rund 73 Mrd.
Zu Sarkozy muss man immer wieder das sagen, was in Frankreich alle sagen, aber leider nur auf französisch. Das wiederum können weltweit nur die Wenigsten, genauso wie in Frankreich irgendjemand eine einzige „Fremd“sprache.
FRANKREICH: DIE SCHMIERENKOMÖDIE DER 6.REPUBLIK
Sarkozy wurde nur, ausschliesslich nur deswegen Präsident, weil es weltweit mittlerweile völlig üblich geworden ist, dass Konzernführer, Eliten und Superreiche vor einer Wahl den parlamentarischen Gegner ihrer Kandidaten kaufen…
– Zwischenspiel –
Bühne plötzlich dunkel. Eine Stimme ertönt aus dem Off. Dann: Spot an. Man sieht man eine merkwürdige Gestalt am linken Rande (aus Sicht des Betrachters rechts) in einem alten Sessel sitzen, welche in verständnisvollem, zurückhaltendem Ton erläutert:
„… damit der möglichst barbarisch peinlich seine Partei in den Abgrund schmeisst und dazu sagt, „weil das vernüüüünnnftig ist, Genossinnen und Genossen“, während die wiederum wie hypnotisierte, feige, dummbatzblöde Karnickel dabeisitzen, Menschchen machen, die Karte heben, dann Beifall klatschen und sich anschliessend selbst an die Wand und dann angeflennt kommen und sich ausheulen wollen dass sie niemand mehr wählen mag. Dabei, piep-piep-piep, lieben sie doch alle Menschen..und-und-und…sie setzten sich doch auch eiiin...
Nun, weg von „SPD“, „Linken“ und „DGB“ in Deutschland und wieder zu den französischen Exemplaren der dümmsten, jemals existierenden Lebewesen des 4.Planeten dieses Systems, Verzeihung, dieses Sonnensystems….“
– Spot aus, Bühne wieder hell, Ende von Zwischenspiel, weitermachen –
Nach der also durch die französischen „Linken“ und „Sozialisten“ selbstorganisierten und geplanten Niederlage bei den Präsidentschaftswahlen im letzten Jahr, machte der frisch gewählte französische Präsident Nicolas Sarkozy im Mai 2007 erst einmal Urlaub. Und zwar auf der Yacht des Milliardärs Vincent Bolloré.
Anschliessend belog er natürlich die Öffentlichkeit.
Sarkozy behauptete feist sein Freund, der Grossindustrielle Bolloré, hätte nie von Entscheidungen der französischen Regierung profitiert (welcher Sarkozy bis dahin nur als Innenminister angehört hatte).
Natürlich war genau das Gegenteil der Fall. Der Milliardär und Grossindustrielle Vincent Bolloré hatte massiv von Regierungsaufträgen profitiert.
Laut Pressemeldungen bekam das Bolloré-Unternehmen SDV 2005 vom französischen Verteidigungsministerium einen Zwei-Jahres-Vertrag für die Beförderung von Luftfracht über (immerhin) 36 Millionen Euro und vom Aussenministerium im August 2006 einen Vertrag bis 2008 über geschätzt 1.4 – 5.6 Millionen Euro für den Lufttransport von Diplomatengepäck.
Ausgerechnet das Innenministerium von Nicolas Sarkozy gab Bolloré auch noch den Zuschlag für den Ausbau eines Polizeigebäudes in Grenoble im Werte von läppischen 342.329 Euro, während auch noch die undurchsichtige Lieferung von Heizöl an öffentliche Stellen im Raum steht.
Aber damit nicht genug, die TV-Produktionsfirma SFP – an der Bolloré beteiligt ist – erwirtschaftet ein Viertel aller Umsätze mit öffentlich-rechtlichen Sendern.
Auf die Urlaubsaffäre angesprochen, sagte Milliardär Vincent Bolloré dann schlicht folgendes: er habe „niemals irgendeine Geschäftsbeziehung mit dem französischen Staat gehabt“.
Die Aufregung verlief sich schnell im Sande. Wer hätte sich aufregen sollen? Die Franzosen? Die hatten bereits 2006 im Zuge der Proteste gegen den „Contrat Première Embauche“ (CPE) (franz.: „Vertrag zur Ersteinstellung“) erst das gesamte Land lahmlegen müssen um bloss eine einzige Sauerei aufzuhalten. Da war man dann 2007 einfach zu müde, so gleich nach der Wahl des Präsidenten.
Und der Rest? „Linke“? „Presse“? „Gewerkschaften“? „Sozialisten“? „SOZIALISTEN“???
(Licht aus, wilde Flüche, „Nein, nich, gehste weg, wir hatten schon ein Zwischenspiel“, polternde Geräusche, hektisches Kulissengeschiebe, Licht wieder an)
*räusper* Kommen wir nun zur französischen Finanzministerin, welche (wie Henry Paulson in den USA) gleichzeitig auch das Handelsministerin führt: Christine Lagarde. Auch sie forderte heute nun mit oben genannten ehrenwerten Personen
(„Brutus, Cassius, bitte auf die Bühne..“)
von 500 Millionen Europäern in den EU-Staaten die Summe von 300 Milliarden Euro als Tribut für das kaputte Bankensystem. Gestern jedoch redete sich die ehemalige Landwirtschaftsministerin noch gegenüber der französischen Presse raus, genauer gesagt gegenüber der letzten französischen Zeitung mit Knochenmark, der „Le Canard Enchaine“.
Das Blatt deckte auf (und der österreichische „Standard“ schrieb darüber) dass der Dachverband „Caisse d’Epargne“ der 21 französischen Regional-Sparkassen – mit 27 Millionen ahnungslosen Opfern, Verzeihung, Kunden – gerade dringend auf der Suche nach 6.5 Milliarden Euros ist. Diese Summe braucht dieser ehrenwerte Dachverband ohne Nutzen nun, weil er wie jeder andere Dachverband erst einmal „Töchter“ schuf mit denen er dann allerlei Geschäfte abwickelte.
So hatte der nichtsnutzige Dachverband der 21 französischen Regionalsparkassen (mit 27 Millionen ahnungslosen Kunden) u.a. die „Töchter“ „Natixis“ (eine „Investment Bank“), die Immobilien-Filiale „Nexity“ und die US-Filiale CIFG.
Diese versenkten nun eifrig hemmungslos Milliardenbeträge des Sparkassen-Dachverbandes (mit 21 Regional-Sparkassen mit 27 Millionen ahnungsloser Kunden).
Daraufhin rannte natürlich der Dachverband „Caisse d’Epargne“ Anfang dieses Jahres zu seinen 21 Regional-Sparkassen (mit den 27 Millionen Kunden) und sagte, „hey, gebt mir noch mehr Geld, ich habe alles verzockt“.
Daraufhin bezahlten die 21 Regional-Sparkassen also ihrem Dachverband 3.2 Milliarden Euro. Vom Geld ihrer 27 Millionen ahnungslosen Kunden.
Natürlich langte das nicht. Also „hatte das Institut im September eine Kapitalerhöhung um 3,7 Mrd. Euro eingeleitet“, wie es der liberale „Standard“ höflich und rücksichtsvoll formulierte.
Man könnte auch sagen: der Dachverband, der sich deswegen „Institut“ nennt, weil er wie alle Finanzverbrecher immer bemüht ist irgendwie anständig und akademisch zu erscheinen, besorgte sich durch „wahnwitzige Wetten, die unter verdächtigen Umständen“ gemacht wurden, irgendwie 3.7 Milliarden Euro um diese anschliessend ebenfalls in den Gulli zu werfen.
Darüber heulte sich dann natürlich der Chef der nichtsnutzigen französischen Börsenaufsicht, Gerard Rameix, bei einer Zeitung aus. Nur um mal klarzustellen, dass er gar nichts machen könne, schon gar nicht bevor so etwas passiert, schliesslich sei er ja nur der Arsch von der Börsenaufsicht.
Frankreichs Wirtschafts- und Finanzministerin Christine Lagarde, wie gesagt: vorher begnadete Synchronschwimmerin, bis 2007 Landwirtschafts- und Fischereiministerin und nun Finanzvernichtungsbeauftragte der „Europäischen Union“ mit Mittelmeeranspruch, sie sagte nun gestern zu diesem vollkommen üblichen Raubzug der Banken:
„Alle Indikatoren und Werte befinden sich eher über dem Durchschnitt“.
In Frankreich ist übrigens immer noch keine Revolution.
GORDON BROWN: PLÜNDERUNGSFELDZUG MIT ROTHSCHILD UND UBS GEGEN DIE BRITEN
Dem Vernichtungsfeldzug gegen die Staatsfinanzen der Staaten Europas schloss sich heute auch der britische „Premierminister“ Gordon Brown an.
Er verkündete immerhin die teilweise offizielle Machtübernahme der völlig unbekannten und traditionell bescheidenen Familie Rothschild und ihrer „Investment Bank“ in der britischen Monarchie.
(„Investment Bank“? „Investment Bank“…?)
Brown, so Berichte einigermassen verdutzter Zeitungen wie der „Daily Mail“, habe Rothschild und die UBS für die „Beratung“ eines „Rettungskaufes“ („Bail Out“) für das verrottete Bankenwesen beauftragt. Dafür sollen natürlich die Steuergelder von 58 Millionen Menschen in der britischen Monarchie verwendet werden. Die Rede ist von einer staatlichen Garantie für „Bankeinlagen“ („deposits“) und Bausparkassen („building societies“) in Höhe von 1.9 Billionen Pfund.
– grosses Finale-
Die Bittsteller entpuppen sich. Seymour, der etwas beschränkte Held aus der Unterstadt, er wollte eigentlich nur dem dortigen Leben entfliehen…
…wie eigentlich alle denen es mies geht. Also der Mehrheit.
Aber nicht der Mehrheit in einer parlamentarischen Demokratie. Der geht´s dreckig und wählt das auch. Weil das vernüüüünftig ist.
Naja. Nun, Seymour, der Held, ist jetzt also zu ein bisschen Geld gekommen. Er weiss gar nicht, wie ihm geschieht. Er zieht sich jetzt immer extra schick an und räuspert sich auch demonstrativ laut, wenn er Leute aus der Unterschicht sieht.
Nun hat er also diesen Laden. Er möchte eigentlich nichts weiter als ein bisschen glücklich sein, man ist ja Mensch und so, und da bemerkt er eigentlich erst, was wirklich los ist in seinem Laden.
Auf einmal ist er da, der Riesenchor an hungrigen Mäulern, die er die ganze Zeit gefüttert hat. Und alle, alle singen sie im Chor…