Rote Augen in Berlin: Das Freigeist-Kurzfilmfestival in der Humboldt-Uni

Auch die Kino- und Kurzfilmlandschaft Berlins trennt sich scharf in 2 Lager.

Die Protagonisten des einen, ca 5 Prozent von allen, hängen am Tropf meist dezent im Hintergrund wirkender Sponsoren. Meist ganz entspannt (aber immer schick angezogen) auf der Suche nach einer Party um den nächsten Film an der Bar oder nachher durch Bequatsch- und Abschleppakrobatik unter die Haube zu bringen, schieben sich die Wohlständer und Mittelmässigen so durch´s hauptstädtische Filmleben, was sich für sie zwar irgendwie sehr angenehm gestaltet, aber für die Welt nichts bringt was jemals eine Nichtleiche in 5 Jahren interessieren würde.

Die andere Klientel ist der Künstler-Klassiker: rote Augen, ständig
überarbeitet, extrem langsam oder irre schnell redend und natürlich
keine Kohle.

Das sind die mit den Ideen. Das sind die 95 % Kunstproletarier.
Das sind die Angeschissen, die sich aber selbst nicht mal das Schwarze
unterm Fingernagel gönnen (sich gegenseitig auch nicht) um irgendwie
ihre Kunst zu machen, um irgendwie Zeugnis abzulegen über irgendwas was
keinen Sapiens interessiert weil es noch nicht da ist und deshalb natürlich auch keine
„Marktchancen“
hat.

Da erübrigt sich zu sagen, wer das No Dogma Freigeist-Kurzfilmfestival am 25.Oktober macht. Die Filme heissen
„Raupensex“, „Fräulein Schmidtmeyer“, „Apokalypse Karlshorst“ oder „Bundeswehrsekte“, die Regisseure Kenzu Milagro, Max Feldmann, Clemensalexis oder einfach Matze.

Musikvideos, Animation, sinnlos schöne Abenteuer und wilde Propaganda, Tatort: Offene Uni BerlinS – Phillippstr. 13, HU Nordcampus, Haus 20, U-Oranienburger Tor.

Nichts wie hin, rote Augen kriegen. 

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