„Leser von Radio Utopie, machen Sie eine typische Kopfbewegung“.
Nun, nicken ist das nicht. Mit Kopfschütteln fangen die meisten bei uns an und bleiben dann doch länger.
Für unsere hartnäckigsten und treuesten Leserinnen und Leser wird es deshalb wieder einmal eine Freude sein, dass unser Artikel vom 4.September „Die Zersetzung des John McCain“ durch die Hintermänner der republikanischen Kandidatin für das Amt der Vizepräsidentin Sarah Palin einerseits, sowie der einflussreichen Kreise hinter dem zukünftigen US-Präsidenten Barack Obama andererseits, quasi als Handbuch verstanden und gehorsam umgesetzt wurde.
SENKBLEI MIT LIPPENSTIFT
Die letzten absurd wirkenden öffentlichen Aktionen von Sarah Palin sprechen für sich.
Nach der Steilvorlage zur Mobilisierung des Wählerpotentials der sogenannten „Demokraten“ vom 4.Oktober (als sie Obama aufgrund eines „New York Times“-Artikels vorwarf mit „Terroristen“ zu tun zu haben) brachte sie nun kurz hintereinander, neben ihren ganzen sowieso unsagbar peinlichen Auftritten und Skandalen, 2 richtige Klopfer hinterher.
Am Abend am Mittwoch des 22.Oktobers gaben Palin und McCain nebeneinander sitzend dem US-Fernsehsender NBC ein Interview. Dieses sollte, über drei Sendetermine bis Freitag verteilt, eigentlich einen Endspurt der vor dem Aus stehenden McCain-Kampagne bewirken.
Nur wurde es wieder einmal ein Debakel.
McCain hängte sich noch einmal an die längst ins Leere gelaufene Kampagne um den heutigen Professor an der Universität von Chicago, William Charles Ayers, welche Palin am 4.Oktober mit ihrem Statement selbst losgetreten hatte
Dieser hatte in den 60er Jahren die „Weathermen“ gegründet, eine linksradikale Gruppe, welche Bombenattentate auf Regierungsgebäude verübten, wobei niemand verletzt oder getötet wurde.
Barack Obama, zu Zeiten der „Weathermen“ ein Kind, und lebte in den 90er Jahren in derselben Gegend wie Ayers. Beide trafen sich bis 2002 mehrfach bei sozialen Kampagnen, 2001 spendete Ayers 200 Dollar für Obamas Wahlkampf für den Senat von Illinois.
Doch obwohl sich der NBC-Mutterkonzern MSNBC später in der Überschrift des entsprechenden Artikels noch an die Kampagne hielt, stahl Palin wieder einmal allen die schlechte Show.
Neben John McCain sitzend hatte sie auf die Frage des Moderators Brian Williams auf die Definition von Attentätern auf Abtreibungskliniken geantwortet:
„Ich weiss nicht ob man da das Wort Terrorist benutzen sollte“.
Die entsprechende Reaktion in der US-Öffentlichkeit war natürlich verheerend.
MCCAIN-LAGER AUF HESSISCHEM NIVEAU
Auch das neueste Statement Palins: für Intellektuelle gutes Futter, für Konservative zum Weglaufen vor den Wahlurnen.
Ausgerechnet nachdem die derzeitige US-Regierung von George Bush schlappe 700 Milliarden Dollar an Steuergeldern in ein kaputtes Bankensystem steckte, welches seine Lobbyisten bis in die allerletzten Winkel und höchsten Positionen (wie z.B. in die des Finanzministers) des Staates USA gebracht hat, warnte Palin nun vor möglichen Steuererhöhungen durch Barack Obama.
Dieser wolle (nach ungezählten Spionage-Skandalen der Konservativen und Neokonservativen) ein Land schaffen, in dem der Staat zuviel kontrolliere und in dem die Menschen „nicht mehr frei“ sein würden.
Auch das war nicht peinlich, das war Sabotage. Sagt Sarah Palin.
Aber nicht etwa von sich und ihrer Kampagne, nein, nein..
Sarah Palins Lager beschuldigt die Berater und Strategen John McCains ihr die Schuld für die eigenen Fehler zuzuschanzen.
Am gestrigen Samstag, mitten in der entscheidenden Wahlkampfphase, gingen vier angebliche „Insider“ der Palin-Truppe an die Öffentlichkeit einer bis dato winzig kleinen Webseite und behaupteten, es gäbe da Leute im McCain-Lager, die nach der drohenden Niederlage am 4.November Sarah Palin die Schuld dafür in die Schuhe schieben könnten. So wird eine der angeblichen Quellen aus Palins „Umfeld“ wie folgt zitiert.
„Diese Leute werden versuchen sie zu zerfetzen, um von ihrer eigenen Schuld abzulenken“
Genannt als Verantwortliche für die angebliche Schmutzkampagne gegen Palin werden durch die anonymen Quellen McCains Chefstratege Steve Schmidt und der leitende Assistent Nicole Wallace. Es könnte nicht absurder sein.
Auch die peinliche Räuberpistole einer merkwürdigen „McCain-Anhängerin“ passt da voll ins Bild. Diese hatte sich bei der Polizei gemeldet und behauptet, ein Schwarzer habe ihr ein „B“ für Barack Obama in die Backe geritzt. Der Fall erregte ein Riesenaufsehen. Erst als McCain und Palin beide bei der Frau angerufen und ihr herzliches, herzliches, herzliches Beileid bekundet hatten, stellte sich raus – die Story war frei erfunden. Nun ging für McCain der Fall natürlich nach hinten los.
Die entscheidende Frage auch hier: wie konnte dieser so dumm sein, sich öffentlich bei dieser Frau zu melden, bevor der Fall nicht eindeutig geklärt war? Anzunehmen ist auch hier: er wurde durch die eigenen Leute in die Falle gelockt.
Dabei wäre McCain als Präsident natürlich eine Katastrophe, keine Frage. Aber wäre er, ein überzeugter Anhänger des für alle Zeiten blamierten George Bush, in der Lage Europa, Asien und die Weltpolitik in der Art und Weise zu beeinflussen wie ein neuer „Polit-Messias“?
OBAMA IST BEREITS PRÄSIDENT
Barack Obama braucht sich, wieder einmal in seiner mit segensreichen Glücksfällen und Wahlsiegen übersäten Karriere, keine Sorgen zu machen.
Die Menschheit dagegen schon. Obama wird aller Voraussicht nach (und den düsteren Prophezeiungen seines eigenen Kandidaten für das US-Vizepräsidentenamt Joe Biden folgend) schon bald beweisen, dass nur völlige Hoffnungs- und Erwartungslosigkeit der Menschheit ihr die notwendige Kraft und Stärke verleihen kann, um gegen alle Eliten den Albtraum der bisher herrschenden Zustände auf dem Planeten endgültig und für immer zum Besseren zu verändern.
(…)
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