Hoher US-Militär: es waren nicht unsere Hubschrauber, die Syrien angriffen

Der gestrige Angriff auf Syrien, der mindestens 8 Menschen das Leben kostete und die Weltpolitik in Alarmstimmung versetzte, er wird immer mysteriöser.

Nachdem gestern die Nachrichtenagentur „Associated Press“ behauptet hatte mit einem „US-Militärbeamten“ („U.S. military official“) gesprochen zu haben welcher den Angriff auf den Mittelmeerstaat durch amerikanische Truppen bestätigte, löste eine Meldung der „New York Times“ von gestern nun Verwirrung aus.
Dort wird nun gemeldet, ein „leitender amerikanischer Militärbeamter“ („senior American military official“) habe erklärt, dass

„Helikopter des Militärs der Vereinigten Staaten in den Vorfall nicht involviert waren“.

Demgegenüber hatte „Associated Press“ gestern noch ihre angebliche anonyme Quelle aus dem US-Militär (über dessen Aussagen zuerst israelische Zeitungen berichteten) zitiert mit:

„Wer nehmen nun die Sache selbst in die Hand“

Hier ein Fernsehbericht von „Al Jazeera“ zu dem Angriff.

Während die übergehorsame West- und Bellizistenpresse wie die sogenannte „Deutsche Welle“ bereits vorne überschwappte

„Lange schon ist den USA der Zustrom von Terroristen über die syrische Grenze in den Irak ein Dorn im Auge. Nun haben US-Soldaten erstmals einen Angriff auf syrischem Boden verübt. Zumindest behauptet das Damaskus“

und sich wieder einmal total blamierte, stellt sich nun die Frage:

wer verübte den Angriff denn nun eigentlich? Und in wessem Auftrag, eine Woche vor den Kongress- und Präsidentschaftswahlen in den USA, sowie anstehenden Wahlen in Israel, wo sich der berüchtigste Irre des Nahen Ostens, Benjamin Netanjahu, im Duett mit Schaul Mofas (der mehrfach ohne Erfolg von den USA einen Angriff auf den Iran verlangt hatte) anschickt die angehende Premierministerin und jetzige Aussenministerin Tzipi Livni auszukontern und Israel in ein neues Massaker zu stürzen.

WER OPERIERT WO IM „MITTLEREN OSTEN“ UNTER WELCHEM KOMMANDO WANN MIT WELCHEN WAFFEN, WER GAB SIE IHNEN, WER BEZAHLT WELCHE TRUPPEN UND WER WEISS DAVON WEIL ER SATELLITEN HAT?

(Alle nun folgenden Recherche aus „Afghanistan: Wer waren die `ausländischen Truppen`?“)

Am 20.Juli ereignet sich in Afghanistan einer von vielen merkwürdigen, blutigen Vorfällen, de angesichts der nächsten Ereignisse dieser Art schnell wieder in Vergessenheit gerät.

Afghanistan, Disktrikt Anar Derah, nahe der iranischen Grenze, gegen 0.00 Uhr Ortszeit:

Afghanische Grenzpolizisten stöbern eine militärische Einheit auf, die sie als „ausländische Streitkräfte“ identifizieren. Doch offensichtlich identifizieren sie diese nicht als Koalitionstruppen der NATO (ISAF), sondern vermuten offensichtlich eine Grenzverletzung in die eine, oder auch in die andere Seite.

Sie stellen die Bewaffneten, die sie vom äusserlichen Anschein für „Taliban“ halten. Es kommt zu einem insgesamt 4 Stunden (!) dauerndem Gefecht.
Während dieser Zeit ist anzunehmen, dass die Grenzpolizisten sich mit ihren Einheiten und Vorgesetzten in Verbindung setzten, sie über den Vorfall informierten und diese um Unterstützung baten.
Die kam aber nicht.

Auch die NATO (ISAF) griff in der Zeit bis um 4 Uhr morgens nicht zugunsten der afghanischen Grenzpolizisten ein. Auch nicht zugunsten der eigenen Truppen, die da unter Feuer der afghanischen Grenzpolizisten gerieten – wenn es denn überhaupt NATO bzw. ISAF-Truppen waren.

Denn wenn dies der Fall gewesen wäre, dann hatten beide Einheiten mit einem Funkspruch die Sache klären können. Dafür war volle 4 Stunden Zeit. Schliesslich befand man sich in einer Hochsicherheitszone nahe dem Iran, gegen die US-Regierung seit Jahren Kriegsdrohungen ausstösst. Unwahrscheinlich, dass keine regulären ISAF-Verbände in der Nähe waren, welche die Situation hätten klären können.

Aber die US-geführten Besatzungstruppen unternahmen nichts. Volle 4 Stunden lang.

Dafür bombardieren dann unbekannte Luftstreitkräfte (also Flugzeuge, Hubschrauber oder Drohnen) die afghanischen Grenzpolizisten, töten neun von ihnen und verwunden fünf weitere. Die unbekannte militärische Einheit, die ein afghanischer Beamter dann mit „ausländischen Streitkräften“ umschreibt, kann unerkannt entkommen.

Aber wer waren sie? Und was für Flugzeuge bombardierten letztlich die afghanischen Polizisten?

DER GESPENSTER-KRIEG

Vor kurzem berichtete Seymour Hersh in „Preparing the Battlefield“ von hochgeheimen militärischen US-Einheiten des “Joint Special Operations Command” (JSOC), welche als Teil des übergeordneten “U.S. Special Operations Command” (USSOCOM) direkt unter dem Oberbefehl des Präsidenten einen Guerillakrieg in Iran und Pakistan führten.

Mittels „asymmetrischer Kriegführung“ (oder auch „Terrorismus“) begingen JSOC-Einheiten Sabotageakte, Morde, Attentate und Sprengstoffanschläge um das Regime im Iran zu destabilisieren und in Pakistan angeblich „Taliban“ und „Al Qaida“ zu bekämpfen.
Dabei waren ganze „Al Qaida“-Gruppen in Wirklichkeit genau selbst gesteuerte Fantomfeind den man angeblich bekämpfte, wie die vorgeblichen „Seperatisten“ der aus CIA-Spionen bestehenden Gruppe „Jundullah“ in südpakistanischen Provinz Balutschistan, durch welche die Iran-Pakistan-Indien-Gaspipeline demnächst gebaut werden soll.

Das SOCOM, zuständig für „Spezielle Operationen“ weltweit, konkurriert durch neue strategische Änderungen der Bush-Regierung seit 2001 mit den Kontinental- und Regionalkommandaturen des regulären US-Militärs, die oft keine Ahnung haben was in ihren eigenen Gebieten überhaupt passiert.
Der letzte Chef des CENTCOM, dessen Verantwortungsbereich von Zentralasien über Pakistan, Afghanistan, Iran, Irak bis zum Sudan reicht, Admiral William Fallon, trat genau deswegen vor ein paar Monaten zurück.
Bereits letztes Jahr wagte er den für einen Kontinentalkommandeur des US-Militärs äusserst ungewöhnlichen Schritt und kritisierte seinen “Obersten Kommandeur”, Präsident Bush.

Laut dem ehemaligen Kommandeur des “U.S. Atlantic Command”, General John J. (Jack) Sheehan, wurde Fallon auch aus dem Amt getrieben, weil er versuchte herauszufinden was da innerhalb seines eigenen Verantwortungsbereiches im Feld eigentlich geschah.

“Er wurde angewiesen eine umfassende Strategie für Iran, Irak und Afghanistan zu entwickeln, und – per Gesetz – ist der Feldkommandeur (”combatant commander”) verantwortlich für alle Militäroperationen in seinem Verantwortungsgebiet. Aber so lief das nicht. Als Fallon versuchte herauszufinden welcher Sinn eigentlich hinter den ganzen offenen und verdeckten Aktivitäten steckte die da vom Militär in seinem Verantwortungsbereich unternommen wurden, wurde er durch eine kleine Gruppe im Führungszirkel des Weissen Hauses abgeschoben”.

Nun hatte die US-Regierung nach einem Bericht der Schweizer Blick-Zeitung vom 18.November 2006 zu diesem Zeitpunkt mehr „private“ Soldaten im Irak als staatliche. Der Name „Privatarmee“ allein bringt den augenblicklichen Verfall der sogenannten „westlichen“ Zivilisation bestens zum Ausdruck.
Auch wird berichtet, dass Schweizer Söldner damals für rund 600 Dollar pro Tag im Irak kämpften.

Wenn man sich vor Augen hält, dass 2006 immerhin 140.000 US-Soldaten im Irakkrieg waren und die Zahl der Söldner demnach mindestens genauso gross, wären die enormen Kriegskosten von 2 Milliarden Dollar pro Monat auf einmal sehr viel einleuchtender.

Berichte schüchterner US-Parlamentarier – wie überall zu feige an die Öffentlichkeit zu gehen und ihre Arbeit zu machen, aber immerhin noch für Geflüster mit der Presse gut – berichteten von 126.000 Söldner im Irak. Nur 21.500 von ihnen seien Amerikaner.

MSNBC hatte Ende 2006 noch von 100.000 Söldnern gesprochen.

DIE AKTE BLACKWATER

Die über ihren Chef Erik Prince engstens mit der Bush-Cheney-Regierung verknüpfte US-Söldnerfirma „Blackwater“ verfügt (offiziell) über 20 Kampfflugzeuge und Kampfhubschrauber.

Prince verdankt seinen Aufstieg u.a. der strategischen Heirat seiner Schwester Betsy Prince in die Familie des damaligen Kandidaten der Republikaner für den Posten des Gouverneurs von Michigan, Dick DeVos.
„Diese beiden Familien fusionierten in der Art von Vereinigung wie sie in den Monarchien des alten Europas üblich war“, so 2007 dazu der investigative Journalist und Buchautor Jeremy Scahill, der Blackwater und Prince seit Jahren im Nacken sitzt.
„Die Bush-Administration hat den privaten Sektor dazu benutzt, die tatsächliche Anzahl der Besatzungstruppen zu verdoppeln und benutzt dabei Soldaten, die in keiner offiziellen Opferstatistik mehr auftauchen und ausserhalb des offiziellen Rechtssytems operieren“, so Scahill weiter.

Interessanterweise stehen „Blackwater“ und andere Söldner-Truppen teilweise sogar unter Kontrolle des US-Innenministeriums.
Das hat den Vorteil dass das Pentagon und US-Verteidigungsminister Robert Gates komplett umgangen werden kann und die Söldner nicht unter Militärrecht fallen.
Die Söldner gebären sich in Irak und Afghanistan wie absolute Outlaws, weil sie welche sind. Sie fallen nicht unter irgendeine Art von Gerichtsbarkeit und können machen was sie wollen.
Bzw, sie können absolut ungestört das tun, was ihnen befohlen wird.

Im Oktober 2007 machte der demokratische Kongressabgeordnete Henry Waxman öffentlich, dass Blackwater im Jahre 2005 nicht nur 2 irakische Kampfflugzeuge stahl, sondern auch noch versuchte diese ausser Landes zu schaffen. Damit aber nicht genug. Als irakische Behörden die Flugzeuge zurückverlangten, weigerten sich die Söldner einfach ihre Beute wieder rauszurücken.

DAS „NETZWERK AUSLÄNDISCHER KÄMPFER“ IST IM IRAK

Das Pentagon gab vor kurzem zu, dass es wieder einmal keine Belege für 1 Billion Dollar an Ausgaben hat, darunter 56 Flugzeuge, 32 Panzer und 36 Boden-Luft-Raketen.
Milizen im Irak auf allen Seiten wurden mit einer „signifikanten Anzahl“ von Waffen ausgerüstet, offensichtlich damit sich die Besetzten gegenseitig umbringen und das nicht mehr die Besatzer tun müssen.

Vor kurzem wurde ausserdem bekannt, dass die israelische Luftwaffe im Irak operiert.
Wer kommandiert die?

Es gibt eine Propaganda- und Kriegstaktik, die in diesem Krieg immer wieder angewendet wird. Sie ist plump und teuflisch zugleich.

Man macht genau das, was man anderen vorwirft und sie deshalb angreift.

Diese Taktik hat einen entscheidenen Schwachpunkt: die Menschen zuhause müssen (an) sie glauben.

(…)

11.07.08 Mission Creep: Mit AWACS und SPD in den Weltkrieg
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Quelle korrgiert am 10.05.2011

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