Iran verlegt Raketen und Truppen nach Eritrea, "Piraten"-Flottenaufmarsch durch EU und USA rollt an
In Ostafrika sowie dem gesamten Mittleren Osten baut sich ein weiteres Konfrontations-Szenario im seit über 7 Jahren laufenden Weltkrieg zusammen.
Der Iran hat über U-Boote und Kriegsschiffe eine unbekannte Anzahl von Truppen und ballistischen Raketen nach Eritrea verlegt um seine Treibstoffversorgung zu sichern. Der erdöl- und gasexportierende Iran ist mangels Raffineriekapazitäten von entsprechenden Einfuhren abhängig und hat diesbezügliche umfangreiche Nutzungsverträge mit dem Regime in Asmara (Asmera) abgeschlossen.
Die USA wiederum haben wegen eines behaupteten und nicht belegten Atomwaffenprogramms des Irans mit einer Blockade der Strasse von Hormuz (Hormus) gedroht. Weitergehende Szenarien in Washington, wie das von Kongressabgeordneten vor Monaten entwickelte Papier „Meeting the Challenge –U.S. Policy toward Iranian Nuclear Development“, sehen eine schrittweise Eskalation bis hin zum Atomschlag vor.
Währenddessen musste die deutsche Bundesregierung auf öffentlichen Druck hin die eigentlich geplante Entsendung von 1400 deutschen Soldaten und mehreren Kriegsschiffen in die Region bis zu einem entsprechenden Beschluss des Bundestages hinausschieben. Am Mittwoch will die Bundesregierung über die Beteiligung an der vom britischen Admiral Phillip Jones kommandierte und gestern ins Arabische Meer entsandte EU-Flotte „entscheiden“, bis dann am 19.Dezember das deutsche Bundesparlament unsere Truppen, das Grundgesetz und den Frieden für das deutsche Volk „verabschieden“ darf.
Am gleichen Tag wird die Länderkammer Bundesrat, wenn nicht noch irgendein Sozialdemokrat bei seinem Gewissen eine Flatrate hat, das für den von Bundesinnenminister Schäuble ultimativ geforderten Einsatz der deutschen Bundespolizei in Afrika nötige BKA-Gesetz beschliessen, welches nach Auffassung aller ausser der Bundesregierung gegen die deutsche Verfassung verstösst.
Das ist natürlich alles Zufall. Los, sprechen Sie mir nach: „Das ist alles Zufall“. Danke, setzen, Schnauze halten, weiterlesen.
Wie „World Content News“ bereits am 2.September berichtete, haben die USA den grössten Flottenaufmarsch seit dem 2.Weltkrieg in der Region um das Arabische Meer in Gang gesetzt. Teile der Iwo Jima Expeditionary Strike Group (LHD-7, Truppenstärke: 6000 Mann) liegen Ende August aus ihrem Heimathafen Norfolk aus. Damals angegebenes Ziel: das Mittelmeer und/oder der Persische Golf.
„Sicherheits-Übungen“, also Manöver, wurden für die Dauer von sechs Monaten angesetzt. Dabei der Zerstörer USS Ramage, ausgerüstet mit dem Aegis Ballistic Missile Defense-System. Am 8. September machte sich die Theodore Roosevelt Strike Group (CVN 71) mit insgesamt mehr als 7300 Mann an Bord auf den Weg. Zum damaligen Zeitpunkt patroullierten im Persischen Golf bereits die US-Kriegsschiffe „Peleliu“, „Abraham Lincoln“ und „Ronald Reagan“.
Eritrea ist unter Machthaber Isaias Afewerki (Isayas Afwerki) nach Meinung der Opposition eine riskante strategische Kooperation mit dem Iran eingegangen, welche Teheran praktisch exterritoriale Kontrolle über den Hafen Assab am Roten Meer gibt. In unmittelbarer Nähe liegt die französische Kolonie Djibouti (Dschibuti), ein winziges Gebilde vollgestopft mit NATO-Truppen, Flotten und US-Spezialeinheiten.
Der langjährige Intimfeind Eritreas, der enge US-Verbündete Äthiopien, hat gleichzeitig mit dem gestrigen EU-Beschluss zum Flottenaufmarsch „vor Somalia“ angekündigt, bis Ende dieses Monats seine Truppen aus Somalia abzuziehen. Gleichzeitig betonte das Regime in Addis Abeba (Addis Ababa), dass es die 2002 durch eine unabhängige Den Haager Kommission bestätigte gemeinsame Grenze mit dem nördlichen Nachbarn Eritrea nicht anerkennt.
Eritrea wiederum hat bereits letzten Monat seinen Botschafter aus den USA abgezogen.
Eritrea und Äthiopien haben bereits von 1998 bis 2000 einen blutigen Grenzkrieg geführt, der letzlich zu keinerlei Veränderungen im Grenzverlauf führte. Nachwievor hat Äthiopien keinen Zugang zum Roten Meer.
Einen Stellvertreterkrieg führten nach Einschätzung westlicher Militärs beide Länder in Somalia, Eritrea soll die Gegner der von den USA und Äthiopien gestützte „Bundes-Übergangsregierung“ von Somalia (mit Sitz in Kenia) unterstützt haben.
Durch eine heimtückische Verschwörung der Vetomächte im Weltsicherheitsrat (USA, China, Russland, Frankreich, Grossbritannien) ist seit dem 2.Juni durch Resolution 1816 das Völkerrecht ausser Kraft gesetzt. Es erlaubt den Einsatz und die Stationierung fremder Militärs auf dem Territorium und den Gewässern Somalias.
Alibi und Nebelkerze: die „Piraten“-Farce. Wie jeder weiss der lesen kann und es nach Kräften, unter Aufbietung aller Moral auch hinbekommt, erlaubt bereits das Internationale Seerechtsübereinkommen von 1982 den Einsatz von Miitär und Polizei gegen Seeräuberei, allerdings eben nur auf Hoher See und in internationalen Gewässern.
Nun erreichten die Grossmächte durch die UNO-Resolution 1816 – wegen „Piraten“ – den Dammbruch des Völkerrechtes. Nach dem Beschluss des Weltsicherheitsrates vom 2.Juni, der sich damit de facto den Status einer militärischen Weltregierung gab, darf auch in staatlichen Hoheitsgebiet eines anderen Staates fremdes Miltär eingesetzt werden und durch dieses Hoheitsrechte ausgeübt werden. Allerdings besteht Zeitdruck für den Sicherheitsrat und die Atommächte (darunter auch Indien), welche derzeit ihre Flotten im Arabischen Meer zusammenziehen: Resolution 1816 gilt nur ein halbes Jahr und lief damit am 2.Dezember aus.
Während dies alles geschieht, sitzt irgendwo auf der Welt irgendein Nichts von „Linker“, sabbert in sein Lätzchen, schaut dämlich aus der Wäsche, tut einen Dreck und sagt:
„Das ist jetzt aber total unwissenschaftlich, Du…“
(…)
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