Der Witzkanzler-Kandidat
Die Chancen von Frank-Walter Steinmeier, dem Aussenminister Angela Merkels, endlich mal in irgendetwas der beste zu sein sind heute geradezu sprunghaft gestiegen.
Als quasi erstes Wolkenopfer der angesichts grosser Anforderungen an die Deutschen so unüblichen klimatischen Bedingungen, liess er nun heute verkünden dass die Partei seiner Wahl zur Kanzlerschaft „bei der Landtagswahl in Hessen im Januar und bei der Bundestagswahl im September stärkste Partei“ werden könne.
Wer sollte ihm den Thron des Witzkanzers noch streitig machen wollen?
Frank-Walter Steinmeier und sein Vorsitzender Franz Müntefering haben ein paar Dinge gemeinsam.
1. Sie haben noch nie recht behalten, mit nichts.
2.Sie haben noch nie eine Wahl in der Republik gewonnen und sich bei einer Wahl in ihrer Partei noch nie mit fairen oder demokratischen Methoden durchgesetzt. Zum letzten Punkt könnte man die mildernden Umstände erwähnen, dass sie einfach keine Partei haben wo sie das hätten üben können.
3. Ihre einzige Botschaft ist „Nach vorne schauen und wagt es ja nicht euch umzudrehen“. Wenn sie sich selber umdrehen, sehen sie genau die Sorte Parteikameraden hinter sich, welche solange mit antrainiertem Zittern in der Stimme „ich folge dir bis in die Pension“ sagt wie diese fett genug ist.
4. Beiden sehen sich als tapfere Rodeo-Reiter mit Cowboy-Hut die dem bockigen Pferd mal Manieren beibringen müssen, damit alles seine Ordnung hat und das Viehzeug endlich tut was ihm gesagt wird. Das Pferd ist die Partei und die Geschichte heisst Farm der Tiere. Wer Frank Steinmeier und Franz Müntefering in dieser Geschichte sind, liegt auf der Hand.
5. Beide haben nur eins im Sinn: Angela Merkel wieder zur Kanzlerin machen. Wie, das ist ihnen völlig gleichgültig und sie würden alles dafür tun. Dieser logische Umkehrschluss ist berechtigt, da sie bisher alles dafür getan haben.
Der Grund dafür wird von den meisten Menschen immer noch verdrängt: das Grundgesetz soll gestürzt werden und die Republik der Deutschen soll verschwinden, um dieses ganze böse, böse, böööööse Volk endlich iin den Stall der Farm EU zu scheuchen.
6. Krieg, Ausbeutung und Republikzerstörung ist ihre einzige Leistung. Beide wissen das und beide haben Angst davor dass es schnell genug ans Tageslicht kommt. Was noch hätte schlimmer kommen können, das wurde weder durch sie verhindert, noch können sie sich dieses anrechnen. Beide haben noch nie einen Kampf für eine gute Sache riskiert, geschweige denn gewonnen.
Aber zurück zum aussichtsreichen Witzkanzler-Kandidaten Frank Steinmeier selbst.
Die Zeit rufe nach sozialdemokratischen Antworten, sagte Steinmeier nun der BamS. Sicherlich wird er das auch noch Bild und Glotze sagen und denken die Nummer zieht immer noch.
Die „Marktradikalen“ hätten die Finanzkrise verursacht, sagt er, und bettelt darum als Mittelfeldspieler der gegnerischen Mannschaft, der 2 Stunden nach Ende des Fussballspiels das Trikot gewechselt hat und als Sprecher im heimischen Stadion das Ergebnis verkündet und als Sieg des eigenen Vereins ausgibt, noch vom letzten Besoffenen auf den Rängen ausgelacht zu werden.
Jetzt gehe es um eine gerechte neue Wirtschaftsordnung, in der auch der Staat handlungsfähig sei und Sicherheit gebe, sagt Steinmeier.
Wer sich noch bei Verstand weiss und das Prinzip „Angebot und Nachfrage“ auch in einer Volkswirtschaft kennt, der muss dieses Witzfigurenkabinett das eben noch den Banken eine halbe Billion Euro Steuergelder für nichts in den Rachen warf, politisch an die Wand klatschen und sich dabei nur für den guten Witz bedanken, ohne allerdings „noch einen“ zu verlangen.
Es wird diese Leute geben. Es wird diese Leute geben, die „noch einen Witz, bitte, bitte“ fordern und noch einmal in ihrem Leben SPD wählen. Dabei sollte sie wissen dass sie in ihrem Leben statistisch gesehen nur Zeit haben 16 Witze dieser Art zu machen, Landtagswahlen zum Lachen nicht mitgerechnet.
Das Kreuz zu machen ist so eine Sache, es zu schlagen eine andere. Man kann sich natürlich auch drannageln lassen, aber das muss doch nicht sein.
Wer Politik und Religion verwechselt, der verwechselt auch die SPD mit einer Sozialdemokratie, der verwechselt Realität und Fantasterei, der hat Visionen und ist zum falschen Arzt gegangen.
„Wir wollen überall in den Parlamenten stärkste Kraft sein“, sagt Steinmeier. „Dafür kämpfe ich, auch persönlich mit Auftritten im hessischen Wahlkampf im Januar.“
Die Hessen werden was zu lachen haben, noch bevor dann die ganze Republik im September nächsten Jahres die Gelegenheit hat all das nachzuholen was ihr in den letzten Jahren entgangen ist.
Hier schon mal ein kleiner Vorgeschmack, mit bestem Dank an Mathias Richling..
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„Die Medienauftritte Angela Merkels sind berüchtigt. Ihren wahren Glanz entfalten sie immer dann, wenn es nichts zu sagen gibt. Dann kann man sich voll und ganz auf den unterhaltsamen Faktor ihrer Performance konzentrieren. Heute aber sahen die CDU-Kanzlerin, SPD-Chef Beck und die alte rotgrüne Sippschaft von Bündnis 90/Die Grünen aus wie eine zerknittert wirkende Bande an der Rehling einer Arche, welche verwirrt und vergeblich auf die Sintflut wartend auf das wiehernde Volk am Erdboden blickte…“