Man kennt das aus dem Privatleben, morgens beim Aufwachen aus dem Albtraum:
Phase 1 – Erstes Dämmern, Nachebben der Schreckensphantasien.
Phase 2 – Augengeklimper, erste verschwommene Bilder, rauschhaftes Wahrnehmen von wüstem Geschrei und Getobe
Phase 3 – man guckt um sich..man guckt immer noch um sich…man guckt immer noch um sich…man äussert ein verwirrtes „Ja woas is´ des denn“
Phase 4 – man versteht: der Albtraum ist gar kein Albtraum, sondern die Realität die man selbst vor´m Schlafengehen bejubelt, befeiert, besoffen und dann gewählt hat.
Herzlich willkommen in Phase 2.
Am Besten erstmal Originalton „Mopo“.
Hätten das rein zufällig Hunderte intelligenter Menschen Jahre vorher geschrieben während Sie gepennt haben, würden Sie es sowieso nicht glauben. Ausserdem wäre das zuviel verlangt für Phase 2.
„Nach Medienberichten sitzen die deutschen Geldinstitute noch auf faulen Wertpapieren mit einem Wert zwischen 300 Mrd. Euro und einer Billion Euro.“
Ist ihnen da ein Wort aufgefallen?
Ja?
Welches denn? Oder sind Sie vielleicht doch erst in Phase 1, dann legen Sie sich wieder hin.
Anderenfalls – wenn Sie es ertragen können – erkläre ich Ihnen gerne, was sie da Entscheidendes gelesen haben ohne es zu merken: das Wörtchen heisst „noch“.
„Ministeriumssprecher Albig mahnte mit Blick auf die Diskussion um die „Bad Bank“: „Jeden Tag etwas Neues in den Markt zu werfen, verunsichert den Markt nur.“ Er schloss aus, die Risiken schlechter Papiere komplett auf den Staat und damit auf den Steuerzahler zu übertragen.“
Es ist immer ganz, ganz wichtig, den Leuten morgens die Realität schonend beizubringen. Am Besten macht man das, indem man erst das Eine, und dann ganz schnell wieder das Andere sagt. So hält man sich alle Möglichkeiten offen, falls doch einmal mehr als 5% der Leute zu Phase 4 übergehen, was ganz ohne Zweifel einen verheerenden Kaskadeneffekt des Ausbruchs von Demokratie nach sich ziehen würde.
Ganz besonders deswegen weil Leute in Phase 4 nicht mehr beruhigt sind nur weil ihnen die Regierung erklärt, dass eine Billion Bankenschulden nicht „komplett“ bezahlt werden müssen.
„Die WestLB ist offenbar bereits auf dem Weg zur eigenen „Bad Bank“. Die Landesbank will eine neue Gesellschaft gründen, in die problematische Vermögensteile ausgegliedert werden sollen. Nach Informationen aus dem Umfeld der Bank handelt es sich um risikoreiche Wertpapiere im Wert von rund 80 Mrd. Euro – das entspricht fast einem Drittel des Geschäfts der Bank. Wie die Ausgliederung finanziert werden soll, ist noch unklar.“
Haben Sie das jetzt verstanden, Sie Trottel? Und nehmen Sie gefälligst die Hände aus der Hosentasche, da wollen jetzt ganz andere rein. Öh, Moment mal, da fällt mir auf – Sie sehen so nackt aus..
„Die attraktiven Teile der WestLB – etwa die Mittelstandsfinanzierung und das Privatkundengeschäft – sollen dann den Plänen zufolge mit der Landesbank Hessen-Thüringen (Helaba) und der Deka-Bank in Frankfurt/Main verschmolzen werden.“
Zur Info: das heisst, dass die WestLB wie alle anderen grossen Banken pleite ist, aber nicht pleite sein darf. Sowas stand früher in der Prawda. Aber da ging´s nur um das Aufwachen aus einem anderen Albtraum.
„Bereits vor einem Jahr hatte die WestLB riskante Wertpapiere in einem Wert von 23 Mrd. Euro in eine Art „Bad Bank“ ausgelagert, für die das Land Nordrhein-Westfalen, die Kommunen und die Sparkassen als WestLB-Eigner mit fünf Mrd. Euro an Garantien geradestehen.“
Sie erinnern sich noch an das, was Sie vor wenigen Sekunden gelesen haben? Ja? Tatsächlich?
Boah, das ist aber schon sehr gut für den Anfang.
„Zudem meldete die BayernLB erneut schlechte Nachrichten: Die Landesbank schrieb im vergangenen Jahr einen operativen Verlust von rund fünf Mrd. Euro, wie BayernLB-Chef Michael Kemmer der „Börsen-Zeitung“ sagte.“
Da hat sich ja eine richtige Schlange von Bettlern vor ihrem Bett gebildet. Und alle schreien in Ihr Ohr, „Gib´s mir!“, „Nein, mir!“.
Ja wer kann dazu schon nein sagen..?
Vorgestern schrieb Michael Mross (nicht wirklich das übliche Abbild eines verdächtigen politischen Radikalinskis, Rumnörglers, Dissidenten, ähh Unterschichtlers) auf „mmnews“ folgendes:
„Alle etablierten Regeln der Marktwirtschaft und seriöser Buchhaltung sind mittlerweile schamlos außer Kraft gesetzt worden. Und wenn schon in eine HRE mittlerweile 92 Mrd EUR an Staatshilfen und -bürgschaften geflossen sind (und vermutlich noch einmal so viel zur Rettung erforderlich sein wird), dann werden die Bailouts der echten Großbanken die Solvenzgrenzen der Staaten selbst antesten und möglicherweise sprengen.
Die Europäische Union erwartet Staatsdefizite von bis zu 13 % [des BIP] in Irland, knapp 10 % in Großbritannien und über 6 % in Spanien. Insgesamt werden 17 von 27 Ländern nach der Prognose der EU deutlich die Maastricht-Grenze reißen, auch Deutschland. In den USA könnten es heuer 15% und mehr werden!!!
Wir erleben derzeit die fortgesetzte und fast unkaschierte und systematische Erpressung der Regierungen der Nationalstaaten durch das Banken- und Finanzsystem: „Wenn Ihr als Staat uns nicht die Verluste abnehmt, dann wird es morgen einen Aufstand der durch unsere Insolvenz verarmten Sparer bzw. eine Massenrevolution geben und Ihr [Politiker] seid alle weg oder tot!“.
Diese (erfolgreiche) Erpressung ist dabei, die Nationalstaaten selbst an den Rand des Überlebens führen. Sollte dies gar das Ziel der Globalisierer sein? Denn wer ist der Lender of Ultimate Resort (s.o.); noch nach den Nationalstaaten? „Natürlich“ die IWF- und BIZ- und Weltbank-gesteuerte Weltregierung, die es zwar offiziell noch gar nicht gibt; die es aber nach dem Willen nicht weniger Globalisierer und selbsternannter Weltbeherrscher-Eliten endlich geben soll!
Die maximal undemokratische und bürgerferne Weltregierung kann nur unter Schmerzen und in der künstlich über Zwangsaufschuldung herbeigeführten Nationalstaatenkrise gegen den Willen der Menschen geschaffen werden. In den kommenden Monaten wird dies mit dem durch die Banken erzwungenen Niedergang der Staaten immer offensichtlicher werden! Allerdings wird auch der Widerstand wachsen..
Die heutigen globalistischen Vulgäreliten sind selbst schuld an dieser Entwicklung. Der Bogen wird derzeit von den Banken eindeutig überspannt. Die nächste Grenze ist die Solvenz der Staaten – und hier ist nicht die Rede von Zimbabwe. Einige Downgrades von AAA sind in der laufenden Woche auch bei europäischen Staaten erfolgt. Es werden nicht die letzten sein.“
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Man könnte sich vielleicht mal Gedanken über Phase 5 machen.
Ach – legen Sie sich doch einfach wieder hin.