Mit etwas Verspätung wollen hier noch schnell auf die am 11.Februar veröffentlichte Forsa-Umfrage verweisen.
Ebenso auf eine recht witzige Entwicklung bei der FDP, die wir uns kurz zuvor anmassten einschätzen zu wollen.
Zuerst die Ergebnisse der wöchentlichen Sonntagsfrage des von Bertelsmann kontrollierten Umfrageunternehmens Forsa:
CDU und CSU: 34 %
SPD: 23 %
FDP: 18 % (+2)
Linke: 11 %
Grüne: 10 % (-1)
Sonstige: 4 % (-1)
Veröffentlicht wurden die Ergebnisse am 11.Februar. Erhoben wurde die Umfrage vom 2. bis 6.Februar. So, und jetzt kommt´s:
Am 9.Februar schlug die FDP mitten in der Weltwirtschaftskrise angesichts der immer grösser werdenden Unsicherheit der bis dato grenzenlos kapitalismusgläubigen Deutschen geschickterweise vor, neben allerlei sonstigem sozialen Brimborium was in den letzten Jahren den Wuppdich gemacht hatte gleich auch noch die gesamte staatliche Krankenversicherung abzuschaffen.
Radio Utopie schrieb dazu am gleichen Tag:
„Wer angesichts hoher Umfragen diese Selbstsabotage der FDP ausgerechnet zum jetzigen Zeitpunkt für einen Zufall hält, der kennt die Politmafia dieses Landes nicht. Das war zu erwarten.
Was die meisten Menschen der Republik nicht glauben können, weil sie an andere Dinge glauben und an Denkverboten zwecks Schöndenkens des eigenen Lebens leiden: die Politmafia in Berlin hockt vor jeder Bundestagswahl zusammen und baldowert gemeinsam das nächste Ergebnis aus.
Dann wird sich abgesprochen wer welche Versprechungen macht um die Stimmen der Hammel in die Wahlurne zu quatschen, wer wieder wo ins Amt kommt und wie die Regierung diesmal aus welchen unfähigen Idioten zusammengeschustert wird.“
Wir prognostizierten also am 9.Februar:
„Nun wird folgendes passieren: diese Woche werden durch die Zeitverzögerung die Umfragewerte für die FDP weiter oben bleiben, da diese ja eine Woche vorher erhoben werden…
Dann werden die Umfragewerte für die FDP in 2 Wochen wieder abschmieren und der Wirtschaftsfügel wird sich hinstellen und gar nichts sagen, sondern in Berlin-Mitte mit ihren Kumpels darauf einen saufen gehn.“
Der erste Schritt, die weiterhin hohen Umfragewerte für die Wirtschaftsliberalen mit Verfassungsflügel, erfolgten denn auch zwei Tage später mit der Forsa-Verkündung von 18 Prozent für die FDP – wohlgemerkt von Daten, die vom 2.-6. Februar erhoben worden waren.
Dass die Deutschen nicht gewillt sind sich buchstäblich komplett ausrauben zu lassen (während Milliardären und Banken noch die Vernichtung von Milliarden durch Staatsknete finanziert wird) zeigte eine Umfrage des ZDF-Politbarometers vom 13.Februar, vier Tage nach dem FDP-Vorschlag zur Abschaffung der staatlichen Krankenversicherung: die FDP fiel auf 12 Prozent.
Abgesehen von den nicht unüblichen Abweichungen der verschiedenen Umfragekonzerne: es ist durchaus legitim hier einen Zusammenang mit der offensichtlichen Selbstsabotage der FDP zwecks Stabilisierung der abgetakelten Bundesregierung zu sehen.
Auch diese schmierige Possenspiel von Guido Westerwelle und Frank Steinmeier am Freitag, über das sich sogar die uninformierte bürgerliche Presse lustig machte ohne irgendetwas zu begreifen, passt voll ins Bild. Wer ernsthaft eine Koalition plant macht sie nicht schon vorher lächerlich. Das ist dummes Theater für dummes Publikum.
Sämtliche Bundestagsparteien haben sich bereits auf die Fortsetzung der „grossen“ Koalition eingestellt. Weil alle davon profitieren. Das Volk ist dabei nur Zuschauer und darf klatschen.
Auf das Ergebnis der nächsten Forsa-Umfrage am 18.Februar ist Radio Utopie schon jetzt ganz gespannt.
Es darf ein plötzlicher, tragischer, leider, leiiiider unvermeidbarer Absturz der „Liberalen“ und eine so dringend benötigte Wählerinfusion für die kaputte Regierung in Berlin erwartet werden, damit die uns grundgesetzbefreit rechtzeitig die Sintflut EU aufnötigt und sich vorher noch winkend in die Arche setzen kann.
Nicht, dass hier etwa in der Republik vorher noch die Demokratie ausbricht. Das fehlte noch.
Sollen sie doch NPD wählen, das Pack…
(…)
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