Lateinamerika ist der grösste Erdöllieferant für die Vereinigten Staaten von Amerika. Doch das könnte sich ändern, denn Indien, China und Russland bauen verstärkt Partnerschaftsbeziehungen zu einigen Ländern auf und investieren in verschiedene Wirtschafts- und militärische Projekte.
Dadurch wird die Emanzipation von den USA voran getrieben, die ihren Einfluss auf diese Länder schwinden sieht.
Die bisherige Strategie der Dominanz und Bevormundung, die Unterstützung von diktatorischen Regierungen geht in einigen lateinamerikanischen Staaten nicht mehr auf.
Deshalb ist ein Wechsel in den Beziehungen von der US-Politik angesagt.
Joe Biden, Vizepräsident der USA, sagte gestern in Santiago de Chile auf einer Konferenz vor führenden Regierungspolitikern, dass eine neue Ära in den Beziehungen angebrochen ist und die Zeit vorbei sei, in der die USA einseitigt diktiert, nur geredet und nicht zugehört hat.
„The time of the United States dictating unilaterally, the time where we only talk and don‘t listen is over“
„Mein Besuch hier ist der Anfang einer Erneuerung der Partnerschaft zwischen Nord-und Südamerika. In der Vergangenheit haben wir uns für die Interessen der westlichen Hemisphäre engagiert anstatt Vorteile für beide Seiten zu berücksichtigen“ erklärte Joe Biden
Die chilenischen Präsidentin Michelle Bachelet begrüsste die neue Haltung der US-Regierung, wenn sie es ernst meint mit dem Aufbau einer neuen Welt des Dialogs.
Heute wird Joe Biden in Costa Rica mit dem Präsidenten Oscar Arias und anderen mittelamerikanischen Staatschefs zusammen treffen.
Diese fünftägige Reise in Lateinamerika dient der Vorbereitung des im nächsten Monat stattfindenden Besuches des Präsidenten der Vereinigten Staaten, Barack Obamas in Lateinamerika.
Die globalen strategischen Partnerschaften ordnen sich neu und dadurch scheint sich aus der Not heraus die Einsicht zur Vernunft durchzusetzen; der zurückgehende Einfluss der USA zwingt sie endlich dazu, ihre bestimmende Rolle über die Schicksale dieser Völker aufzugeben und Beziehungen auf gleicher Augenhöhe zu suchen.
Sie hat im Kampf um die Rohstoffe Konkurrenz bekommen und kann diese Länder nicht mehr gnadenlos nach ihrem Diktat ausbeuten und muss um faire Beziehungen zum gegenseitigen Vorteil bemüht sein, sonst könnte ihr zukünftig passieren, dass sie dem Strom der Rohstofflieferungen in alle Welt aus der Ferne beobachten darf.
Bedauerlich ist hier die Feststellung, dass die positive geänderte Einstellung der Vereinigten Staaten von Amerika ihre Ursache nicht in der menschlichen Vernunft und Einsicht zu suchen ist sondern auch nur wieder wirtschaftlichem Profitdenken folgt.
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