In einer Fernsehansprache des staatlichen iranischen Fernsehens äusserte der iranische Präsident Mahmud Ahmadinejad heute vorsichtige Bereitschaft zu möglichen direkten, offiziellen Gesprächen der Regierungen in Washington und Teheran.
„Die iranische Nation heisst eine zu ihr ausgestreckte Hand willkommen, wenn dies wirklich und wahrhaftig auf Ehrlichkeit, Gerechtigkeit und Respekt basiert“, so der Präsident des Iran während seiner Ansprache.
Wie die „New York Times“ berichtet, kündigte Ahmadinejad im Falle des Eindrucks einer unehrlichen Haltung der neuen Obama-Regierung in Washington die „gleiche Antwort der iranischen Nation“ an, welche diese auch Obamas Vorgänger George Bush gegeben habe.
Am 26.Januar hatte US-Präsident Barack Obama dem arabischen Fernsehsender Al-Arabiya ein Interview gegeben und sich offen für Diplomatie mit dem Iran gezeigt.
„Ich denke in der Tat dass es für uns wichtig ist bereit zu sein mit dem Iran zu reden, um sehr klar auszudrücken wo unsere Unterschiede sind, aber auch wo mögliche Zugänge für Fortschritt liegen. Und wir werden über die nächsten Monate unseren generellen Rahmen und Herangehensweise entwerfen. Und wie ich während meiner Ernennungsrede gesagt habe, wenn Länder wie der Iran bereit sind ihre Faust zu öffnen, werden sie bei uns eine ausgestreckte Hand finden.“
Durch Vermittlung der russischen Regierung war es am 26.März bereits im Zuge einer ersten Afghanistan-Konferenz vor dem Treffen in Den Haag zu Gesprächen zwischen dem stellvertretenden US-Aussenminister Patrick Moon und seinem Amtskollegen Mehdi Akhundzadeh gekommen.
Die Annäherung Irans und der USA wird offensichtlich flankiert durch pragmatische ökonomische Vorteile für beide Seiten.
Wie der Vize-Ölminister Teherans, Hossein Noqrehkar Shirazi, ebenfalls heute laut der staatlichen iranischen Nachrichtenagentur Irna ankündigte, sei man bereit für Gespräche mit „verschiedenen westlichen und asiatischen Firmen“. US-Ölkonzerne seien davon nicht ausgeschlossen, so Shirazi.
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