Die Fremden oder Was machte Daniel Neun eigentlich als Wolf vor 20 Jahren?

Es war einmal. So vor genau 2 Tagen. Ich hatte mir zum ersten Mal seit wasweissich ein Taxi genommen, weil ich verdammt nochmal – diese eine Mal – nicht zu spät kommen wollte. Die U-Bahn hatte mich ins Gewühl der Friedrichstrasse gebracht und ich musste in den Prenzlberg und hatte wie immer keine Zeit mehr.

Schliesslich lief ich die Greifswalder Strasse entlang. Dann knipste irgendetwas die alte Welt an.

Nach über 13 Jahren, bald 20 Jahre nach unserer ersten Session, trafen wir uns zum ersten Mal wieder. Man kann das nicht wirklich in Worte fassen. Kurzum: demnächst versammeln wir uns wieder in einem dunklen Raum und kreieren Sound. Was dann folgt, es steht in den Sternen.

Falls also jemand wissen will, was ich, der Autor Daniel Neun, der Künstler Wolf Schwarz, getan habe bevor ich Anfang 2007 die Medienstation Radio Utopie gründete und im Sommer 2008 von Udo Schreiber die unabhängige Nachrichtenagentur Net News Global übertragen bekam, hier ist es. Die Webseite „Die Fremden“ auf myspace schufen nicht wir, sondern ein alter Fan, der uns einmal live gesehen hatte, bei diesen Momenten des…tja, wie kann man das nennen, so muss sich jedenfalls ein Erdbeben fühlen, wenn es merkt, jetzt hat es freien Lauf. So geht es dem Panther Rainer Maria Rielkes, wenn er die Gitterstäbe zerreisst, so sieht es der Djinn aus der „Dieb von Bagdad“, wenn er nach drei erfüllten Wünschen Richtung Wolken abhebt und brüllend lacht „Frei..endlich frei..“

Nun – wer mag, hinterlasse einen Gruss auf der Myspace-Seite, welche Diva vor wenigen Monaten sah und mich dann eines Abends anrief, weil er das Gefühl hatte, wir sollten uns treffen. Einen Tag später fand man Ron Ashton von den Stooges tot in seinem Haus. Die Stooges hatten sich nach ungefähr 20 Jahren im Jahre 2002 wieder zusammen getan, H.C. und ich hatten uns nach der gutbürgerlichen humanistischen Schule – ich hatte alle aus den Latein-Klassen gehasst – 1987 bei einem Konzert des ex-Stooges-Sängers Iggy Pop getroffen. Die Songs der Stooges spielten wir bei der Gründung der Fremden 1989 als eine der ersten, quasi im Vorbeigehn. Es war die Sorte Inspiration, die  hektisch durch die Luft geflogen kommt, dann sagt „Tschuldigung, ich muss mal eben“ und es sich dann – pardauz – in Deinem Kopf bequem macht, die Füsse ausstreckt und sagt: „Hör ma..“.

Und dann fragen Dich die Leute immer, „Ey sach ma, wohin guckst Du denn die ganze Zeit? Was starrst Du denn immer so vor Dich hin?“. Und dann möchte man immer aus dem T-Shirt springen, wie der Kinobesucher beim Film seines Lebens, und alle anbrüllen dass sie die Schnauze halten sollen und einen nicht stören beim Film. Sollen sie doch Kuchen fressen, aber draussen.

Nun – genug erzählt. Ich bin übrigens die Gestalt an der Gitarre.
Die Fremden1990CLIP

DIE FREMDEN BESESSEN

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