Kein Bibeltrost vom Pentagon für den US-Präsidenten mehr

Um den weltweiten Einsätzen des US-Militärs, gerade auch in den islamischen Ländern, den Anschein christlicher Kreuzzüge zu nehmen. teilte Pfarrer W. Barry Lynn, Direktor der Americans United for Separation of Church and State, die für die Trennung von Kirche und Staat eintritt, gestern mit, dass „US-Soldaten keine christlichen Kreuzfahrer wären und sie sollten nicht als solche dargestellt werden.“

Damit befürwortete er die gestrige Entscheidung des Pentagon, dass ab sofort keine Bibelzitate auf der Titelseite der täglichen „intelligence briefing“ an das Weisse Haus mehr verwendet werden.

Diese Tradition (eingeführt nach einer Idee von Verteidigungsminister Rumsfeld, jeden Tag George Bush ein Wort aus der Bibel zu präsentieren), von der Pentagonsprecher Bryan Whitman sagt, er wisse nicht, seit wann diese Bibelzitate die Deckblätter der täglichen, weltweit eingegangenen Informationen in den intelligence briefing an den Oberkommandierenden zieren, wird ab sofort aufgehoben.

Mindestens seit dem Jahr 2003 wurden die täglichen geheimen Lageberichte – meist über den Irakkrieg – mit diesen Zitaten an die damalige Bush-Administration vom Pentagon übermittelt, die täglichen Berichte für Präsident George W. Bush enthielten Zitate aus dem Buch der Psalmen, Epheser und Petrus.

Die Bibel wurde offenbar zur Unterstützung der moralischen Seelenruhe Bushs zitiert, um bei diesem keine Zweifel an dem „rechtmässigen, mit Gottes Willen“ begonnenen Irak-Krieg aufgekommen zu lassen, denn die passendsten Sprüche erschienen ab dem Zeitpunkt als es im Irak zu vielen Todesfällen unter den US-Soldaten kam.

Das Pentagon erklärt nun diese Passagen für unangemessen, Mitarbeiter wären über ihre Existenz in den  briefings besorgt und sie würden mindestens einen muslimischen Analysten im Pentagon beleidigen. Es ist eine Reaktion auf die Veröffentlichung dieser Tatsache, nachdem ein pikierter Beamter einige dieser Titelblätter dem US-Magazin „GQ“ zukommen liess.

So gab es zum Beispiel in dem Bericht vom Donnerstag, dem 10. April 2003 den Spruch aus dem Buch der Psalmen „Behold, the eye of the Lord is on those who fear Him. … To deliver their soul from death.“ und dazu Fotos von dem Sturz der Statue von Saddam Hussein, die durch Bagdad gezogen wurde, begleitet von jubelnden Massen.(1)

Jesaja wurde am 8.April, dem Vortag des Falls der irakischen Hauptstadt, zitiert und zeigt passend dazu Panzer, die durch eine Art Torbogen fahren: „Öffnet die Tore, damit die gerechte Nation einzieht, die die Treue/Glauben bewahrt!“(2)

„Therefore put on the full armor of God, so that when the day of evil comes, you may be able to stand your ground, and after you have done everything, to stand.“ – „Greift darum zur Waffenrüstung Gottes, damit ihr widerstehen könnt am bösen Tag und, nachdem ihr alles zu Ende gebracht habt, bestehen bleibt.“ (Epheser 6,13) war zwei Wochen zuvor am 31.März auf dem Titelblatt zu lesen, versehen mit einem durch die Wüste fahrenden US-Panzer.

„Dieser Kreuzzug, dieser Krieg gegen den Terrorismus wird einige Zeit dauern.“ waren die Worte des US-Präsidenten Bush nach 9/11, einem Anschlag, der in nicht mehr allzulanger Zeit sein wahres Gesicht zeigen wird.(3)

US-Präsident Obama ist im Gegensatz zu seinem Amtsvorgänger, der glaubte, in göttlicher Mission unterwegs zu sein, intelligent genug, einen solchen zusätzlichen kirchlichen Beistand für sein Studium der Berichte aus dem Pentagon nicht zu bedürfen.

Einen Bibelspruch, den sich dennoch alle Kriegs-und Verteidigungsministerien dieser Welt zur Leitmaxime auf ihre täglichen Titelblätter schreiben können ist der Folgende

„Da sprach Jesus zu ihm: Stecke das Schwert an seinen Ort! Denn wer das Schwert nimmt, der soll durchs Schwert umkommen.“ Matthäus“,NT, Kapitel 026, Vers 052

Quellen:
(1) http://seattletimes.nwsource.com/html/politics/2009235325_bible19.html
(2) http://www.bluewin.ch/de/index.php/16,149413/Bibelsprueche_fuer_den_Krieg/
(3) http://www.911video.de/news/180509/
41 Ex-Mitarbeiter von US-Terrorismusabwehr und Geheimdiensten bezweifeln die offzielle Version des 11. September

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert