CSU denkt über Ende des Afghanistan-Krieges nach

Die Kriegspartei SPD reagiert panisch und versucht, ihn “noch zehn Jahre” länger an der Regierung zu führen.

Das ist doch das Gute an der Demokratie: kaum ist sie alle paar Jahre mal wieder auf Besuch, versucht auf einmal jeder erfreut zu tun, der sie doch nach Kräften versucht hatte auszuladen.

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe in der Unionsfraktion, Peter Ramsauer, forderte gestern eine “Exit-Strategie” aus der deutschen Besatzungszone in Zentralasien, natürlich ohne eine mitzubringen. Allerdings plant auch die CSU nach 7 1/2 Jahren im Besatzungskrieg in Afghanistan jetzt keineswegs irgendetwas zu überstürzen. Denn:

“dabei geht es um saubere Kriterien, wann der jeweilige Einsatz erfüllt ist und stufenweise beendet werden kann.”

Der Vorsitzende der CSU-Landesgruppe im Bundesparlament zog einen Vergleich mit dem so erfolgreich verlaufenen Yugoslawien-Krieg der NATO 1999 und dem (jetzt schon) geplanten Abzug aus der nun in die “Unabhängigkeit” entlassenen serbischen Provinz Kosovo . Ach wie gut, dass niemand weiss wann der erfolgen soll (2).
Immerhin: Die CSU brach ein Tabu, nachdem sie feststellte, dass selbst der Afghanistan-Krieg irgendwann einmal zuende sein könnte. Die Soldaten würden “nicht einen Tag länger in Afghanistan bleiben, als unbedingt nötig”, so Ramsauer.

Erschienen war das Interview am Sonntag Morgen in der “Bild am Sonntag”. Allein das Ansetzen eines solchen Interviews aber bleibt in der Nachrichten-Branche selten verborgen und so konnte in einem leichten Panikanfall der ehemalige Verteidigungsminister und jetzt wieder amtierende SPD-Fraktionsführer im Bundestag schnell auf die Medien-Katastrophe im Bundestagswahlkampf reagieren. Peter Struck verkündete also, rein zufällig, ebenfalls gestern morgen im bekanntesten aller Kriegsblätter der Medienlandschaft, der Afghanistan-Krieg könne, zu Gast bei Freunden, “noch 10 Jahre” dauern (3).

Struck, der 2001 die unvergessliche Einsicht prägte dass die Bundeshindukuschwehr Deutschland in Wirklichkeit schon immer in Zentralasien verteidigt habe, lief kurz vor seiner Pensionierung nach 29 Jahren Strippenziehen im Bundestag wieder einmal zur Höchstform eines betagten, aber begabten Akrobaten auf:

“Ich sehe aber keinen Grund, jetzt aufzugeben und zu sagen: Es tut mir leid, die über 30 deutschen Soldaten sind leider umsonst gestorben, wir gehen raus.”

Ausser natürlich den Grund dass 30 deutsche Soldaten leider umsonst gestorben sind, von der kleinen Menge Ureinwohner im Landgut am Mittleren Osten mal abgesehen. Aber auch jenseits vom NATO-Volk ohne Raum, machte Struck wieder genau die brilliante Art von Politik welche die SPD so berühmt gemacht hat: “Regierung ist Mist, lasst das mal uns machen” und dann die anderen damit meinen.

“Frau Merkel muss klarstellen, dass die Soldaten in Afghanistan jeden Tag ihr Leben riskieren, weil wir sie dorthin geschickt haben.”

Frau Merkel sollte in der Tat jeden Tag klarstellen, dass es die rotgrüne Bundesregierung mit dem SPD-Verteidígungsminister Peter Struck war, welche die deutschen Soldaten nach Afghanistan geschickt hat. Frau Merkel wird das aber nicht machen, weil dann irgendein Schlauer sicherlich darauf käme, dass es ja sie war welche auch deutsche Soldaten in den Irak schicken wollte. Nach einer Million Tote wäre das vielleicht sogar ihr peinlich. Noch braucht es das nicht zu sein, weil sowieso niemand mehr darüber redet. Ausserdem hat die SPD sie ja zur Kanzlerin gewählt, das schützt dann quasi vor übler Nachrede.

Die Bundeswehr hat jetzt immerhin die Explosion der Heldenzahlen kontrolliert hinbekommen. Man hat zwar auf der eigenen Webseite noch die Zahl von 2990 Gefallenen seit der Wiederbewaffnung 11 Jahre nach Hitler stehen, diskutiert aber schon geschickterweise über 27000 Namen auf der geplanten Heldengedenktafel bei den Hauptmännern von Mitte.

“Politisch brisant ist der Umstand, daß etwa ein Krebstod durch Kettenrauchen auf das gleiche Niveau gehoben wird wie der Krebstod jener Luftwaffenangehörigen, die von der Bundeswehr jahrzehntelang vor stark strahlende Radargeräte gesetzt worden waren”,

höhnte dazu am späten Sonntag Abend die “Junge Welt” (4) und gönnte sich ein bisschen von dem, was die Meisten zur Zeit meistbietend verkaufen: Gehirn.

Nun wird es also immer spannender zur Bundestagswahl. Die SPD versucht sich mit allen Mitteln zu vernichten und ist darin endlich mal gut, die CDU versucht mit allen Mitteln Angela Merkel loszuwerden und ist darin nicht so gut, die Freie Union sammelt grade Unterschriften für die Zulassung zur Bundestagswahl, die FDP braucht eigentlich nichts zu machen als manchmal das Gegacker vom hessischen Hahn in den Griff zu bekommen und die Grünen haben gute Layouter, die ihnen die Werbung machen und steigen deshalb in den Umfragen. Ansonsten haben sie zwar nichts, aber das macht auch nichts, ausser Stimmen.

Tja, und die Linken? Die sind nur an einem interessiert, dem Einzigen was sie können: nichts.

(…)

Quelle:
(1) http://www.rp-online.de/public/kompakt/politik/725411/Ramsauer-fordert-Exit-Strategie.html
(2) http://www.rp-online.de/public/article/politik/deutschland/719204/Jung-verteidigt-Abzug-von-Nato-Truppen.html
(3) http://de.reuters.com/article/domesticNews/idDEBEE55R04D20090628
(4) http://www.jungewelt.de/2009/06-29/054.php

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