Die Proteste gegen den Staatsstreich in Honduras, der an den Putsch 1973 in Chile durch Pinochet erinnert, gehen weiter.
Tausende von Demonstranten forderten gestern die Rückkehr des am 28.Juni durch einen Militärputsch aus seinem Amt verdrängten honduranischen Präsidenten Jose Manuel Zelaya. Sie versammelten sich auf dem Flughafen von Tegucigalpa und umringten das Terminal. Es kam dabei zu keinen Gewalttätigkeiten. Der Flugbetrieb wurde nicht gestört.
Am Freitag hatten sich Tausende von Anhängern des selbsternannten Präsidenten Micheletti vor dem Präsidentenpalast in Tegucigalpa versammelt.
Micheletti lobte in einer Ansprache die Streitkräfte und rief mit heiserer Stimme „Wir müssen der Welt sagen, dass ist hier kein Staatsstreich. Es war kein Putsch! Es war kein Putsch!“ Er versprach der Nation wieder zur Demokratie zu verhelfen, sagte dabei jedoch nicht, wann dies stattfinden soll.
Die nächsten offiziellen Präsidentschaftswahlen hätten eigentlich im November stattfinden müssen. Micheletti versprach, dass er bei Neuwahlen, die er fordert, nicht für das Präsidentenamt kandidieren würde.
Die Uno, die USA und die Europäische Union sowie die Organisation der amerikanischen Staaten (OSA) fordern die Wiedereinsetzung des abgesetzten Präsidenten Jose Manuel Zelaya.
In Washington wurde gestern Abend von der Organisation der amerikanischen Staaten eine Dringlichkeitssitzung einberufen, um den Ausschluss von Honduras aus der OAS zu diskutieren. Der kanadische Vertreter riet Zelaya von einer Rückkehr nach Honduras wegen der grossen Gefahr für seine Sicherheit ab.
Honduranische Beamte sagten, dass Honduras bereit sei, aus der OAS auszutreten. „Wenn die Organisation der amerikanischen Staaten Honduras der Mitgliedschaft in der Organisation der amerikanischen Staaten nicht für würdig befindet, dann verzichtet Honduras mit sofortiger Wirkung auf die Charta der Organisation Amerikanischer Staaten.“ sagte der stellvertretende Außenminister Marta Lorena Alvarado.
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02.07.2009 Kommuniqué des Kabinetts der Regierung von Honduras im Widerstand
Quelle: http://edition.cnn.com/2009/WORLD/americas/07/04/honduras.coup.OAS/index.html?iref=mpstoryview