IWF: Weltwirtschaft kracht weg

Prognosen schlimmer als im April, US-Wirtschaft: – 2.6%, Eurozone: -4.8%, Deutschland: – 6.2%,

Soeben waren eine Menge echt steile Kurven im Volksempfänger zu sehen, rechts hinter blassen lächelnden Garderobenständern die einen vom goldenen trojanischen Börsenpferd erzählten. Bloss zeigten die steilen Kurven alle nach unten.

Den Grund dafür fand man in der steilen Fankurve der Börsenwelt. Den Oberbock schoss wieder mal der “Focus” (1). So eine gute Nachricht.

“UPDATE: IWF erwartet für 2010 globale Konjunkturerholung”.

Man muss eben nur erzählen können. Die Zeitung liest doch sowieso keiner. Es ist auch völllig egal was passiert, man kann es den Idioten schon plausibel machen. Dabei prognostiziert der Internationale Währungsfonds (IFW) ein Schrumpfen der weltweiten Wirtschaftsleistung (in Dollar gerechnet) um 1.4%, ein Schrumpfen die Wirtschaftsleistung der USA um 2.6%, in der Eurozone um 4.8% und in Deutschland um 6.2%, allein innerhalb des Jahres 2009. Der IWF korrigierte sich mit seiner Prognose nach unten. Im April hatte man man noch auf bessere Werte getippt.

Dass es angesichts latenter Deflationsgefahr (Prognose Preisanstieg: weltweit 0.1%) für die Statistiken der Weltwirtschaft nicht noch dicker kam, ist der weiterhin rasend wachsenden Wirtschaftsleistung Chinas zu verdanken: dieses Jahr werden es laut dem IWF +7.5% sein.

Dass jetzt die Megafone der Börsenwelt die vom IWF gleichzeitig nach oben korrigierten Hoffnungen für die G8-Staaten und den westlichen Wirtschaftsraum in 2010 zum Anlass nahmen Jubelmeldungen heraus zu geben, zeigt vom harten Brot der konzerngesteuerten westlichen Pressewelt. Man muss eben nehmen, was kommt.

Dabei hatte man im “Focus” grade schon die ansteigende Industrieproduktion in Deutschland im Mai feiern müssen, die 21.9% unter der des Vorjahresmonats in 2008 liegt. Überschrift (2):

“Industrieproduktion: Es geht aufwärts”

Da war die Prawda ja ein Lexikon dagegen. Mein lieber Schwan.
Irgendwie rennen da jetzt viele Nackte durch die Gegend und rufen nach den neuen Kleidern, die ihnen versprochen wurden. Dabei gucken sich alle nach dem Kaiser um und finden keinen mehr. Und auf den von China hat niemand so richtig Lust.

“Wer leitet die Herde?”

fragt man sich bang in der “n-tv”-Kirche (3) und hat Angst vor einem Ende der Welt oder was man damit sein ganzes ehrenwertes Leben lang verwechselt hat: die Leitwährung Dollar.

Musste man auch unbedingt Pogrome in China anzetteln, nun sind die sauer und kommen nicht zum G8-Gipfel. Schon heisst es wieder, die “Sonderziehungsrechte” des IWF sollen Weltwährung werden, doch allgemein hat man sich darauf geeinigt, dass die Chinesen weiter Handelszone für den Dollarraum spielen und für ihre mit Witzlöhnen in Yuan produzierten Billigprodukte weiter das sauteure Luftgeld Dollar akzeptieren, dass dann entsprechend sowohl den Staat China im Innern wahnsinnig reich macht, als auch die in China produzierenden Konzerne. Das Volk is eh irgendwie zuviel, das ist nicht so wichtig.

Naja. Jedenfalls kauft niemand mehr die Kettenbriefe des Zinssystems. Also müssen das jetzt natürlich die Staatsdiener der Banken tun, im Volksmund auch “Regierungen” genannt. Immer nach dem Motto, “Wir sind gar nicht nackt, Ihr seid bloss alle verrückt, subversiv und gefährlich”.

Nun, solange es noch Schwachmaten gibt die ihnen auch das noch abkaufen, solange kann das noch etwas weitergehen.

Aber nicht mehr lange. Den Jägern geht die Beute aus, weil die Sammler nix mehr haben was man ihnen noch rauben könnte.
Und so hat eben alles ein Ende.

(…)

Quelle:
(1) http://kurse.focus.de/news/UPDATE-IWF-erwartet-fr-2010-globale_id_news_111593242.html
(2) http://www.focus.de/finanzen/news/konjunktur/industrieproduktion-es-geht-aufwaerts_aid_415164.html
(3) http://www.n-tv.de/wirtschaft/dossier/Sticheln-gegen-den-Dollar-article402561.html

letzte Korrektur: 19.10 Uhr.

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