Warm anziehen, Thilo.
Akte Sarrazin: Gegen den Bundesbank-Vorstand und Berliner ex-Finanzsenator von SPD und Linken, der Armen empfahl im Winter einfach Pullover drüber zu ziehen, wird wegen Untreue ermittelt.
Man sieht sich eben immer zweimal im Leben. Einem der Protagonisten konsequenter Soziopathie und antisozialer Menschenverachtung von „Linken“, „Sozialisten“ und „Sozialdemokraten“, der ganzen verlogenen Albtraum an Falschheit hinter „SPD“ und „Linken“, es geht ihm jetzt an den Kragen. Die Berliner Staatsanwaltschaft ermittelt nach zwei offenbar fundierten Anzeigen gegen den Bundesbank-Vorstand und ehemaligen Finanzsenator der Stadtregierung Berlin, Thilo Sarrazin, weil er mutmasslich den Pachtzins für den eigenen Golfplatz auf dem landeseigenen Grundstück im Villenvorort Wannsee zu niedrig angesetzt hat. (1)
Nun ja. Auch Al Capone fuhr nur wegen Steuerhinterziehung ein.
Die ganze verabscheuungswürdige, heimtückische Natur der beiden Parteiapparate von „Linken“ und „SPD“ lässt sich nirgendwo besser, nirgendwo deutlicher aufzeigen und manifestieren als an ihrem ehemaligen Berliner Regierungsfunktionär.
Als ausgerechnet letzten Sommer die „Parteien“ und „Gewerkschaften“ Deutschlands wieder einmal nichts zu tun hatten, fingen sie an wieder einmal bei denjenigen buhlen und betteln zu gehen, die nichts mehr haben als ihre Stimme oder ihre Funktion als Karteileiche.
Eine absurde Diskussion um die durch Monopolismus explodierenden Energiepreise von Konzernen fing an. Allerdings ging es dabei nie um durch Monopolismus explodierende Energiepreise von Konzernen; Linke und DGB fingen stattdessen an publicitiy-trächtig zu weinen, wie es wohl sei für die Armen im Winter zu erfrieren, weil sie die Energiepreise nicht bezahlen könnten.
Schon schaute jeder mitleidig auf die herab, die man sonst links liegen liess und heulte ganze Bäche über die Krokodilswangen. Ausgerechnet DGB-Chef Michael Sommer fing nun an aus dem Sommerloch zu plaudern und meinte angesichts des überbordenden Energiepreis-Monopolismus (gegen den er im Leben nie einen Finger rührte), frieren sei ja genauso schlimm wie hungern. Das könne keine Regierung hinnehmen. Radio Utopie dazu am 27.Juli letzten Jahres (2):
„Linkenfraktionschef Gregor Gysi sagt, die Politik müsse “die Energiekonzerne zwingen, Sozialtarife anzubieten, damit wir in Deutschland keine Kältetoten bekommen”.
Man fragt sich nur, ob schon mal jemand vor Dummheit gestorben ist. Wenn, dann vielleicht nicht nur durch die eigene. Es sei denn, er hätte diesen Typen gewählt.“
Auftritt Sarrazin nur einen Tag später. Der ehemalige Kabinettskollege vom damaligen Wirtschaftssenator Gregor Gysi (PDS) unter Berliner Bürgermeister Klaus Wowereit (SPD) wörtlich (3):
„Wenn die Energiekosten so hoch sind wie die Mieten, werden sich die Menschen überlegen, ob sie mit einem dicken Pullover nicht auch bei 15 oder 16 Grad Zimmertemperatur vernünftig leben können“
Was passierte dann? Richtig: nichts.
DBG, Interessenverbände, sogar CDU, Grüne und ach, Mitglieder der Partei „Die Linke“, sie gaben ihrer Empörung zum Ausdruck (4). Das war´s. Alles ging einfach weiter wie bisher.
Im Februar 2009 erklärte Sarrazin dann als Berliner SPD-Senator für Finanzen, wie Arbeitslose sich schon für 3,76 Euro täglich „völlig gesund, wertstoffreich und vollständig ernähren“ könnten. Damit ließe sich sogar etwas sparen, da der Regelsatz von 4,25 Euro pro Tag sogar noch unterboten würde. (5)
Im Mai erklärte er als frisch beförderter Bundesbanker der Bankenrepublik Deutschland, welche für die systemrelevanten Ausbeuter allein im von Bankern mitverfassten „Finanzmarktstabilisierungsgesetz“ von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück (SPD) 500 Milliarden an Steuergeldern geopfert hatte, was er von der Bevölkerung hielt die dumm genug war seine Partei „SPD“ gewählt zu haben: (6)
„Langfristig müssen die Renten real fallen. Die Menschen müssen verstärkt selbst für das Alter vorsorgen..
Wie kann ich es schaffen, dass nur diejenigen Kinder bekommen, die damit fertig werden? Das Sozialsystem muss so geändert werden, dass man nicht durch Kinder seinen Lebensstandard verbessern kann, was heute der Fall ist..
Weil Städte die Heizkosten übernehmen, gehen viele Bedürftige verschwenderisch mit Energie um. Hartz-IV-Empfänger sind mehr zu Hause, haben es gerne warm und regulieren die Temperatur mit dem Fenster..
Wer irgendwo ein Zimmer tapeziert, kommt abends mit besserer Laune nach Hause, er hat besser durchgeatmet und ist zu seiner Frau netter.“
Und im Juli rechnete dann der sozialdemokratische Bundesbanker Sarrazin dem „bundesdeutschen Normalverbraucher“ vor, dass er jetzt gerade durchschnittlich 118 Euro im Portemonnaie spazieren führe, die er doch gefälligst ausgeben möge um die Konjunktur anzukurbeln. (7)
…
Wer sich selbst als Geistesgestörter fühlt, weil er schon einmal im Leben SPD oder Linke gewählt hat, der sei hiermit mässig mitleidig getröstet – das kann ja mal vorkommen.
Nur sollte es eben kein zweites Mal passieren.
Thilo Sarrazin – gegen dessen Stadtregierung aus SPD und Linken ich mir in der WASG Berlin mit knapp 300 Leuten in den Jahren 2004, 2005 und 2006 erst gegen den eigenen WASG-Bundesvorstand, gegen Oskar Lafontaine, gegen die Linksfraktion im Bundestag und gegen 10.000 PDS-Mitglieder in Berlin einen Wahlkampf mit Zähnen und Klauen erkämpfen musste, damit wir ihn dann endlich allein gegen alle überhaupt führen konnten – steht hoffentlich bald wegen einer Lappalie vor Gericht.
Immerhin.
Abgeordnetenwatch, 4.September 2006, Fragen an Daniel Neun
Quellen:
(1) http://www.faz.net/s/RubEC1ACFE1EE274C81BCD3621EF555C83C/Doc~E3D19278DBD2B4AD98CE66EA660D7AB65~ATpl~Ecommon~Scontent.html
(2) http://www.radio-utopie.de/2008/07/27/gysi-dgb-und-spd-sind-elende-versager-und-funktionaers-jammerlappen/
(3) http://www.welt.de/politik/article2258156/Sarrazin-will-mit-Pullis-Energiekosten-senken.html
(4) http://www.rp-online.de/public/article/politik/deutschland/595941/Wowereit-muss-Sarrazin-stoppen.html
(5) http://www.tagesspiegel.de/berlin/Landespolitik-Hartz-IV-Thilo-Sarrazin;art124,2474631
(6) http://www.abendzeitung.de/politik/105938
(7) http://www.welt.de/finanzen/article4076208/So-viel-Geld-haben-die-Deutschen-im-Portemonnaie.html