Gordon Brown und Stanley McChrystal: Lagebesprechung in Afghanistan

Britischer Premier zu Überraschungsbesuch in Helmand eingetroffen

Die westlichen obersten Kriegsherren sehen in Afghanistan kein Land mehr, jedenfalls nicht für sich.

Innerhalb eines Jahreszeitraumes fühlte sich der britische Premierminister Gordon Brown zum vierten Mal genötigt, an die Front zu fahren, um die dort eingesetzten Truppen weiter trotz der offensichtlichen Hoffnungslosigkeit anzufeuern und den Sinn des Einsatzes zu betonen.

Ganz überraschend besuchte er heute das Militär in Camp Bastion in der Provinz Helmand, fand die altbewährten aufputschenden Worte für die Krieger

„Let me pay tribute to the courage, bravery, professionalism and patriotism of our forces.“

und vor allem stellte er ihnen noch viel mehr Kriegsgeräte zur Unterstützung für weitere Kämpfe in Aussicht.

Zweihundert zusätzliche IED-Spezialkräfte werden im Herbst hinzukommen, im Frühjahr werden unbemannte Aufklärungsflüge zunehmen, Hermes 450 werden ein Drittel mehr Flugstunden durchführen, Desert Hawk und Reaper werden mit 80% mehr Stunden als bisher eingesetzt werden.

Die Truppen sollen, falls die Situation nach der Wahl „entgleisen“ sollte, von mehr Waffeneinsatz, darunter Raketenwerfer und Sprengstoffe, Gebrauch machen.

Und sechs Monate früher als erwartet kommen im Frühling Warthog Kettenfahrzeuge und jetzt im Herbst zwanzig weitere Ridgback minengeschützten Fahrzeuge hinzu.

Mit Mister Brown reiste der Air Chief Marshal Sir Jock Stirrup, Chief of the Defence Staff heute nach Afghanistan und man traf sich mit hochrangigen Offizieren und dem US-Befehlshaber General Stanley McChrystal zur Lagebesprechung.

Einigkeit herrscht darüber, dass noch mehr Truppen ins Land geholt werden müssen, um der afghanischen Bevölkerung so schnell wie möglich eine eigene Armee und Polizei für ihre friedliche Zukunft zu schenken.

Der Grund, warum man überhaupt hier in Afghanistan aufopferungsvoll soviel Leid,Tod und Kosten in Kauf nimmt, wurde auch noch einmal vorgestellt.

Man möchte sich zu Hause auf englischen Boden sicher fühlen, deshalb fordert man hier die arabische Welt heraus. Klingt genau wie die inzwischen fast schon zum geflügelten Wort mutierte Aussage von Herrn Struck.

„They know the reason why we are here and that is our security at home depends on a stable Afghanistan – no return of the Taliban, and no role for al-Qaida in the running of Afghanistan.“

Mit Waffengewalt ein Demokratieverständnis erzwingen – Logik der Neuen Welt.

Quelle: http://www.guardian.co.uk/world/2009/aug/29/gordon-brown-troops-increase-afghanistan-taliban

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