Politiker streiten unendlich lange – inzwischen zerbricht ASSE in endlicher Zeit

Laugeneinbruch im Atommülllager „ASSE“: Der Zufluss hat sich seit gestern Nacht um zehn Prozent erhöht.

Das Landesbergamt Niedersachsen teilte heute mit, dass es seit vergangener Nacht an der Hauptlaugenzutrittsstelle auf der in 658 Metern Tiefe gelegenen Sohle „über Nacht und völlig unerwartet zu einem erhöhten Laugeneintritt gekommen war, der um zehn Prozent auf 11 370 Liter am Tag angestiegen war.

Es könne nicht ausgeschlossen werden, dass es im „schlimmsten Fall zu einem unbeherrschten Zustand“ in der Anlage komme, hiess es. (1)

Das Bundesamt für Strahlenschutz (BfS) in Salzgitter, der Betreiber des Atommülllagers will panikartige Meldungen vermeiden und verharmlost diesen Laugeneinbruch

„Nach derzeitiger Einschätzung hat die Erhöhung keine sicherheitstechnischen Auswirkungen“

Ein Zufluss bis zu 500 Kubikmetern täglich ist noch beherrschbar, beurteilten Spezialisten die Situation, der durchschnittliche tägliche Zufluss betrug bisher 12 Kubikmeter. (2)

Ehemalige Salzbergwerke, die für Millionen von Jahren als stabil von den Gutachten eingeschätzt wurden, gibt es nicht. Alles ist dem Naturkreislauf unterworfen und derartige „wissenschaftlichen“ Einschätzungen zeugen von Arroganz und wurden für die Interessen der Atomkraft-Lobby erstellt.

Austretende schwachradioaktive Strahlung aus den 126000 Fässern haben neben anderen natürlichen Gegebenheiten einen Einfluss auf die kristalline Struktur des Salzes und lösen diese auf.

In der ASSE müssen Beobachter und Arbeiter tätig sein. Wer wagt es jetzt noch, ihre Gefährdung durch einen Bergsturz hundertprozentig ausschliessen zu können?

Atomkraftwerke müssen der Vergangenheit angehören, kein Mensch auf dieser Welt kann bis heute sagen, wo der Atommüll sicher aufbewahrt werden kann, über die Gefahr eines Kernkraftwerkunfalls ganz zu schweigen oder auch nur die tägliche Arbeit gefährden die Gesundheit. Dieses Risiko sollte es keinem Land wert sein.

Derweil streiten sich Politiker um Zuständigkeiten, die Herausgabe von Aktenmaterial, Untersuchungsausschüsse dümpeln endlos lange bürokratisch vor sich hin oder propagieren gar eine Laufzeitverlängerung der bestehenden alten Anlagen, die ein grosses Problem mit der Ersatzteilbeschaffung haben.

Die Sanierungskosten trägt der Staat, das heisst die Bürger, bisher 258 Milliarden Euro.

Die heutige Bundeskanzlerin hat ihr Scherflein für diese ganzen maroden Zustände beigetragen, seit mindestens dreizehn Jahren.

Der Glaube an die Unfehlbarkeit vom wissenschaftlichen Fortschritt sollte endlich der Vergangenheit angehören.

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Quellen:
(1) http://www.focus.de/politik/deutschland/atommuelllager-asse-dramatischer-laugeneinbruch_aid_436888.html
(2) http://www.zeit.de/newsticker/2009/9/18/iptc-bdt-20090918-459-22434638xml

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