Die neue SPD-Bundestagsfraktion wird zur Kegelstube: Heil raus, Steinbrück raus, Müntefering raus, Steinmeier verzichtet auf Vorsitz.
Ob es noch alle Neune werden? Im Augenblick kämpft Witzkanzler-Kandidat Frank-Walter Steinmeier nach 11 Jahren begnadeter Regierungspolitik immer noch um den Vorsitz der neuen SPD-Bundestagsfraktion. Im Kielwasser klammert sich auch Thomas Oppermann immer noch an jedes Stück Treibholz, was ihm in die Finger kommt. Ansonsten aber gute Neuigkeiten.
Laut Fernsehmeldungen hat Peer Steinbrück, in 2005 Verlierer des Bundeslandes NRW als SPD-Ministerpräsident und seitdem Verlierer von ein paar Hundert Milliarden Euro im Bundesfinanzministerium, das Handtuch geworfen. Er wird auf dem SPD-Bundesparteitag im November nicht mehr als stellvertretender SPD-Vorsitzender kandidieren und stellt auch in der Fraktion „alle Ämter zur Verfügung“.
Ebenfalls seine Pension in Ruhe verzehren darf der bisherige SPD-Generalsekretär Hubertus Heil, 36 Jahre. Er wird auf dem SPD-Bundesparteitag im November nicht mehr kandidieren. Der begnadete Entertainer kann sich eventuell ein kleines Zubrot im Verkaufsfernsehen nach 24 Uhr dazu verdienen, wenn er zur Abwechslung mal einen Sender leer reden will.
Wie es heisst, haben sich jetzt Sigmar Gabriel (Grosser Vorsitzender) und Andrea Nahles (doch wieder Generalsekretärin, mit 3 Jahren Verspätung) die Mitte der Pyramidengesellschaft aufgeteilt.
Nahles hatte – das durfte nicht sein – gegen die grösste Backpflaume der SPD-Pyramide eine demokratische Wahl gewonnen. Leider war Kajo Wasserhövel der Ziehsohn des damals zum ersten Mal amtierenden zweitschönsten Papstes der Welt und zur Strafe musste Nahles erstmal in die Arrestzelle und Franz Müntefering ging als Vorsitzender, erbost ob des Widerspruchs. Leider kam Müntefering letzten September wieder, brachte Wasserhövel gleich mit und machte diesen dann zum SPD-Geschäftsführer und anschliessenden Wahlkampfleiter. Was dabei heraus kam, beschrieb in der Zeitschrift „Freitag“ ein anonymer Insider aus dem Willy-Brandt-Haus (2):
„Meine Konzentration lässt nach, ich komme mir immer mehr vor wie in einem Irrenhaus, dessen Insassen felsenfest glauben, dass die da draußen die Verrückten sind.“
Nun haben aber offensichtlich die neuen Insassen der Anstalt revoltiert, weil sie nicht schnell genug von dem ganzen Assimilations-Bequatschern angeatmet werden konnten. Eigentlich sind Bundestagsabgeordnete auch mehr im Bundestag zu Besuch, mag sein, dass sie daran gedacht haben dass sie auch heil wieder raus kommen aus dem Kreuzberger Laden.
Mal sehen, was der Tag noch bringt. Möge er viele Kegel liegen lassen.
(…)
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(1) http://www.freitag.de/wochenthema/0939-wahlkampf-spd-wahlkampfzentrale-insider