Schweriner Redaktion von MVregio News wurde zur Eröffnungsveranstaltung der BUGA 2009 nicht eingeladen
Wikipedia: Rosa centifolia foliacea, Abbildung aus Pierre Joseph Redouté: Les Roses (1817-1824)
Die Bundesgartenschau 2009 in Schwerin ist beendet. Besucher konnten seit dem 23. April in den eigens dafür angelegten Flächen und Gärten lustwandeln.
Die Veranstalter sprachen von einem vollen Erfolg. Besonders auf die Darstellung der historischen Entwicklung der Gartenbaukunst vom 18. Jahrhundert bis in die Gegenwart wurde Wert gelegt.
Rosen, Tulpen, Nelken – das sind Themen, die das Bundeskriminalamt nicht interessieren, solange nicht schon wieder ein Anthrax-Terror im Busche ist. Aber auch hier benötigt man anscheinend eine Genehmigung durch das BKA, zumindestens dann, wenn es sich um die Eröffnungsveranstaltung handelt. Verständlich, sind doch Persönlichkeiten aus Politik und Wirtschaft zu einem solchen Event eingeladen, um sich etwas im Glanz des Tages zu sonnen und anschliessend ein wenig vom Sekt zu nippen. Da zeigt man sich gern unter seinesgleichen.
Das die Presse diesen Tag medienwirksam als Erfolg für die Region vermarktet, versteht sich von selbst, die Gelegenheiten sind rar heutzutage und viele Besucher sollen die leeren Kassen wieder zum Klingeln bringen.
Zu seiner Privatparty kann man einladen wen man will, eine BUGA jedoch wird von öffentlichen Geldern mitfinanziert, rund 70 Millionen Euro in diesem Fall.
Aus diesem Grund ist es ein Politikum und eine Pressezensur, wenn man Medienvertreter nicht zulässt, nur weil man weiss, dass diese nicht stumm alles hinnehmen, was im Vorfeld vielleicht nicht so ganz in Ordnung war. Bloss sich nicht den Abend versauen lassen von eventuellen Kritikern, die unangenehme Fragen stellen könnten. Vielleicht hätte die es gar nicht einmal gegeben – aber Vorsicht ist die Mutter der Porzellankiste, dachte man sich in Schwerin.
MVregio News schrieb gestern dazu in eigener Sache:
Die Schweriner Redaktion von MVregio News wurde zur Eröffnungsveranstaltung nicht eingeladen, weil das Bundeskriminalamt (BKA) in Wiesbaden angeblich Sicherheitsbedenken hatte. Von welcher Art die waren, konnte man bei der BUGA nicht erklären. Beim BKA wusste man auf Anfrage im Anschluss der Feierlichkeiten nichts davon und erklärte die Akkreditierung von MVregio sei nicht fristgemäß von der BUGA an das BKA gesandt worden. MVregio News hatte im Vorfeld der BUGA gemeinsam mit dem BUND ausführlich und kritisch über die BUGA berichtet.
Wenn öffentliche Dienststellen eine Pressezensur wegen unnötiger Baumfällarbeiten auf ganz subtile Weise durchführen, dann ist das eigentlich – unglaublich.
Und das sie diese Meldung am letzten Veranstaltungstag bringen, wird auch seine Gründe haben.
Das es sich um ein Versehen handeln konnte, ist ausgeschlossen, denn MVregio News schrieb auch
Seltsam auch der Umgang mit kritischen Medien. So wurden Medien, die im Vorfeld der BUGA ebenfalls die mangelnde ökologische Ausrichtung beanstandeten, einfach nicht mehr mit Pressematerial beliefert oder sollten für das Abdrucken von Texten und Bildern bezahlen.
Quelle: http://www.mvregio.de/nachrichten_region/245880.html