H-JL in Kanada festgenommen, sehe ich erstmals persönlich in der Hauptverhandlung vor dem Landgericht Schwerin. Er machte körperlich einen ungesunden, aufgeschwemmten Eindruck, zu dem die Gesichtsbräune nicht passen will, so wie zu seiner Statur und Leibesfülle sein zur Show gestelltes Selbstmitleid nicht passt. Was mich jedoch wirklich überrascht ist der Umstand, das mein Auftauchen in der Hauptverhandlung bei einigen Prozessbeobachtern Unruhe auslöst.
Gerd und die Gallenstein.de
Ich bin mir sicher, eine Vielzahl von Lesern weiß sofort, wer dieser „Gerd“ ist und sie wissen auch den richtigen Namen der www.gallenstein.de. Für den Rest der Leser eine kurze Erklärung zur Person:
Gerd (Name geändert) ist vermutlich der wirklich erste investigative Online- Journalist, dem der SPIEGEL in seiner bodenlosen Dummheit nach dessen Coup mit der „gallenstein.de“ (auch dieser Name ist geändert) einen mehrseitigen Artikel – bei voller Namensnennung – widmete, mit der Folge, dass sich das gesamte „STASI- Gesindel“ auf diesen Mann stürzte und die spätere Präsidentin des Berliner Landesamtes für Verfassungsschutz als Mitarbeiterin des Landesdatenschutzbeauftragten einen Maßnahmeplan ausarbeitete, zur Zersetzung dieses Mannes.
Dabei hat der arme Gerd nur eine Datei mit etwa 80.000 Namen ins Internet gestellt. Rein zufällig die Namen der Personen, welche vom MfS der DDR 1989 bezahlt wurden.
Obwohl der damalige Präsident des Landesamtes für Verfassungsschutz während meines Jurastudiums einer meiner Ausbilder im Strafrecht war, damals war dieser Herr Polizeidirektor, war ich nach diesem Vorgang nicht mehr bereit ihm und seinen Leuten auch nur noch die Uhrzeit zu sagen, weshalb ich amüsiert zusah, wie ein mir persönlich bekannter „Landsmann“, Mitglied einer Sekte und bei dieser beschäftigt im Amt für Kirchenfragen, welchem nachgesagt wird, dass es der Nachrichtendienst dieser Sekte sei, als V-Mann des Verfassungsschutzes, einen Berliner Polizeidirektor als angebliches Sektenmitglied outet.
Voreilig, ohne die Angaben ihres V-Mannes zu überprüfen, gingen die Schlapphüte mit dieser Offenbarung an die Öffentlichkeit und erlebten ihr Waterloo. Bekamen eine neue Chefin, eben jene Datenschützerin in Sachen „STASI- Vergangenheits- Vertuschung“ und „Maßnahmeplan gegen Internetaktivisten“. [*]
Dieser Gerd war auch Inhaber der so genannten „Datei der konspirativen Objekte des MfS“, also jener Immobilien, die angeblich im Eigentum eines Otto Mustermannes oder einer Erna Jedermann standen, tatsächlich aber dem MfS der DDR gehörten und für konspirative Zwecke (während der Existenz der DDR) genutzt wurden.
Für „Raubritter“ in Sachen DDR- Immobilien eine wahre Goldgrube, weshalb es kein Wunder ist, das Gerd mit einigen Damen und Herren in Schwerin und Rostock juristischen Ärger bekam.
Tja und diese Damen und Herren hatte ich mir zwischen 2001 und 2003 mehrfach näher angeschaut und fand einige von ihnen wieder im Gerichtssaal, wo sie durch ihre Anwesenheit und in den Pausen durch freundliches Zureden dem vor Selbstmitleid zerlaufenden Angeklagten (mental) das Händchen halten.
War ich bisher der Meinung, hinter diesem H-JL könnte eine Struktur stehen, so wusste ich nun, dass hinter diesem Mann tatsächlich eine Struktur stand, welche mir nicht völlig unbekannt ist.
Anmerkung:
Ich habe den Namen von „Gerd“ und seine damalige Webseite anonymisiert, da sie tatsächlich versucht haben „Gerd“ in eine Psychiatrie zu bringen. Einige Einzelheiten – im dritten Artikel der Serie „H-JL: Die Sache mit Peter Braun“.
Zum letzten Artikel der Serie „Gladio-Berlin“
Zum ersten Artikel der Serie H-JL
[*] Ein Blick zurück:
Stasiopfer- Bekämpfung
Montag, 24 Juni 2002
(Der Artikel wurde nachträglich (2009) von mir anonymisiert, da die mir damals vorgelegenen Maßnahmepläne der Behörde nicht mehr auffindbar sind.)
Der Skandal um das Vorgehen des Berliner Datenschutzbeauftragten weitet sich aus und könnte über das Landesamt für Verfassungsschutz zum Skandal für den Rot – Roten Senat werden.
Wie berichtet (Das Imperium schlägt zurück /Zerrbilder und Treibjagd auf ehemalige Stasi-Opfer /…..) versuchte die Berliner Behörde, ohne örtliche Zuständigkeit die Betreiber zweier Internetseiten zu zwingen, Verlinkungen auf den Seiten, die indirekt zu einer Datenbank mit den Namen der hauptberuflichen Mitarbeiter des MfS /DDR führten, zu löschen.
Nun wird bekannt, dass dieses „Behördenhandeln“ den Charakter einer Treibjagd hatte. Ein Maßnahmeplan der Behörde beschäftigte sich ausdrücklich mit der Frage, wie einer der Betroffenen mit Hilfe eines langfristigen gerichtlichen Verfahrens auf „Trapp“ und „Erklärungsnot“ gehalten werden kann.
Schlimmer noch, es wurde offensichtlich die Presse belogen, die Existenz eines Rechtsgutachtens behauptet, welches im Nachhinein von einer Rechtsreferendarin des Hauses geschrieben wurde und es wurde Aufklärungsarbeit bei der Staatsanwaltschaft betrieben.
Verantwortlich für diese Ausspähung der Staatsanwaltschaft und für das Belügen der Presse war Claudia S……, als stellvertretende Berliner Datenschutzbeauftragte.
Im Jahre 2001 wechselte diese Beamtin auf den Sessel des Präsidenten des Landesamtes für Verfassungsschutz. Also zu einer Tätigkeit, die ihr, wie das Vorstehende untermauert, „im Blut liegt“.
Mit dieser neuen Position soll die „Stasiopfer – Bekämpfung“ nun völlig neue Qualitäten erhalten. Nach Gerüchten im Internet soll nun mit geheimdienstlichen Methoden ein Maßnahmeplan gegen den Inhaber der www.nieren…..de bei einer Sozialbehörde der Stadt aufgestellt worden sein. Ziel dieses Planes, den Internet-Journalisten in die Psychiatrie zu bringen.
Ein fehlendes Namensschild an der Wohnungstür spräche ja möglicherweise für einen Verfolgungswahn.
Ein weiteres Gerücht besagt, dass ein Anwalt der Betroffenen abgehört und gewonnene Informationen einem Mandanten des Anwaltes zugespielt wurde, in der Hoffnung, dieser würde gegen seinen Anwalt rechtlich vorgehen.
Beweise für diese Gerüchte wurden bisher nicht vorgelegt.
Aber, der jetzt aufgedeckte Skandal begann auch mit Gerüchten im Internet, bevor die Beweise kamen.
Warten wir es ab. Der jetzige Umfang des Skandals genügt, um die Verantwortlichen ihren Posten zu entheben.
Links zu diesem Thema (2009 möglicherweise veraltet):
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,201503,00.html
http://www.spiegel.de/netzwelt/politik/0,1518,201503-2,00.html
http://heise.de/tp/deutsch/inhalt/co/12776/1.html
http://www.berlinonline.de/
wissen/berliner_zeitung/archiv/2001/0102/lokales/0081/index.html
http://www.uni-kassel.de/juso/Aktuell/Presse/1999/press_240699.pdf