Konflikt erschüttert Naumann-Stiftung in Honduras
Lokale Mitarbeiter wenden sich in öffentlichen Erklärungen gegen die Politik der FDP-nahen Friedrich-Naumann-Stiftung
Berlin/Tegucigalpa. In zwei Erklärungen haben sich lokale Mitarbeiter der deutschen „Friedrich-Naumann-Stiftung für die Freiheit“ (FNF) gegen die Politik dieser FDP-nahen Organisation in Honduras ausgesprochen. Mehrere Dutzend Volontäre und ehemalige Stipendiaten protestieren in den Schreiben gegen die offene Unterstützung der FNF für das Putschistenregime unter Führung von Machthaber Roberto Micheletti.
„Es scheint, dass die Friedrich-Naumann-Stiftung ihre Objektivität verloren hat, indem sie in den Einfluss kleiner Phantomgrüppchen oder Organisationen der extremen Rechten in Lateinamerika geraten ist“, heißt es in einer ersten Protestnote, zu deren Unterzeichnern auch der Vizepräsident der Regierung Zelaya und ehemalige Stipendiat der Naumann-Stiftung, Arístides Mejía, gehört. Eine zweite Erklärung nimmt detaillierter Bezug auf die Haltung der „Liberalen Internationale“.
Nach Darstellung der Autoren und Unterzeichner wenden sich die meisten lokalen Mitarbeiter gegen die Haltung der Berliner FNF-Zentrale und des lokalen Büros in Tegucigalpa. Dessen Leiter Christian Lüth spitzt den Konflikt indes weiter zu. Nach einem Bericht der mexikanischen Tageszeitung La Jornada trat der liberale Jungpolitiker jüngst im honduranischen Fernsehen neben der „Außenministerin“ des Micheletti-Regimes, Martha Lorena Alvarado auf, um sich gegen eine auch nur symbolische Rückkehr des letzten gewählten Präsidenten Manuel Zelaya in das Präsidentenamt auszusprechen. Im Falle einer solchen Rückkehr würde „nur ein Tag“ genügen, „damit er (Zelaya, d. Red.) Honduras zu einem neuen Kuba macht“. In der Sendung habe sich Machthaber Micheletti telefonisch gemeldet, um für die Unterstützung zu danken, berichtet das mexikanische Blatt weiter.
Am Donnerstag kommender Woche wird die Haltung der Bundesregierung und vor allem der deutschen Liberalen gegenüber dem Putschregime im Bundestag auf der Agenda stehen.
Quelle: amerika21