Zerrbild: Nichts in meinen Schubladen zu finden?
Am Montag, den 18. 1. 2010, so hoffen die Optimisten, wird in einem Augsburger Gerichtssaal eine Kerze angezündet, welche Licht in das Dunkel des größten Raubzuges der Geschichte dieses Landes bringen soll. Licht in die systematische Ausplünderung der DDR und welche Betroffenheit diese kleine Kerze auslöst, bewies der Berlin-Korrespondent des niederländischen „De Telegraaf“, Rob Savelberg, mit seiner 100.000 DM- Schäuble- Frage.
Bundeslöschtage
Ob Akten über den Verkauf des Fuchs- Spürpanzer an Saudi Arabien oder die Akten über die Privatisierung der DDR- Leuna- Raffinerie, sie alle fehlten, beim Regierungswechsel im Bundeskanzleramt- 1998.
Es war ja auch – angeblich – nichts. Kein deutscher Staatsanwalt wollte ermitteln, obwohl der ehemalige Elf Aquitaine Boss Loik Le Floch-Prigent „afrikanische Methoden“ einräumte.
Minol- Tankstellennetz gegen Raffinerie Neubau
Der geplante Vorgang ist sehr simpel, gesucht urde ein Investor, welcher die DDR-Dreckschleuder „Leuna“ abreisen und eine neue Raffinerie auf dem Gelände errichten sollte. Diesem Investor winkte als Lohn das Tankstellennetz der Minol.
Ach ja, fast hätte ich es vergessen, als kleine Zugabe winkten staatliche Subventionen in Milliardenhöhe.
Kommen und wollen reichte da nicht. Nach französischen Gerichtsakten wurden fast 40 Millionen Euro an die Liechtensteiner Firma Delta International des Dieter Holzer – BND Arbeitsname „Baumholder“ – bezahlt, der das Geld als Provisionen weiter gab. Die restlichen Provisionszahlungen gingen an den EX- Geheimdienstagenten Pierre Lethier.
Normale Provisionen?
„Es waren normale Provisionszahlungen“, versicherte Dieter Holzer vor der deutschen Presse. Die französische Justiz war da völlig anderer Meinung und verurteilte den BND-Kontaktmann Holzer zu 15 Monaten Haft und Zahlung einer Geldstrafe in Höhe von 1,5 Millionen Euro.
Haftstrafe in der Jugendvollzugsanstalt
Es ist wohl klar, wer in diesem Alter noch Geheimagent spielen will/muss, der ist Jugendlicher, weshalb Dieter Holzer – als Freigänger – seine französische Haftstrafe und seine Augsburger – acht Monate wegen Fluchthilfe für Dr. Ludwig-Holger Pfahls – im März 2009 in der Jugend- Strafvollzugsanstalt Neunkirchen/Saarland antrat.
Entlassung auf Bewährung
Das wünscht sich so mancher Straftäter – bei zwei derartigen Haftstrafen – im März 09 einrücken und am 16.Oktober 09 auf Bewährung entlassen, auf Bewährung versteht sich.
Zwischenspiel:
Am 3. Oktober 2009 erschien der Freigänger unter den 5.000 geladenen Ehrengästen zum Tag der deutschen Einheit in Saarbrücken. Klar doch – Ehre wem Ehre gebührt.
Eine zweite kleine Kerze
Fast Parallel wird die Berliner Justiz den Fall Michael Rottmann verhandeln, der als Käufer der Ostberliner Wärmeanlagebau (WBB) – zwei Millionen DM Kaufpreis – der Treuhand bezahlte und mit etwa – 150 Millionen DM – aus der Firmenkasse verschwand.
Noch eine dritte kleine Kerze?
Na klar, ich gebe mir im Moment mit den Serien „GladioBerlin“ und „H-JL“ alle Mühe, die Leser dieser Webseite in die Systematik und Vorgehensweise der damaligen Vorgänge einzustimmen. Nein, es ist kein Wunder, das die erste und die dritte Kerze einmal in Kanadas Provinz Ontario standen und die zweite Kerze in England sich vom „Geldschleppen“ erholte.
Wo habe ich die 100.000 nur vergessen?
Zwischenzeitlich spiele ich „Bundesfinanzminister in Spe“ und suche verzweifelt die 100.000 DM, welche ich in irgendeiner Schublade vergessen habe. Natürlich, um diese zu finden, das Vergessen einzugestehen und um damit das Vertrauen unserer Bundeskanzlerin zu erhalten, damit ich endlich auch Bundesminister werden kann.