Am 28. Oktober ereignete sich in Kabul ein tödlicher Anschlag auf ein Gästehaus, in dem UNO-Mitarbeiter einquartiert waren, die sich unter anderem zur Wahlbeobachtung der Präsidentschaftswahlen in der Hauptstadt aufhielten.
Die Begleitumstände des Attentates wiesen starke Ungereimtheiten auf, auf die in einem Artikel auf Radio Utopie hingewiesen wurde. (1)
Einer der neun Männer, die als Verdächtige der Durchführung und Vorbereitung des Anschlages verhaftet worden waren, ist nun auf wiederum bei sehr merkwürdigen Umständen ums Leben gekommen.
Auch die Tatsache, dass der afghanische Geheimdienst und nicht der Gefängnisdirektor oder ein Beamter des Innenministeriums die Nachricht vom Tod des Verdächtigen übermittelt, zählt dazu.
Die Version des Geheimdienstes zu den Umständen wird wie folgt der Öffentlichkeit mitgeteilt:
Der Mann hätte am Dienstag Selbstmord begangen, indem er mehrmals mit dem Kopf gegen das Fenster geschlagen hätte und dann durch dieses herausgesprungen wäre und das mehrstöckige Gebäude hinunter stürzte, als das Gefängnispersonal versucht hatte, ihn von seinen „Depressionen“ zu befreien.
Er wurde in ein Krankenhaus mit Verletzungen gebracht und verstarb dort später.
Der Geheimdienst sagte, dass der Mann
„zutiefst deprimiert war und deshalb konstant Trost und Ermutigung während der Haft durch Beamte des Gefängnisses erhalten hatte.“
Diese Aussage über die Fürsorglichkeit der Gefängniswärter zu ihrem kranken „Terrorverdächtigen“ ist völlig daneben, wenn man sich die Verhältnisse in Afghanistan, in der Regierung, den Beamtenapparat, der Armee, der Polizei, den Gefängnissen und den geheimen Dienste vorstellt. Eine Sonderbehandlung der ganz anderen Art wird er möglicherweise dort erhalten haben.
Die Afghanistan Independent Human Rights Commission (AIHRC) hat eine Untersuchung zu dem Fall eingeleitet.
„Seine Verwandten haben eine Beschwerde eingereicht. Sie haben Vermutungen über den Tod und wollen, dass wir das untersuchen.
Wir haben heute morgen eine Untersuchung zu den Todesumständen eingeleitet. Wir freuen uns, dass der NDS, an der Untersuchung mitzuarbeiteten, Bereitschaft gezeigt hat.“
sagte Nader Nadery, ein AIHRC Kommissar.
Der Geheimdienst sagte, er sei bereit, bei einer Untersuchung über die Umstände des Todes zu kooperieren. Die Nationale Direktion für Sicherheitspolitik (NDS) sagte, der Vater des Mannes hatte sich geweigert, eine Obduktion zu ermöglichen. (2)
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Quellen:
(1) http://www.radio-utopie.de/2009/10/31/afghanistan-isaf-sah-mord-an-uno-mitarbeitern-stundenlang-tatenlos-zu/
(2) http://www.dawn.com/wps/wcm/connect/dawn-content-library/dawn/news/world/06-un-attack-suspect-dies-in-afghan-custody-rs-01