(Quelle: Nasa‘s Web site Wikipedia)
Das Fehlen menschlicher Aktivitäten ist ein Segen für die Regenerierung der Tier- und Pflanzenwelt. Das zeigt das Blühen und Gedeihen verschiedener Spezies in der 180 km langen „Grünen Linie“ von Zypern.
Vor Jahrzehnten wurde diese Pufferzone eingerichtet, um die Republik Zypern und die Türkische Republik Nordzypern räumlich in ihren Streitigkeiten auf Distanz zu halten.
UNO-Blauhelme der United Nations Peacekeeping Force in Cyprus (UNFICYP) wurden stationiert, um Übergriffe zu verhindern und überwachen das 1974 geschlossene Waffenstillstandsabkommen.
Untersuchungen zu der neuen Vielfalt der Flora und Fauna in der „Grünen Linie“ bringen die Wissenschaftler beider Konfliktparteien im Grenzgebiet zusammen.
Das seit drei Jahren bestehende Projekt ist selbst eine Übung in Zusammenarbeit geworden.
„Die Wissenschaft hat noch keine Grenze oder Grenzen – wir sprechen die gleiche Sprache, was immer auch für eine Politik betrieben wird.
Die Unterschiede zwischen den beiden Gemeinschaften sind nicht so gross. Die Natur der Insel ist ein gemeinsames Erbe, das allen gehört.“
sagte Salih Gucel, Chef des Institute of Environmental Sciences.
358 Pflanzenarten, 100 Vogelarten, 20 Reptilien-und Amphibien- und 18 Säugetierarten wurden in dem Streifen beobachtet
„Das ist eine Live-Demonstration, was passiert, wenn die Natur die Oberhand gewinnt“
sagte Nicolas Jarraud, der Koordinator des Projekts.
Alle Ansiedlungen, Dörfer und Felder wurden aufgegeben, die Bewohner umgesiedelt. Variseia im Nordwesten der Insel ist ein typisches Beispiel – Häuser, die örtliche Schule und die Cafeteria des Dorf wurden von Vegetation überwuchert.
Das scheue Mufflon, ein ursprünglich auf Zypern einheimisches Wild hat sich wieder dort angesiedelt. Insgesamt werden auf Zypern noch 3000 gezählt.
„In dem Dorf Variseia gibt es etwa 300 Exemplare Muffelwild – das bekannteste Symbol für das Projekt.“ sagte Jarraud.
Rund um die grünen Hügeln des Tals des Dorfes leuchten seltene Blumen als Farbtupfer in der Landschaft, darunter Zypern-Bienen-Ragwurz und Zypern-Tulip.
„Die Leute wollen ihr Land zurück“ warnte Jarraud.
Die einzigste Alternative zum Erhalt der wiedergewonnenen Artenvielfalt besteht in der Errichtung eines Nationalparkes, denn das die Bewohner Zyperns sich wieder friedlich annähern sollen, dass steht ausser Frage. Ihr Wunsch, in die heimatlichen Dörfer zurückzukehren muss gegen den Naturschutz abgwogen werden. Sie sollten dann grosszügig entschädigt werden, um nicht von Neuem das zu tun, was die Menschen seit Jahrtausenden so gut können trotz besseren Wissens.