Präsident des Libanon: Flugzeugabsturz war kein Terrorakt
Michel Sulaiman, der Präsident des Libanon, schloss einen Terroranschlag zu dem Absturz der Ethiopian Airlines aus und wies Vermutungen darüber auf einer Pressekonferenz zurück.
Auch die libanesische Polizei geht von einem Unfall wegen der stürmischen Wetterbedingungen und nicht von einem Akt des Terrorismus aus.
Verteidigungsminister Elias el-Murr sagte ebenfalls, es gebe keine Hinweise auf einen Terroranschlag und dass das Wetter ist im Prinzip für den Absturz verantwortlich zu machen. (2)
Eventuell könnte ein Blitzeinschlag das Unglück ausgelöst haben.
Der Flugziel der Boeing 737-800 war die äthiopische Hauptstadt Addis Abeba und das Flugzeug war nach seinem Start um 2.30 Uhr vom Flughafen Beirut kurze Zeit später nach wenigen Minuten vom Radar verschwunden und 3,5 km vor der libanesischen Küste ins Meer gestürzt. Ein Gewitter tobte über Beirut am Sonntag bis spät in die Nacht und Anwohner in der Nähe der Küste hätten gemeldet, dass sie gesehen hätten, wie die Boeing 737 in Brand geraten und ins Meer gestürzt wäre, hiess es. (1)
Nach Angaben des Bau- und Verkehrsministers Ghazi Aridi befanden sich 83 Passagiere und sieben Besatzungsmitglieder an Bord der Maschine. Aridi identifizierte die Fluggäste als 54 Libaneser, 22 Äthiopier, einen Iraker, einen Syrer, einen Kanadier libanesischer Herkunft, einen Russen libanesischer Herkunft, zwei Briten libanesischer Herkunft sowie eine französische Frau, bei der es sich um die Gattin des französischen Botschafters im Libanon handeln soll.
„Das Wetter war zweifellos sehr schlecht.“, sagte Aridi Reportern am Flughafen. (3)
Einige Überlebende sollen bisher geborgen worden sein.
Die sofortigen Erklärungen der libanesischen Regierung und Behörden zu der Unglücksursache sind sehr wichtig und zeugen von Besonnenheit, denn ein kleiner Funke reicht aus, um Emotionen und Konflikte heraufzubeschwören.
Die Welt in ihrer heutigen Berichterstattung zu dem Flugzeugunglück konnte sich den Hinweis auf die Hisbollah nicht verkneifen, indem sie betont neutral und recht überflüssigerweise mit einflechten liess, dass ein Parlamentsabgeordneter der schiitischen Hisbollah-Partei für den Flug gebucht hatte, ihn aber wegen einer Sondersitzung der Volksvertretung nicht angetreten hatte. (4) Eine derartige „spannungsgeladene“ Bemerkung ist den Friedensbemühungen im Nahen Osten nicht sehr dienlich.
Quellen:
(1) http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3839144,00.html
(2) http://www.alertnet.org/thenews/newsdesk/LDE60O00J.htm
(3) http://www.ynetnews.com/articles/0,7340,L-3839073,00.html
(4) http://www.welt.de/vermischtes/article5975355/Bisher-keine-Ueberlebenden-nach-Boeing-Absturz.html