Sehr geehrtes (Wahl-)Volk! Lassen Sie Ihre Soldaten nicht in Afghanistan!
Ein Brief an die Deutschen, vor der Konferenz der Besatzungsmächte in London.
Sehr geehrtes Volk.
Erinnern Sie sich noch an all die skrupellosen Lügen, die Ihnen seit acht Jahren schon vom Militär, von der Regierung, von allen „Parteien“, von unisono allen kommerziellen und staatlich gelenkten “Medien“, Fernsehsendern, Zeitungen, Radiosendern, Hochglanzmagazinen, durch Moderatoren, Reportern und Experten für Kommunikation, Darstellung und Werbung über die Besetzung des zentralasiatischen Landes Afghanistan erzählt worden sind? Erinnern Sie sich noch an die Begründung für die Invasion: Selbstverteidigung des Nordatlantikpaktes gegen die bis heute ungeklärten und angeblich ohne Vorwissen auch der deutschen Spionagedienste in Hamburg geplanten Attentate vom 11.September 2001, nach offizieller Version durch saudische Attentäter?
Erinnern Sie sich noch an all die Versprechungen und Behauptungen über „Wiederaufbau“, über „Hilfe für die Afghanen“ und an all die Milliarden Ihrer Steuergelder, die seitdem in den Schlund der Berliner Regierung für deren ständig steigenden „Verteidigungsetat“ und auf die Konten des deutschen Militärs im Auslandskrieg mitsamt seiner am 1.Juni 2006 (zur Selbstverteidigung?) eingerichteten Besatzungszone in Nordafghanistan gekippt worden sind?
Haben Sie davon gewusst, dass das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung (BMZ) seit 2002 über die „Hilfsorganisation“ Katachel 1,5 Millionen Euro nach Afghanistan überwies, wo es „Taliban“ von Konten der Bundeswehr in bar abheben und „als Bauleiter“ von „Aufbauprojekten“ Wohnungen und Autos finanziert bekommen (1), um nur einen von vielen derartigen Fällen zu nennen?
Haben Sie sich überhaupt einmal gefragt, wer eigentlich die Buchführung der Regierung und mögliche illegale Kontenbewegungen des Militärs kontrollieren soll, wenn sämtliche Parteien des deutschen Parlamentes mit diesem verfassungswidrigen Angriffskrieg in Asien uneingeschränkt kollaborieren, einem Krieg, der seine blutigen Tentakel nach Pakistan und Iran ausstreckt? Wussten Sie, dass afghanische Kriegsfürsten mit ihren Milizen seit Jahren Milliarden von Dollar von den Besatzungsmächten für ihre Dienste kassieren (2)? Wenn nein – warum wussten Sie das nicht? Und haben Sie sich mal gefragt, wofür diese Milizen das Geld eigentlich bekommen? Damit plötzlich der Frieden ausbricht und die Nato aus diesem geostrategisch äusserst bedeutsamen Grenzland zu China, Pakistan, Iran, dem ölreichen Turkmenistan und Usbekistan abziehen muss?
Sagen Sie mal – warum hören Sie eigentlich immer nur dann von dieser Partei namens „Die Linke“, wenn es darum geht, auf besonders jämmerliche Art und Weise zu verlieren? Diese Partei – deren direkter Vorgänger schon einmal eine Invasion Afghanistans unterstützte, damals allerdings durch die Sowjetunion – fordert zwar nach aussen hin einen Abzug; ansonsten aber schweigt sie zu allen relevanten Informationen, hält die Füße still, buhlt um Wahlprofite durch die lukrative Wahlkampfkostenerstattung, um ihre Funktionärs-Kolonnen hoch für nichts zu bezahlen, hält gleichzeitig den anderen Kriegs-Parteien im Finanz-, Aussen- und Militär-Ausschuss den Rücken frei und jammert anschliessend ein bißchen vor den Kameras, weil sie wieder einmal „nichts machen“ konnte. „Die Linke“ ist in dieser Berliner Scharade vielleicht der grösste Heuchler von allen.
Es wird durch das Militär immer wieder gefordert, in Afghanistan alles zu bekommen, was es braucht. Deutschland leistet sich laut Militärangaben derzeit 247.162 aktive Soldaten und Soldaten (3), um uns dem Verfassungsauftrag entsprechend z.B. gegen Dänemark, Polen und Frankreich zu verteidigen. Die Besatzungszone Nord-Afghanistans ist fast halb so gross wie Deutschland. Nebenan stehen 1.3 Milliarden Chinesen, die Atommacht Pakistan und alle anderen oben aufgezählten Staaten.
Was also „braucht“ die Bundeswehr dort noch?
Die Bundeswehr braucht einen Fußtritt und zwar mit Schmackes, damit sie jetzt mal die Schnauze hält und nach Hause kommt. Das gilt für den kleinen Soldaten, wenn er zuhause mit seinen Heldengeschichten und T-Shirts prahlt, das gilt besonders für die Generäle und ihre verfassungswidrigen Machenschaften (die vom Parlament gedeckt werden) und das gilt im Speziellen für die Sondereinheiten, die sich einbilden hier illegal im Inland etwas zu melden zu haben.
Heute steht in der „Rheinischen Post“ (4) ein wirklich herzzerreißender Bettelbrief des Soldaten „Marc Lindemann“ an die CDU-FDP Kanzlerin Angela Merkel. Unter der Überschrift „Lassen Sie die Soldaten nicht im Stich“ werden dort für das deutsche Militär „Panzer, Hubschrauber, Artillerie und mehr Personal“ in Afghanistan gefordert.
Die Meisten wissen nicht, dass zu jedem Militär weltweit auch Einheiten für psychologische Kriegführung gehören. In Deutschland heisst das Militär bekanntlich „Bundeswehr“ und die psychologische Kriegführung „Operative Information“. Der Ausdruck „Operative Information“ (5) umfasst
„alle Methoden und Maßnahmen zur Beeinflussung des Verhaltens und der Einstellung von..Streitkräften sowie..Zivilbevölkerungen im Rahmen militärischer Operationen. Ziel der Operativen Information ist es, das Agieren der eigenen Streitkräfte zu erleichtern. Zur Planung und Umsetzung nutzt sie Erkenntnisse der Kommunikationswissenschaft, der Werbung und der Public Relations. Verwendet werden Massenmedien aller Art (Hörfunk, Fernsehen, Lautsprecheraufrufe, Handzettel, Plakate, Zeitungen, Give-aways, E-Mails, SMS, Gesprächsmedien usw.)“
Liebes Volk: haben Sie sich schon einmal gefragt, ob sie nicht durch Ihren eigenen, immer wieder geäusserten Friedenswillen, zum Gegner des eigenen Militärs geworden sind?
Artikel zur Information:
26.01.2010 Eskalation in Afghanistan: Jetzt saust das Fallbeil über CDU, FDP und CSU
23.01.2010 US-Verteidigungsminister Gates bestätigt öffentlich Operationen der Söldnertruppen Blackwater und DynCorp in Pakistan
19.01.2010 CHRONOLOGIE DER IRAN SITUATION: Angela Merkel, die illegale Kriegskanzlerin
26.12.2009 Kriegsparteien isoliert: Auch Evangelische Kirche will Rückkehr der Soldaten aus Afghanistan
20.12.2009 Umfrage: 71 % gegen Truppenerhöhung in Afghanistan
18.12.2009 DIE CHRONIKEN VON KUNDUZ: Tiefer Staatsstreich in Berlin
23.11.2009 US-Spezialeinheiten bilden offiziell “Anti-Taliban” in Afghanistan aus
17.05.2008 UN-Ermittler: Geheimdienste steuern Massaker in Afghanistan, ISAF sieht zu
05.05.2008 DER GESPENSTER-KRIEG
Quellen:
(1) http://www.focus.de/politik/deutschland/kundus-spendenskandal-trotz-rechtzeitiger-warnung-floss-geld_aid_473465.html
(2) http://www.radio-utopie.de/2009/11/04/afghanische-warlords-stehen-jahrlich-mit-hunderten-von-millionen-dollar-margen-auf-nato-gehaltslisten/
(3) Bundeshindukuschwehr
(4) http://nachrichten.rp-online.de/article/politik/Lassen-Sie-die-Soldaten-nicht-im-Stich/65878
(5) http://de.wikipedia.org/wiki/Operative_Information
Artikel aktualisiert am 29. Mai 2013