Massaker in Bagdad: wieder einmal behaupteter „Selbstmordanschlag“

Wieder einmal sind Angaben des US-Militärs bzw der „Behörden“ im von US-Truppen besetzten Irak nach einem Massaker an Zivilisten durch die Presse im deutschsprachigen Raum vorbehaltlos übernommen worden.

Im Bagdader Stadtteil Schaab ereignete sich heute inmitten einer Gruppe schiitischer Pilger, welche unterwegs zu Feierlichkeiten in Kerbela waren, eine verheerende Detonation. Laut Angaben eines „Polizeisprechers“ starben bis zu 40 Menschen, weit über 100 wurden verletzt.

Zuerst war einem Mann die Rede (1), welcher sich selbst inmitten der Pilger in die Luft gesprengt habe. Kurze Zeit änderte die deutschsprachige Presse, gespenstisch wie auf Zuruf, ihre Version und kolpotierte die Version einer „Selbstmordattentäterin„. (2)

Wie will man, inmitten des blutigen Chaos aus Leichenteilen, entweder die eine oder andere Version so kurz nach der Tat bestätigen können? Wo ist der Unterschied erkennbar zur einfachen Detonation einer Granate, Rakete oder Sprengkörpers inmitten einer Menschenmenge, mal abgesehen von den üblichen, unmittelbar nach solchen Massakern regelmässig lancierten Behauptungen?

Diese Meldungen aus einem Kriegsgebiet, willkürlich nach den jeweiligen Behauptungen und Tatversionen der Besatzungsmacht und der von ihnen kontrollierten Kräfte, sind unseriös und entbehren jedweder Grundlage. Nichtsdestotrotz sind sie seit der US-geführten Invasion im Jahre 2003 blutiger Alltag im Nachrichtengeschäft.

Quellen:
(1) http://de.news.yahoo.com/1/20100201/tpl-13-tote-bei-selbstmordanschlag-in-ba-2acf975.html
(2) http://www.bild.de/BILD/Newsticker/news-ticker/2010/02/01/11-bagdad-anschlag.html

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