SPD-Stadträte fordern „Münchner Charta für die Musikszene“

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Der Kalender zeigt zwar noch nicht den 1.April an, aber wir befinden uns gerade in den tollen Tagen. (Foto: Wikipedia / Marcus Bering – Isabelle Francis)

Wer nun gedacht hat, dass sich hinter diesem Aufruf die Stärkung der Rechte der Musiker und Künstler verbergen würde, sieht sich enttäuscht.

Im Gegenteil sollen hier strenge Auswahlkriterien für Konzertauftritte festgelegt werden – ein Maulkorb und Zensur gegen aufmüpfige Solisten und Bands. Das SPD-Etablishment hört es nicht gern, wenn in Texten kritisch der Finger auf die Wunden gesellschaftlicher Tatsachen gelegt wird.

Die drei Münchner SPD-Stadträte Andreas Lotte, Christian Müller und Irene Schmitt haben nach Angaben der Süddeutschen Zeitung in einem förmlichen Antrag an das städtische Kulturreferat gefordert, alle Veranstalter und Hallenbetreiber einzuladen, eine „Münchner Charta für die Musikszene“ zu entwickeln.

„Künstler, die in München auftreten, sollen sich verpflichten, auf diskriminierende oder gewaltverherrlichende Darbietungen zu verzichten. Es gehe nicht an, dass ein Sänger Teile der Bevölkerung beschimpft, böswillig verächtlich macht oder verleumdet.“

begründeten die drei Stadträte ihr Ansinnen.

„Immerhin liesse sich so das Überangebot an Popkonzerten in München von monatlich gut 200 auf ein verträgliches Mass senken. Praktisch sämtliche Hip-Hop-Stars blieben ausserhalb der Stadtmauern, ebenso Rammstein, AC/DC, und überhaupt etwa die Hälfte aller Popmusik, die ja leider nicht nur aus Liebesliedern besteht. Als nächsten Schritt wäre dann daran zu denken, die Fangesänge in Fußballstadien genauer unter die Lupe zu nehmen: Was da an Böswilligkeit, Verleumdungen und Verächtlichmachung zu hören ist, schreit ja geradezu nach einer weiteren Charta.“

schrieb Franz Kotteder in seinem Kommentar in der SZ.

Das ist die SPD, wie sie leibt und lebt und wie sie sich seit Jahren in der Politik präsentiert. Unter dem Vorwand, gegen Teroristen und Gewalttäter vorgehen zu wollen, versucht sie immer wieder, Gesetze und Verordnungen durchzusetzen, die nach und nach die Rechte der Einzelnen immer mehr weitgehend beschneiden würden.

Wozu eine derartige Charta – verfassungsfeindliche Inhalte sind längst gesetzlich verboten – und wer entscheidet über die Auslegung?

Eine typische Schnapsidee passend zur Karnevalszeit und sollte als solche im Reisswolf der Stadt zu Konfetti verarbeitet werden.

Quelle: http://www.sueddeutsche.de/,tt5m1/muenchen/857/503085/text/

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