Ein britischer Pass wurde auf den Namen eines israelischen Bürger ausgestellt, der nie in Dubai war.
Das irische Aussenministerium teilte heute nach Angaben der israelischen Zeitung Haaretz mit, dass die Daten der drei irischen Pässe im Zusammenhang mit den gesuchten Personen, die die Dubaier Behörden im Mordfall des getöteten Hamas-Militärchefs auf die Fahndungsliste gesetzt haben, nicht in Irland registriert sind.
Die Pässe, mit denen die Verdächtigen in die Vereinigten Arabischen Emirate eingereist waren, sind auf Gail Folliard, Evan Dennings und Kevin ausgestellt gewesen.
„Wir sind nicht in der Lage, einen der drei genannten Personen als echter irischer Bürger zu identifizieren. Irland hat keine Pässe auf diese Namen ausgestellt.“
Weiterhin teilte die irische Regierung mit, dass es sich bei den Pässen um Fälschungen handelt, da die Anzahl der Ziffern nicht stimmen würde und keine Buchstaben enthalten. (1)
Dieser Lapsus zeugt von keiner Meisterleistung der Fälscherzunft und ist möglicherweise sogar gewollt – um von der Professionalität der Hintermänner abzulenken.
Die britische Regierung hat sich noch nicht geäussert. Die Behörden in Dubai nannten die Namen der sechs britischen Verdächtigen. Die Pässe der Briten wurden auf Leonard James Clarke, Stephen Daniel Hodes, Paul John Keeley, Michael Lawrence Barney, Jonathan Lewis Graham und Melvyn Adam Müllner ausgestellt. (2)
Tamim, der Polizeichef von Dubai, hatte CCTV-Aufnahmen freigegeben, auf denen die Frau mit einer Perücke, sportlich mit einen grossen Hut und Sonnenbrille in dem offensichtlichen Versuch, sich unter Touristen zu mischen, zu sehen ist.
Andere Verdächtige trugen Tenniskleidung, Tennisschläger und falsche Bärte. Sie wurden beim Ein-und Aussteigen am Al-Bustan Rotana Hotel gezeigt, in dem das Opfer ermordet wurde. Vier Personen der Gruppe wurden mit der Überwachungskamera aufgenommen, als sie mit Hilfe eines elektronischen Gerätes die Tür eines Hotelzimmers öffneten.
In Israel gibt es tatsächlich einen Mann mit dem Namen Melvyn Adam Mildiner, der als einer der britischen Verdächtigen benannt wird. Dieser wohnt in einer Stadt in der Nähe von Jerusalem. Er sagte heute in einem Telefon-Interview, dass er am Morgen aufgewacht wäre „zu einer Welt voll Spass“ (sarkastisch) und seinen Namen in der Zeitung gelesen und die Fotos gesehen hatte. Er meinte, dass er entsetzt, wütend und traurig wurde.
Die Fotos der Verdächtigen kann man unter der am Ende des Artikels angegebenen Quelle (1) betrachten.
Das Foto der Polizei der VAE vom Pass der Flüchtigen stimmt nicht mit dem Foto des israelischen Namensvetter überein, der auf seiner Twitter Social-Networking-Seite sein Konterfei präsentiert hatte, obwohl es einige gewisse Eigenschaften gäbe, schrieb der Haaretz. (3)
„Das bin ich nicht. Welch ein Silberstreif am Horizont dieser ganzen Geschichte, weil ich wenigstens darauf zeigen und sagen kann:“ Schau mal, das bin nicht ich. Es ist nicht das Bild, das ich in meinem Pass habe und es ist nicht das Bild, das ich auf meinem Gesicht habe und das ich jeden Tag mit mir zu Fuss herumtrage.
Ich habe hier meinen Pass. Er ist in meinem Haus, zusammen mit allen anderen Pässen meiner Familie, und es gibt keinen Stempel darin von Dubai, weil ich nie in Dubai gewesen war.“
sagte der reale Mildiner. Zu der Feststellung, dass sein Name selten sei, sagte Mildiner: „Es gibt wahrscheinlich nicht viele von uns.“
Die Fälscher der Pässe haben wirklich einen merkwürdigen Humor, der Mann kann einem wirklich leid tun.
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16.02.2010 Wanted: Dubai sucht elf verdächtige Europäer im Mordfall Mahmoud al-Mabhouh
30.01.2010 Dubai: Hamas-Führer Mahmoud al-Mabhouh von Profikillern ermordet – Polizei schaltete Interpol ein
Quellen:
(1) http://www.haaretz.com/hasen/spages/1150127.html
(2) http://www.telegraph.co.uk/news/worldnews/middleeast/dubai/7250217/Dubai-Hamas-assassination-Irish-citizens-not-involved-Ireland-says.html
(3) http://www.haaretz.com/hasen/spages/1150184.html