Im Jahre 1969 schlug in der Stadt Murchison in Australien ein Meteorit ein und wurde von den Wissenschaftlern nach dem Namen dieser Stadt benannt.
Dieser Zeuge längst vergangener Zeiten, dessen Alter auf 4,65 Milliarden Jahren – und damit noch vor der Entstehung unseres Sonnensystems mit der Sonne und ihren Planeten geschätzt wird – hat es in sich und offenbarte in neueren Untersuchungen faszinierende Erkenntnisse über das Universum. (Foto: Galaxie NGC 3031, NASA/wikipedia)
Nach Angaben der Wissenschaftler enthält der Murchison-Meteorit Millionen von kohlenstoffhaltigen und organischen Molekülen.
Diese organischen Verbindungen stellen zwar kein Leben dar, sind aber die Grundbausteine für die Entwicklung von Leben auf der Erde wie wir es kennen und zeigen die Bedingungen im frühen Sonnensystem.
Die Wissenschaftler sind der Ansicht, dass diese Verbindungen wahrscheinlich in den Ur-Wolken im frühen solaren System vorhanden waren und diese organische Chemikalien aufgenommen wurden, als sich einzelne Körper aus dem Gas verdichteten.
Das Team führte auch die Analyse bei anderen Meteoriten durch, Murchison aber ist wahrscheinlich die komplizierteste, die sie bisher studiert haben, hiess es.
Philippe Schmitt-Kopplin, leitender Wissenschaftler der neuen Studie vom Institut für Ökologische Chemie in Neuherberg in Deutschland, sagte
„Wir sind wirklich begeistert. Ich habe zum ersten Mal diese Studien durchgeführt und diese Komplexität gesehen. Ich war so erstaunt.
Mit dem Gewinnen dieser Erkenntnisse können Sie darauf schliessen, was bei der Geburt des Sonnensystems für Bedingungen herrschten.
Meteoriten sind wie eine Art Fossil. Wenn Sie versuchen, sie zu verstehen, begeben Sie sich auf eine Reise in die Zeit zurück.“
Die Forscher sagten, dass die Identifizierung der viele verschiedenen Chemikalien zeigen würde, dass das ursprüngliche solare System wahrscheinlich eine höhere molekulare Vielfalt aufwies als die Erde.
Der Meteorit wurde bisher auf der Suche nach bestimmten Verbindungen von Wissenschaftlern geprüft, aber diese ist die erste Analyse, die sich nicht auf eine bestimmte Substanz konzentrierte und hat eine riesige Auswahl von kohlenstoffbasierten Chemikalien bestätigt.
Der Studie standen Methoden mit hoher Auflösung zur Verfügung, einschliesslich der Spektroskopie, die dem Team erlaubte, bis zu 14.000 verschiedene Verbindungen einschliesslich 70 Aminosäuren in einer Probe des Meteoriten zu identifizieren.
Die Forscher extrapolieren diese auf der Grundlage des Wissen, wie ähnliche organische Moleküle im Raum angeordnet und berechnet werden, dass der Meteorit mehrere Millionen verschiedene Chemikalien enthalten sollte.
Aber die Analyse-Technik sei noch begrenzt, hiess es nach Dr. Schmitt-Kopplin und dieser erklärte weiter:
„Wir haben ein paar Milligramm aus dem Kern des Meteoriten herausgelöst und die Extraktion mit Lösemitteln gewonnen und damit sehen wir nur den extrahierbaren Anteil.
Darüber hinaus sehen wir nur die Ionen, die wir mit einer Ionisationquelle unseres Massenspektrometers erzeugen können. Mit verschiedenen Arten von Ionisationsquellen könnten wir noch viel mehr sehen.“
Dr. Schmitt-Kopplin hofft, dass die Ergebnisse zu der Debatte darüber, wie das Leben auf der Erde entstand, beitragen könnten.
„Ich denke, dass viele Menschen, die in diesen Bereichen mit Zugang zu diesem Wissen arbeiten, einige weitere Hypothese haben werden und die möglicherweise mit einigen ihrer Hypothesen bestätigt werden können.
Woher kommen wir und was war davor? Wir alle tragen diese Frage in unserem Bewusstsein.“
Die Ergebnisse der Studie über den Meteoriten wurden in Proceedings of the National Academy of Sciences veröffentlicht.
Quelle: http://news.bbc.co.uk/2/hi/science/nature/8516319.stm