Deutsche Autofahrer im europäischen Raum bekommen bald die „harmonischen“ Auswirkungen der Europäischen Union in ihrem Geldbeutel zu spüren – ab 1.Oktober will Bundesjustizministerium Auslands-Knöllchen eintreiben.
Welchen „Segen“ die Europäische Union für ihre Bürger bereit hält, wird vor allem die Autofahrer erfreuen, die mobilisiert durch diese vereinigten Lande reisen. Es geht um die schnell einmal eingefangenen und gefürchteten Knöllchen in besuchten europäischen Nachbarländern wegen diverser Verkehrsdelikte und es gibt nicht wenige, die Bekanntschaft mit den bunten Zetteln der Ordnungsbehörden gemacht haben.
Die meisten Autofahrer haben sie von der Windschutzscheibe entfernt und es ist daraufhin auch kein Mahnschreiben mit der Aufforderung zur Zahlung mit der Post gekommen. Diese sollte man nun lieber nicht mehr zerknüllen und wegwerfen.
Wie das Handelsblatt am 24.Februar mitteilte, hat die Bundesregierung im Januar einen Gesetzentwurf beschlossen, um eine europäische Richtlinie umzusetzen, die diese unzivilisierte Ignoranz der Bürger beenden soll. Die Nasen der unersättlichen Bürokraten wittern lieblichen Geldgeruch, den es einzufangen gilt.
Ab den ersten Oktober wollen die deutschen Beamten dieses Geld eintreiben.
Der Gesetzentwurf muss zuvor vom Bundestag und Bundesrat genehmigt werden, was keine Hürde darstellen sollte, denn das Geld bekommt nach Angaben von Ulrich Staudigl, Sprecher des Justizministeriums in Berlin, die deutsche Staatskasse.
Danach gibt es neue Arbeitsplätze im Bundesamt für Justiz in Bonn, gleich neunundneunzig Stück – der Europäischen Union sei Dank.
Die Behörde wird ab einem Bussgeld von 70 Euro aktiv werden, hiess es.
Diesen Sommer kann man seine motorisierte Urlaubsreise noch in Ruhe geniessen, danach gilt es, sich am Riemen zu reissen, denn ein einkassiertes Bussgeld im EU-Ausland kann schnell einmal höher sein als das gesamte Urlaubsbudget.
Diese neue Einnahmequelle zum Erleichtern der schweren Geldbeutel der Bürger ist sehr verführerisch für die Staatskassen. Um diese mit diesen Bussgeldern noch mehr gut aufzufüllen, wäre es doch eine glänzende Idee, die Parkplatzsituation in den Innenstädten noch weiter als bisher zu verschärfen oder den verwirrenden Verkehrsschilderwald aufzuforsten.