Lateinamerika strebt neue Regionalorganisation an

Rund drei Dutzend Regierungen auf „Gipfel der Einheit“ in Mexiko. Streit um Malvinen mit London spitzt sich zu

Playa del Carmen, Mexiko. Rund drei Dutzend Staaten Lateinamerikas und der Karibik haben Argentinien in dessen Forderung nach einer Rückgabe der Malvinen („Falkland-Inseln“) von Großbritannien unterstützt.

Bei einem „Gipfel der Einheit“ in Mexiko stärkten die Teilnehmer die entsprechende Position der argentinischen Praesidentin Cristina Kirchner. Zuvor war es zwischen Buenos Aires und London zu einem handfesten Streit gekommen, Auslöser waren Probebohrungen der britischen Ölfirma Desire Petrolium PLC in dem seit 1833 britisch besetzten Gebiet.

Bei dem „Gipfel der Einheit“ traten die Staaten Lateinamerikas und der Karibik erneut mit großer Selbstsicherheit auf. So stand auf der Agenda auch die Gründung einer eigenen Staatenorganisation ohne Teilnahme der USA. Die „Lateinamerikanische und Karibische Gemeinschaft“ – so der Arbeitstitel – soll eine Alternative zu der US-dominierten Organisation Amerikanischer Staaten (OAS) darstellen.

An den Beratungen im mexikanischen Playa del Carmen nahmen die 23 Staaten der Rio-Gruppe und neun weitere Regierungen der Region südlich der USA teil. Ihr gemeinsames Ziel ist es, die neue Regionalorganisation bis spätestens Ende kommenden Jahres ins Leben zu rufen. Unterstützt wurde diese Zielstellung vor allem von den anti-neoliberal orientierten Staaten der „Bolivarischen Alternative für Amerika“ (ALBA).

Nicht eingeladen zu dem Gipfeltreffen war das honduranische De-facto-Regime unter Führung des konservativen Unternehmers Porfirio Lobo. Während Europa und die USA auf eine Anerkennung der Lobo-Fuehrung drängen, lehnen die lateinamerikanischen und karibischen Staaten dies bis auf wenige Ausnahmen geschlossen ab.

In Bezug auf die Gründung einer neuen regionales Staatenorganisation reagierten die USA betont gelassen. Ein solches Bündnis sei „kein Problem“ für die USA, erklärte der Lateinamerika-Beauftragte der US-Regierung, Arturo Valenzuela, der – anders als die Regierung südlich der USA – weiterhin eine zentrale Rolle der OAS sieht.

Quelle: amerika 21

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