Armer Möchtegern-Pirat findet im Meer der Nachrichten keine Beachtung
Am Sonntag, den 28.März rief ein unbekannter Mann bei der Nachrichtenagentur Reuters an und erzählte ganz stolz, dass er ein somalischer Pirat sei und man würde ihn Ibrahim nennen. Seine Männer hätten ein spanisches Fischereischiff im Indischen Ozean in ihre Gewalt gebracht. Obwohl jedes Schiff genau wie ein Mensch bei seiner „Geburt“ einen Namen ins Register eingetragen bekommt, fehlt die Angabe dazu bei der Meldung.
„Meine Männer haben ein spanische Fischereifahrzeug im Indischen Ozean gekapert. Sie sind an Bord und sicher.“
Der Ein-Mann Betrieb des in Kenia ansässigen und bekannt als East Africa Seafarers Assistance Program von Andrew Mwangura teilte am Telefon der Nachrichtenagentur Reuters mit, es sei ihnen bekannt, dass ein Fischereifahrzeug übernommen worden sei, aber sein Eigentümer wäre unklar.
Nun hatte diese Meldung ihre Wirkung jedoch verfehlt, denn ein Regierungssprecher der spanischen Regierung in Madrid teilte mit, man hätte aufgrund der Nachricht die spanischen Schiffe kontaktiert und es würde bei keinem ein derartiger Vorfall bekannt sein, kein Schiff würde fehlen. Auch die Anti-Piraterie-Operation Atalanta der Europäischen Union hätte keine Nachrichten über eine Entführung erhalten, sagte der spanische Beamte.
Man könnte es doch einmal mit einer anderen Nationalität des Schiffes versuchen, um eine Sensationsmeldung über neue Piratenüberfälle im Indischen Ozean zu platzieren. Die spanische war doch nicht so ganz geeignet.
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05.03.2010 Strasse von Malakka in Alarmzustand
Quelle: http://www.reuters.com/article/idUSTRE62R1GQ20100328