Zum G8-Gipfel in Ottawa gibt es viele Überraschungen – Meldungen aus den USA über iranischen Atomphysiker
Anhand der Meldung des US-Senders ABC am Dienstag, den 30.März über den im Juni spurlos während einer Pilgerfahrt in Saudi-Arabien verschwundenen iranischen Atomwissenschaftler Shahram Amiri der Teheraner Malek Ashtar Universität kann man ein klassisches Musterbeispiel der alltäglichen psychologischen Kriegsführung der USA über die Meinungsbildung mit Hilfe der Medienbranche nachvollziehen.
Präsident Obama drängte am 30.März auf dem G8-Treffen im kanadischen Ottawa auf verschärfte Sanktionen gegen den Iran. Prompt wurde am gleichen Tag eine so offensichtlich plumpe – von den Verantwortlichen vermeintlich sicher ganz geschickte Nachricht – von ABC veröffentlicht, die sich auf ungenannte Quellen, „auf informierte Personen an der Geheimdienst-Operation“ beruft und jetzt als Ass im Ärmel verkauft werden sollte. (1)
Demnach hätte die CIA den Wissenschaftler im vergangenen Jahr abgeworben, in die USA umgesiedelt und ausführlich zu dem iranischen Atomprogramm befragt. Die CIA würde dazu keine Stellung nehmen. Der Sender berichtete, dass es eine langgeplante Aktion gewesen wäre, bei der sich die CIA angeblich über einen Vermittler Amiri im Iran genähert und ein Angebot zur Umsiedlung in die Vereinigten Staaten gemacht hätte. Amiri wäre nach dem Bericht ausgiebig seit seiner „Flucht“ in Gesprächen befragt worden und hätte dazu beigetragen, die Einschätzungen der US-Geheimdienste über das iranische Atomprogramm zu bestätigen.
Die letzte offizielle Spur verliert sich mit der Ankunft Amiris in Saudi-Arabien, wo er am Flughafen von saudiarabischen Agenten verhört worden wäre und drei Tage später aus seinem Hotel verschwunden war. Der Iran hatte von einer Verschleppung des Wissenschaftlers gesprochen. (2)
Quellen:
(1) http://abcnews.go.com/Politics/wireStory?id=10245330
(2) http://www.focus.de/panorama/vermischtes/iran-atomwissenschaftler-zu-cia-uebergelaufen_aid_494728.html