Guttenberg deutete noch mehr Soldaten als bisher für die neue Afghanistan-Strategie der Bundesregierung an – die deutsche Regierung zeigt inzwischen ganz offen hemmungslos ihre Kriegsfratze, die unter einer dünnen Fassade scheinheilig-durchsichtiger Umschreibungen für das Volk verborgen war. (Abbildung: Wereschtschagin: Apotheose des Krieges (1871, Wikipedia)
Der deutsche Verteidigungsminister Karl-Theodor zu Guttenberg hätte in Bonn gesagt, dass die Bundeswehr in Afghanistan bliebe und deutete nach Angaben der Deutschen Welle an, dass man im Rahmen der neuen Afghanistan-Strategie der Bundesregierung eine Aufstockung der deutschen Truppen auf bis zu 5350 Soldaten benötigen würde, um diese in Afghanistan durchsetzen zu können.
Er hätte zugegeben, dass man inzwischen umgangssprachlich von einem Krieg sprechen müsse.
Es dauerte viele Jahre, bis von der Bundesregierung die Wahrheit zu hören ist.
Aus Entwicklungshilfeeinsatz wurde Stabilisierungseinsatz, anschliessend sprach man schon von einem bewaffneten Konflikt und jetzt wird ein Krieg daraus, der er schon immer war und in den Mandatsbeschlüssen des Parlamentes stets vertuscht wurde. Morgen wird man es dann ohne Skrupel Angriffskriege nennen.
Mit der Anzahl der getöteten Soldaten fallen direkt proportional die letzten Hemmungen der Militärs und die ihrer politischen Unterstützer.
Die getöteten drei Soldaten erwiesen sich in den gestrigen Meldungen als Fallschirmjäger, die zur Elitetruppe der Bundeswehr gehören und die im Gegensatz zu den ersten Berichten aus Afghanistan wohl kaum auf normale Patrouillenfahrt geschickt worden waren.
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Quelle: http://www.dw-world.de/dw/function/0,,12356_cid_5432317,00.html