Sahara wird multinational mit westlicher Anleitung militarisiert
Schlagkräftige neue Sahara-Armee – grosses Militärlager und Hauptquartier in Tamanrasset in Algerien – fürchterliche Anschläge werden vom Westen prophezeit
Presseberichten zufolge berichtete das staatliche Fernsehen in Algerien gestern, dass die Truppenstärke einer gemeinsam von den vier Sahara-Anrainerstaaten Algerien, Mali, Mauretanien und Niger geschaffene militärischen Infrastruktur massiv ausgebaut wird. Das gemeinsame Kommando, welches unbekannte Milizen unter dem Label “Al-Quaida” bekämpfen soll, soll demnach die Truppenstärke auf 75000 Soldaten verdreifachen.
Der Grund dafür wären die westlichen Länder, die sagen würden, wenn nicht entscheidende Massnahmen getroffen werden, würden die Aufständigen – die wie immer in gewohnter westlicher Manier Al-Quaida heissen – in dem grossen Sandmeer Sahara einen sicheren Hafen finden, um von dort aus auf den Wassermeeren entlang der Küsten von Somalia und dem Jemen verheerende Angriffe zu lancieren, hiess es.
Diese raffinierten „Räuber“ verfügen über eine dem Westen bisher noch unbekannte wundersame Technik, die die Wüstenschiffe in Schlauchboote verwandeln können, die zuvor als Luftschiffe ihre Wege zurücklegten.
Der Fernsehsender hätte weiterhin mitgeteilt, dass man sich geeinigt hätte, diese Kommandozentrale nach Jahren der Untätigkeit und der Streitereien noch in diesem Monat in der südlichen algerischen Stadt Tamanrasset, nahe dem Gebiet, wo Aufständische operieren, zu eröffnen.
„Zur Zeit sind fünfundzwanzigtausend Soldaten im Hauptquartier Tamanrasset stationiert. Diese Anzahl wird bis zum Jahr 2012 auf fünfundsiebzigtausend erhöht werden.“
Es wären keine Angaben darüber gemacht worden, welche Behörde den Oberbefehl über das Militärlager hat und ob die Truppen unter ihrem direkten Befehl ständen. Bisher hätte die Region über keine kollektiven Sicherheitskräfte verfügt und jedes Land hätte unabhängig von einander agiert.
„Sicherheitsexperten“ hätten gesagt, dass die Aufständigen der „Al-Quaida“ sich oft der Gefangennahme durch das Wechseln von einem Land in das andere entziehen würden.
Westliche Diplomaten mussten zugeben, dass die Aufständigen bisher keinen gross angelegten Angriff auf der „Bühne“ veranstaltet hätten. Sie wüssten aber, das einer bevorstehen würde, denn diese würden einen Haufen Bargeld anhäufen, das sie aus einer Serie von Entführungen von Ausländern als Lösegeld erhalten haben.
Nun könnte man sich durchaus vorstellen, dass es gierige Söldnerführer oder habgierige Geheimdienstmitarbeiter gibt – vielleicht sogar im staatlichen Auftrag korrupter Beamter – die Entführungen vortäuschen und das von den Ländern oder Angehörigen der Entführten gezahlte Geld in ihre eigene Tasche stecken und somit einen lukrativen Zuverdienst erlangen könnten.
Es gibt heutzutage auf der politischen Weltbühne vielerlei Möglichkeiten, Gewinn aus der Piratenhype zu schlagen, um die eigenen Truppen in den Gebieten aufzustellen – der südliche Sudan mit seinen Ölquellen ist zum Beispiel zu verlockend, wenn es um die kommende Verteilung der Anteile seiner Ressourcen geht um hier nicht gut aufgestellt zu sein.
Dazu passt, dass nach den Angaben der neuesten Presseberichte in der letzten Woche ein achtundsiebzigjähriger Franzose und sein algerischer Fahrer in Niger entführt worden wären und keine Gruppe sich bisher dazu bekannt hätte.
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