PEOPLES OF EUROPE – RISE UP

„Völker Europas – erhebt Euch“ – dieses Signal geht von der Akropolis in Athen von Griechenland aus, dessen Bevölkerung sich erhebt, um die Konsequenzen der Spekulationen auf den Finanzmärkten nicht auf ihren Kosten austragen zu lassen.

Die Probleme Griechenlands gehen alle Bürger der europäischen Staaten an, kein einziger ist von den Bankencrashs und Geldmanipulationen ausgenommen. Um zu verhindern, dass sich die Menschen untereinander verbinden könnten, werden hier fleissig populistische Parolen über angebliche Faulheit und das Siestahalten um die Mittagszeit ausgestreut.

In Griechenland haben die Gewerkschaften des Öffentlichen Dienstes einen vorerst zweitägigen landesweiten Streik ausgerufen, der noch erweitert werden könnte, hiess es nach Angaben der Gewerkschaft. Ministerien, Steuerbehörden, Schulen und Krankenhäuser bleiben geschlossen. Für den morgigen Dienstag kündigten die Arbeiter aus der Privatwirtschaft an, sich dem Streik der Staatsbeamten anzuschliessen.

Vor dem Parlamentsgebäude ist heute eine Massenkundgebung gegen den sozialen Abbau und die Sparpläne der Regierung geplant. (1)

Der Gewerkschafter Giánnis Panagópoulos sagte

„Es ist die Zeit gekommen, den Protest auszuweiten. Und ich muss sagen, jetzt, wo unser Volk vor diesen großen Schwierigkeiten steht ist es unakzeptabel, dass sich diejenigen, die jahrelang dieses Land geplündert haben ins Fäustchen lachen.“

In der Nacht zum 4.Mai übernahmen ca. fünfzig griechische Lehrerinnen und Lehrer für kurze Zeit den staatlichen TV-Sender ERT in Athen und forderten eine öffentliche Live-Diskussion mit dem Bildungsminister Diamantopoulo. Die laufende Sendung wurde unterbrochen. Spezialeinsatzkräfte sollen sich in das Gebäude zur Räumung begeben haben. Daraufhin hätten sich über tausend Menschen auf einem Platz im Bezirk Agia Parastkevi versammelt und sind zu dem Fernsehsender gegangen, um den Lehrern und Lehrerinnen zu helfen. Eine Minute Sendezeit konnten die Protestanten in der Fernsehsendung durchsetzen. (2)

„Wir sind MitgliederInnen der Gewerkschaft der LehrerInnen mit eingeschränkten Arbeitsrechten und der Panhellenischen Gewerkschaft der Erwerbslosen LehrerInnen. Wir entschieden uns aus zwei Gründen heute hier in das Studio des staatlichen Fernsehsenders zu kommen: 1. Seit sechs Monaten schweigen die Massenmedien jetzt zu den ökonomischen Maßnahmen der Regierung. 2. Wir wollen praktisch den Monolog des Bildungsministers Diamantopoulou, der zu der Multi-gesetzlichen Vereinbarung schweigt, die verabschiedet werden soll und die öffentliche/unkommerzionelle Bildung zerstören wird, brechen.

Wir wurden innerhalb und außerhalb des Studios durch die MAT, die bereit war uns zusammenzuschlagen, willkommen geheißen. Wir verurteilen beide, das Bildungsministerium, sowie die Autoritäten des NET-Senders für die derzeitigen Vorkommnisse, Sie sehen, dass wir die Spuren der Gewalt an uns tragen. In der Wirklichkeit bringt die Regierung das „Stabilitätsprogramm“, indem sie mehr als 30 SchülerInnen in jeden Klassenraum packen und Tausende LehrerInnen aus der Schule ausschließen. Die „Neue Schule“, wie die Regierung sie nennen will, ist in Wirklichkeit nicht neu. Sie ist sehr alt und wird uns in der Zeit zurückwerfen. Sie wird gegen die Bedürfnisse und die Rechte der Gesellschaft in Griechenland sein, gegen die ArbeiterInnen, die Eltern, die SchülerInnen und die LehrerInnen.

Die Regierung ruft uns auf, für die Bildungskosten zu bezahlen. Ruft euch die Eltern, die Kinder, die lernen und uns, die lehren auf. Nach Diamantopoulous’ Multigesetz werden wir gefeuert; sie feuert ca. 17.000 LehrerInnen, die auf Honorarbasis oder befristet beschäftigt sind. Wir dachten, dass wir eine Minderheit sind, aber wie es aussieht werden wir zu einer Mehrheit, nachdem der IWF zu uns gebracht wurde, was zum Anstieg der Armut und der Arbeitslosigkeit Tausender ArbeiterInnen führen wird.

Alle raus auf die Straße, um die ökonomischen Maßnahmen zu blockieren, schmeißt den IWF und all jene, die sie hier reingelassen haben raus. Morgen werden wir, um die ökonomischen Maßnahmen zu verhindern, die das Bildungssystem zerstören, demonstrieren. Am Mittwoch, dem 5. Mai wird jeder streiken, keiner wird arbeiten. Wir treffen uns vor dem Archäologischen Museum um 11 Uhr, um die ökonomischen Maßnahmen zu verhindern. Wir kommen raus auf die Straße, wir erheben uns!“

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Quellen:
(1) http://de.indymedia.org/2010/05/280190.shtml
(2) http://www.tagesschau.de/wirtschaft/griechenland690.html

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