Mit Dream Mail ein Kind zum Lächeln bringen – ganz einfach!

Das World Wide Web und allgemein das Internet wird in der Presse meistens nur dann als erwähnenswert empfunden, wenn es gilt, seine angebliche Gefährdung für den Bürger herauszustreichen, damit dieser möglichst gar nicht erst zur Informationsgewinnung einen Blick hineinwirft und dem Staat ermöglichen soll, Zensur und Kontrolle auszuüben, die als notwendig erachtet wird.

Ansonsten haben die Mainstream-Medien nichts anderes zu tun, als dem ihre e-Seiten lesenden Bürger zu konditionieren – mit Hilfe der Angst und Demütigung des Menschen – eine Hiobsbotschaft über „Morde“ und „Gräueltaten“ jagt die andere. Die Botschaft, die in unsere Köpfe tagtäglich transportiert werden soll lautet: der Mensch ist schlecht.

Die Vernetzung der Menschen untereinander erfolgte ohne staatliche Hilfe und das www sieht ganz anders aus als es von der Presse dargestellt wird. Ein Beispiel ist die Initiative zweier junger Menschen aus Polen, die behinderte oder schwerkranke Kinder aus der Isolation ihres Alltags herausholt und am sozialen Leben teilhaben lässt, die dadurch Freunde und Aufmerksamkeit bekommen. Ohne das Weltnetz wären diese für die Kinder so wichtigen Kontakte nie zustande gekommen. Mehr darüber über die guten Seiten des Internets in dem folgenden Beitrag von Magda Pilat.

Polen: Ein Kind zum Lächeln bringen – ganz einfach!

Tomek (24) und Weronika (18) waren schon immer gerne freiwillige Helfer. Trotz ihres jungen Alters haben sie oft in Kliniken geholfen, mit Behinderten gearbeitet und zahlreiche Charity-Veranstaltungen organisiert. Tomek unterhält auch einen Blog, auf dem man umfassende Informationen darüber finden kann, wo und wem man helfen kann, wenn man Interesse an Freiwilligenarbeit hat.

Im vergangenen Jahr haben sich diese beiden jungen Leute zusammengetan und Dream Mail gestartet, um das Schreiben von Briefen und Postkarten an schwerkranke Kinder zu fördern. Die Idee ist ganz einfach – Bilder der Kinder und ihre Krankheitsgeschichten werden zusammen mit ihren Kontaktdaten auf der Webseite veröffentlicht. Alles, was Sie tun müssen, ist, einen Stift ergreifen und ihnen ein paar Worte schreiben. Es mag als eine geringfügige und unbedeutende Sache erscheinen, aber für Kinder, die oft 24/7 im Haus stecken, kann eine Postkarte der Höhepunkt des Tages sein. Zu wissen, dass es da draußen gutherzige Menschen gibt, bringt ein Lächeln auf das Gesicht eines Kindes und lässt es seine Schmerzen und Leid vergessen, und sei es nur für ein paar Minuten.

Auf der Webseite kann man Kommentare über die Kinder hinterlassen und viele Anmerkungen kommen von den Kindern selbst oder ihren Eltern und anderen Familienmitgliedern, die sich für die Karten, Briefe und sogar Päckchen bedanken, die von so weit her wie Asien und Australien eintreffen.

Natalia, 11 Jahre alt und an zystischer Fibrose leidend, sagt in ihrem Profil:

„Ich bin müde und muss jetzt schlafen gehen, aber wenn ich kann, werde ich die Webseite morgen wieder besuchen. Ich schicke mein Lächeln hinaus und werde, wie immer, heute Abend beten und dem lieben Gott für Euch alle danken … gute Nacht meine “Dream Frieds.“

In einem Zeitungsartikel sagt Natalia‘s Mutter:

„Dream Mail” hat unsere Tochter verändert. Sie hat viele schöne Briefe, Geschenke und Bilder erhalten und viele neue Freunde gefunden. Das hat sie glücklicher gemacht und sie hat jetzt mehr Geduld, wenn sie zur Behandlung kommt.“

Die Kampagne war ein großer Erfolg und hat nicht nur Privatpersonen angesprochen, sondern auch Bildungseinrichtungen: Zur Zeit nehmen mehr als zweihundert Schulen und Kindergärten teil. Einige Kinder erhielten nicht weniger als 400 Briefe und Postkarten. Das ergibt Tausende von lächelnden Gesichtern und beweist mal wieder, dass es die kleinen Dinge im Leben sind, die wichtig sind.

Besuchen Sie Dream Mail on www.marzycielskapoczta.pl oder beteiligen Sie sich bei Facebook.

Von Magda Pilat · Übersetzt von Hans H. Knauf · Übersetzung veröffentlicht am 15. März 2010

Quelle: http://de.globalvoicesonline.org/2010/03/15/polen-ein-kind-zum-lacheln-bringen-ganz-einfach/