Iran bietet USA bei Schliessung des Bohrlochs im Golf von Mexiko Hilfe an
Washington drängt auf neue Sanktionen gegen Teheran während ein grosser Teil der Ostküste des amerikanischen Landes stirbt
Wie es am 23.Mai bei Reuters hiess, hat Mehran Alinejad, der Leiter für spezielle Bohrarbeiten der National Iranian Drilling Co. (NIDC) – der nationalen iranischen Ölbohr-Gesellschaft – gesagt, dass der Iran erfolgreich riesige Öl-Lecks in der Vergangenheit behoben hatte, vor allem bei Anlagen, die während des achtjährigen Krieges mit dem Irak in den 1980er Jahren bombardiert wurden. Das Eindämmen der Ölpest im Golf von Mexiko ist keine grosse Herausforderung im Vergleich zu dem, was die iranische Firma in der Vergangenheit in solchen Fällen behandelt hatte. Der Iran bot den Vereinigten Staaten von Amerika nun schon zum zweiten Mal Hilfe bei der Schliessung des Lecks an. (1)
Alinejad sagte
„Die iranischen technischen Teams haben grosse Erfolge in Öl, auch im Vergleich mit dem Golf von Mexiko ist die Deckelung der Bohrinsel kein Kunststück.
Es ist jedenfalls eine ökologische Katastrophe in dem Golf von Mexiko, deren negative Folgen für jedermann sind. Deshalb, wenn wir eine angemessene Antwort von den Beamten dieses Landes bekommen haben, können wir das Problem untersuchen und zu deren Auflösung beitragen.“
Reuters schrieb, dass Alinejad Irans Angebot der Hilfe wiederholte hätte.
Währenddessen faselt der US-Präsident Drohungen gegen den Energiekonzern BP daher, dass man der Firma die Reparaturarbeiten entziehen und andere damit beauftragen und zum Schadenersatz verpflichten würde, was schliesslich eine Selbstverständlichkeit ist. Nach Angaben des Handelsblatts warnte Innenminister Ken Salazar nach einem Besuch in der BP-Firmenzentrale in Houston: sollte das Unternehmen seinen Worten keine Taten folgen lassen und das Leck nicht endgültig stopfen, werde es aus dem Weg gedrängt, von den Arbeiten zur Schliessung des Bohrlochs ausgeschlossen und andere Firmen damit beauftragt. (2)
Das ununterbrochene Austreten des Öls und der Einsatz der hochgiftigen Chemikalien sind längst kein nationales Problem für die USA mehr sondern bedrohen einen grossen Teil des Lebens auf der ganzen Erde. Die Katastrophe ist vermutlich viel grösser als bisher gezwungenermassen zugegeben wird, niemand kann unter Wasser das bisherige Ausmass benennen, denn die giftigen Chemikalien dienen dazu, dass Öl unter der Meeresoberfläche zu halten. 5.000 Barrel Rohöl würden pro Tag austreten, behauptete BP während Analysten vermuten, dass mindestens 70.000 Barrel Öl täglich aus dem Bohrloch fliessen. Der Golfstrom wird das Öl und das Gift in die globalen Meeresströmungen transportieren und weltweit verteilen, auch gerade in die arktischen und nordatlantischen Gewässer.
Neue UN-Sanktionen gegen Teherans Atomprogramm ist das einzige, was der US-Regierung aktuell zum Thema Iran einfällt während ein Stück Leben dieses Planeten durch die Ölpest zugrunde geht und jegliche Hilfe, weil man in „politisch korrekten, selbst festgelegten Normen“ denkt, abgeschlagen wird.
Slick from US oil spill reaches coastland
Greenpeace-Experte über die Auswirkungen der Ölkatastrophe im Golf von Mexiko vor fast vier Wochen am 30.April 2010
Quellen:
(1) http://uk.reuters.com/article/idUKTRE64M12Q20100523
(2) http://www.handelsblatt.com/politik/international/hilfsangebot-an-usa-iran-haelt-oelpest-bekaempfung-fuer-keine-grosse-sache;2587328