In der westlichen Karibik hat sich am heutigen Samstagmorgen, den 26.Juni, der erste tropische Sturm der Saison zusammengebraut, der von den Meteorologen mit dem Namen „Alex“ bezeichnet wurde. (Foto: Jupiter, NASA/Wikipedia)
Das National Hurricane Center in Miami gab die Windgeschwindigkeiten um 11.00 Uhr vormittags mit etwa 40 Meilen pro Stunde an.
„Das kann man kaum als Sturm bezeichnen.“
sagte Dave Roberts, ein Hurrikan-Spezialist am National Hurricane Center in Miami-Dade West. (1)
Der Sturm wird wahrscheinlich über die Yucatan-Landmasse am frühen Sonntag drehen, sich ein wenig abschwächen, bevor er in der Bucht von Campeche Anfang nächster Woche wieder stärker wird und möglicherweise zu einem schwachen Hurrikan der Kategorie 1 wird, sagte Roberts. (2)
Die meisten Vorhersage-Modelle zeigen den Verlauf des Sturms „Alex“ am Wochenende über der Halbinsel Yucatan in Mexiko, sagte Hurrikan-Meteorologe Jack Bevens. Bevens erklärte, dass es zu früh sei, um mit Sicherheit sagen zu können, ob der Sturm über den ölverseuchten Golf ziehen wird, im Augenblick wäre das nicht zu erwarten. Wenn das der Fall wäre, dann „wäre das ein echter Schlamassel.“ (1)
Die Angaben über das seit dem 20.April austretende Öl aus dem Bohrloch schwanken zwischen 69 und 132.000.000 Millionen Gallonen Rohöl.
Der Chef der Küstenwache Admiral Thad Allen sagte in einer Telefonkonferenz am Samstagnachmittag, dass die Entscheidung, die 6.000 Schiffe inklusive der Discover Enterprise und Q4000 am Bohrloch und über 38.000 Menschen zu evakuieren, die mit den Aufräumarbeiten beteiligt sind, mindestens fünf Tage im voraus getroffen werden muss.
„Zu diesem Punkt ist der Sturm noch keine Bedrohung, aber wir wissen, dass dieser Titel sich ändern kann. Wir verfolgen ständig das Wetter.“
Für die Küste von Belize und die Ostküste der Yucatan-Halbinsel, die das Karibische Meer von den Golf von Mexiko trennt, wurde eine Sturmwarnung herausgegeben. Es wird erwartet, dass der Hurrican am späten Samstagabend diese Küstengebiete erreichen wird. (3)
Im Pazifik hatten sich westlich der schmalen Landbrücke zwischen Nord- und Südamerika zwei schwere Hurrikane entwickelt, die aber keine unmittelbare Bedrohung, auf die Küste zu treffen, darstellen. „Darby“ war am Samstag ein Sturm der Kategorie 2 mit Windgeschwindigkeiten nahe 110 Stundenmeilen, sein Zentrum liegt jetzt 310 Meilen süd-südwestlich von Zihuatanejo, Mexiko.
Hurrikan „Celia“ schwächte sich am Samstag auf einen Sturm der Kategorie 1 weiter draussen im Pazifik ab und liegt inzwischen ca. 910 Meilen (1.460 Kilometer) südwestlich der Südspitze der mexikanischen Halbinsel Baja California. Mit dem Erreichen dieser kühleren Gewässer wird er sich weiter abschwächen, so das Hurricane Center.
Die Hurrikan-Saison begann 1. Juni und endet am 30. November. Die Hochsaison für die ganz grossen Stürme liegt zwischen August und Oktober.
Wissenschaftler von NOAA trafen merkwürdige Aussagen: sie sind fast sicher, dass 2010 eine gefährliche Saison wäre, sie prognostizierten eine 85% Erhöhung der Anzahl von Stürmen als normal – und sehen nur eine Chance von 10% für eine fast normale Saison. NOAA erwartet 8 bis 14 atlantische Hurrikane in diesem Jahr. Im letzten Jahr waren es nur drei.
Auch der Chefmeteorologe Joe Bastardi von AccuWeather nimmt an, das die diesjährige Saison 18 bis 21 Stürme bringen wird mit Windgeschwindigkeiten von mehr als 40 mph und denkt, dass sich mindestens sechs von ihnen in Hurrikans mit Spitzenwindgeschwindigkeiten von 75 Stundenmeilen auswachsen werden.
Mindestens zwei Hurrikane und ein tropischer Sturm werden sich durch die verseuchten Gewässer der Ölpest bis zum Ende der Saison bewegen, prognostizierte Bastardi. (4)
Auf welcher Grundlage von Daten diese Prognosen beruhen wurde nicht mitgeteilt. Während der CO2-Debatte wurden seit Jahrzehnten derartige Horrorszenarien an die Wand gemalt, die sich nicht letztendlich bestätigten. Wenn es nach diesen gegangen wäre, müssten auf dem Planeten Erde inzwischen fast „jupiterähnliche“ Verhältnisse herrschen.
Dennoch sollten diese Vorhersagen als Anlass genommen werden, Gesetze, Verfahrensregeln und Zuständigsdebatten beiseite zu schieben, um unbürokratisch internationale Experten und Helfer in die Lösung zur Schliessung des Lecks von Deepwater Horizon einzubeziehen und die Entscheidung eines Gerichtes der USA, entgegen dem Moratorium zum Einstellen aller Bohraktivitäte im Golf zu überdenken und rückgängig zu machen.
Quellen:
(1) http://www.csmonitor.com/USA/2010/0626/Gulf-oil-spill-Could-toxic-storm-make-beach-towns-uninhabitable
(2) http://www.miamiherald.com/2010/06/26/1702194/tropical-storm-alexs-impact-on.html
(3) http://www.mercurynews.com/news/ci_15384579?source=rss&nclick_check=1
(4) http://www.nydailynews.com/news/national/2010/06/26/2010-06-26_gulf_coast_oil_spill_cleanup_effort_could_be_hampered_as_tropical_storm_alex_for.html